Archiv (Tag): Fermentieren

Käse: Marcellin III

Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4 , Teil 5, Teil 6
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Die Milch mit Kefir und Lab stand ruhig und bewegungslos im Topf in einer Ecke und ist nun, nach knapp zwei Tagen, bei Zimmertemperatur fermentiert, so dass man Weißschimmel erkennen kann:

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Man braucht nun

  • das Käsetuch
  • ein Sieb
  • einen weiteren Topf
  • den Schaumlöffel

Jetzt nimmt man den heiß ausgespülten Schaumlöffel und schöpft das Kasein in das Käsetuch.

Es hat sich ein zusammenhängender „Block“ aus Kasein gebildet, der die Konsistenz von Pudding hat. Alles in das Passiertuch geben.

Das Passiertuch zusammenknoten und Aufhängen – im Idealfall sollte man sich vorher überlegt haben, wie man das handhabt… 😉

Das lässt man nun 24 Stunden abtropfen.

Die überflüssige Süßmolke kann man z.B. in den Kompost kippen, der freut sich über die Mikroorganismen. Es gibt auch Möglichkeiten, sie beim Kochen zu verwenden.

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Käse: Marcellin II

Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4 , Teil 5, Teil 6
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Nachdem alle Gerätschaften beisammen sein, kann man loslegen.

Für den ersten Arbeitsgang braucht ihr

  • den Topf (4 Liter Fassungsvermögen)
  • Thermometer
  • 4 l Milch (Ziege oder Kuh, aber möglichst wenig behandelt, aber keinesfalls homogenisiert oder ultrahocherhitzt)
  • 60 ml aktiven Milchkefir (1 -2 Tage alt; keinen gekauften!!!)
  • Lab; Asher schreibt hier: 1/4 der Labmenge wie gewöhnlich. Also schaut auf euer Produkt, rechnet, wieviel ihr normalerweise für 4 Liter braucht und dann ein Viertel davon

Vorgehensweise:

  • Falls ihr eine Labtablette habt, diese in 60 ml Wasser auflösen.
  • Jetzt muss die Milch langsam auf 32 Grad erhitzt werden. Asher schreibt, dass dies auch ohne Thermometer geht, es wäre dann „Babyflaschenwarm“. Nun ja, ich fand das Thermometer schon sehr hilfreich! Wahrscheinlich hätte ich die Milch „frei Schnauze“ nicht genug erhitzt. Das Thermometer war vor tausend Jahren bei meinem Joghurtzubereiter dabei…
  • Die Milch von der Kochstelle ziehen und erst
  • 60 ml Kefir dazugeben und sachte verrühren, dann
  • das Lab dazugeben und sachte verrühren

Man sieht jetzt schon, wie sich das Eiweiß etwas absetzt (nur ein bisschen).

Den Topf mit der Milch lässt man nun zum Fermentieren bei Zimmertemperatur ruhen, und zwar so lange, bis der im Milchkefir enthaltene Weißschimmel (Geotrichum) erscheint. Ich bin mir ziemlich sicher, dass das bei mir nach 1,5 Tagen der Fall war, da hat sich auf der Molke eine weißliche Schicht gebildet.

Das Kasein hatte sich verbunden, war weitestgehen abgesackt und von Molke bedeckt.

Asher gibt hier keine Zeitangabe, man solle warten, bis das  Geotrichum „aufblüht“ – was auch immer das heißt; vielleicht war ich auch zu früh dran…

 

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Käsen – mit Anleitung: Marcellin I

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Meine Käseversuche waren – abgesehen von Frischkäse aus Kefir – nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Zu wenig waren mir die Zusammenhänge bekannt und fragen konnte ich auch niemanden mehr.
Abgesehen davon ist es natürlich mit mehr Zeit und immer wieder nachschauen verbunden.
Und zum Dritten komme ich quasi fast nicht an „euterwarme“ Milch, die noch die Mikroorganismen enthält, die die Milch zum Fermentieren braucht. *Seufz*

Jetzt ist mir aber ein Buch über den Weg gelaufen (gibt´s jetzt glücklicherweise auch in Deutsch), in der eine „minimalistische Art“ zu käsen vorgestellt wird, die auch Milch verarbeitet, die durch Kefir wieder zum Leben erweckt ist:

David Asher, Die Kunst der natürlichen Käseherstellung

ISBN-13: 9783944887418

Mich begeistert das Buch total, denn Asher zeigt einen Weg Käse herzustellen, der mit extrem wenig Mitteln, zugesetzter Chemie die man sich (immer wieder) kaufen müsste, auskommt, was wiederum eine gewisse Unabhängigkeit mit sich bringt. Eine wichtige Zutat sind die Milchkefirknollen – und die haben ja schon seit langem einen Platz bei mir.

Beim Lesen gingen mir viele Lichter auf, auch wenn ich noch nicht alle Zusammenhänge verstehe.

Mein Erstlingskäse aus dem Buch wird – weil ich hier alles im Haus habe – ein Weißschimmelkäse, ein Marcellin (weiterer Link). Wenn man ihn kauft, wird er oft in Tontöpfchen angeboten, er braucht ein Gefäß, in dem er reift.

Durch meine selbstgebastelte Ton-Butterdose bin ich auch folgende Behältnisse gestoßen: 300 ml fassendes, sehr flaches Weckglas (es nennt sich Gourmetglas), zu dem es Glasdeckel, wie auch Frischhaltedeckel aus Kunststoff gibt – und wenn ich das Rezept richtig verstehe, brauche ich beide. Diese Schüsselchen sind so genial (und günstig), dass ich mir 10 davon zulegte – brauche sie immer wieder, um Reste aufzuheben. Vergleichbare Alternativen gehen selbstverständlich auch, es sollte sich nur um Sturzgläser handeln, also mit weiter Öffnung.

Was braucht man noch an Gerätschaften / Zutaten?

  • Einen Topf für 4 l Flüssigkeit
  • ein Passier-/ oder Käsetuch (eine Mullwindel ist zu grob)
  • Lab (Tabletten oder flüssig; kann tierisches oder auch anderes sein; Asher arbeitet mit tierischem Lab) -habe Tablette von „Spinnrad“
  • aktiven Milchkefir ( – ca. 1 -2 Tage angesetzt; keinen gekauften, der hat keine lebendigen Kulturen mehr in sich)
  • 4 Liter Milch: am besten direkt vom Bauern oder aber nicht homogenisiert – die meisten Bio-Milchsorten in Flaschen sind zwar pasteurisiert, aber nicht homogenisiert.
  • Salz – unbehandelt, als nicht jodiert und ohne Rieselhilfe etc (Ursalz, Meersalz…)
  • und eben Sturzgläser (4 – 5)
  • ein Speisethermometer (optional)

Wie man mit dem Käsen von Marcellin beginnt, schreibe ich in den nächsten Tagen.

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Feigen – Feigensenf

 

Die erste Feigenernte! Toll! Ich bin ganz glücklich!!! 😀
Seit Anfang Juni schleiche ich um das Feigenbäumchen herum und jetzt, Ende Juli, ist es endlich soweit!
Ob ich in nächsten Jahren immer noch glücklich sein werde, wenn der Baum so viel größer ist, dass ich sie nicht mehr zählen kann, wird man sehen… Aber das juckt mich momentan nicht wirklich!

Mit dem Konzept eines „naturnahen Gartens“, in dem ja in erster Linie einheimische Gewächse gepflanzt werden sollen, hat die Feige zugegebenermaßen nichts zu tun – wobei: Der extrem lange und heiße Sommer (eigentlich gab es ja kein Frühjahr) hat ja wirklich Mittelmeerqualität und da gibt es ja Feigen zuhauf… Wer weiß, welche Pflanzen bei uns aufgrund des Klimawandels in 30 Jahren „heimisch“ sein werden? Der Klimawandel wirft mit diesem Sommer seine erschreckenden Schatten voraus!

Eine Freundin hat mir vor drei Jahren ein Zweiglein ihrer Feige geschenkt, das sich erfolgreich verwurzelte und nachdem es dann eine gewisse Größe erreicht hatte, kam es halt in die Erde… 😳

Es ist eine selbstbefruchtende Feige, denn auch wenn bei uns klimatisch Feigen schon lange wachsen, gibt es ja hier keine Feigenwespe zum Befruchten. Und es scheint ein sogenannter „Twotimer“ zu sein, der mehrere Ernten produziert.


Hier kann man die reifen und die kleinen jungen Früchte gut sehen!

Ob die Früchte der zweiten Generation noch reif werden, sei dahingestellt…

Die Ernte von unserem Bäumchen beschränkte sich auf zwei Hände voll – hiervon habe ich zugegebenermaßen keinen Senf hergestellt. Da ich aber gleichzeitig noch von anderer Seite „beliefert“ wurde, nahm ich diese Feigen.

Rezept:

  • 6 Feigen (ungeschält); ca. 300 g
  • 100 brauner Zucker
  • 100 g Senfmehl
  • 100 g roter Balsamico-Essig

Feigen vom Stilansatz befreien, waschen, klein schneiden und mit dem Zucker zusammen ca. 10 Min köcheln lassen (oder im TM bei 80 Grad 5 Minuten).

Abkühlen lassen (-> lauwarm), dann den Balsamico und das Senfmehl unterrühren, in sterilisierte Gläschen abfüllen – und mindestens 3 Wochen reifen lassen!!!

Haltbarkeit: Keine Ahnung, wie sich das mit den Feigen verhält…

 

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Birnenessig – habe fertig

Vorläufiger Abschluss… 😉

Dieses Jahr hatten wir eine überreiche Birnenernte –

am 27.08. habe ich den Birnenessig angesetzt – ziemlich unkonventionell, nämlich mit zerkleinerten Birnen (Fallobst), Wasser, etwas Zucker und etwas Hefewasser.

Dazu habe ich die etwas angefressenen oder angefaulten Birnen ausgeschnitten, geviertelt und dann im TM geschreddert. Leider habe ich nicht abgewogen, wieviel Birnen geschreddert wurden – schätze mal, so ein Kilo.

Das Gefäß (ein alter Steinguttopf) habe ich bei 160 Grad 15 Minuten in den Backofen gestellt zum Sterilisieren.

Mit den Birnen gingen nur noch 2 Liter Wasser in den Topf. Dazu noch 3 EL Zucker und ca. 125 g Hefewasser. Das fing gleich an zu schäumen 🙂 ! Alternativ kann man ca. 20 g konventionelle Hefe dazugeben.

Jetzt das Gefäß mit einem durchlässigen Tuch abdecken (am besten finde ich Nylonstrümpfe, hatte aber gerade keinen an der Hand, daher eine Mullwindel…), es muss Luft an das Gebräu kommen.

Nach 14 Tagen waren die Früchte abgesunken und es zeigte sich keine Gäraktivität mehr – deshalb habe ich die Früchte abgeseiht. Die Flüssigkeit kam wieder zurück in den Tontopf. So sollte der Essig weitere 6 – 8 Wochen reifen.

Als ich nach weiteren 3 – 4 Tagen nachschaute, hatte sich etwas Kahmhefe gebildet. Da ich irgendwo gelesen hatte, dass dies nicht schlimm sein und sie auch schon beim Ananas-Essig einfach entfernte, hielt ich es hier genauso. Die Kahmhefe habe ich einfach mit einem Löffel abgetragen, dann die Flüssigkeit durch ein Teesieb (Papier) gegossen, den Topf mit heißem Wasser ausgewaschen und den rohen Essig zurückgefüllt – in der Hoffnung, dass sich keine Kahmhefe mehr bildet. Wenn man Kahmhefe im Anfangsstadium entfernt, ist das für den Essig kein Problem. Das bedeutet aber, dass man in dieser Phase häufig nachschauen sollte.

Ca. eine Woche später wagte ich wieder einen Blick: Es hatte sich schon wieder was auf der Flüssigkeit abgesetzt, spontan vermutete ich wieder Kahmhefe und wollte sie abtragen, ABER: Es sah anders aus! Gallertartig, nicht „pelzig“! Vielleicht eine Essigmutter??? Yep!!! Mittlerweile hat sich die gallertartige Masse über die komplette Oberfläche verteilt!!!

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Nach weiteren 4 Wochen habe ich den Essig probiert und abgefüllt! 😉

Dazu fischte ich zunächst die Essigmutter raus und topfte sie um –

das Glas mit etwas Birnenessig ist jetzt luftdicht abgeschlossen (es soll ja keine Fermentation stattfinden). Ich habe keine Ahnung, ob die Essigmutter in den Kühlschrank muss oder nicht – ich riskiere einfach „dass nicht“ und stelle sie in den Keller (abwarten, was passiert)…

Dann wurde der Essig in gut gereinigte Flaschen abgefüllt.

Auf dem Boden des Steinguttopfes ist ein Belag zu erkennen – wie eine Hefeablagerung beim Neuen Wein (Federweiser) – vermute aber, dass das nicht das Gleiche ist, denn neuer Wein ist ja kein Essig…

Ansonsten vergesse ich jetzt den Birnenessig für ein Jahr und bin dann auf das Ergebnis gespannt (man könnte ihn natürlich jetzt schon verwenden, aber Essig sollte reifen – über das vergessene Ergebnis des Ananasessigs bin ich nach wie vor seeehr angetan… 😉 ).

Vom ersten Ansetzen zum Abfüllen hat das jetzt (mit meinem Schnellverfahren durch die Zugabe von Hefewasser) ca. 6 Wochen gedauert – erstaunlich schnell, im Vergleich zum Ananasessig (bei dem sich keine Hefemutter bildete).

Ein tägliches Umrühren ist von Vorteil, damit Sauerstoff überall drankommt (habe ich beim Birnenessig aber nicht gemacht).

Ob nach der Reifezeit der Geschmack auch stimmt, wird sich erweisen. Jetzt ist der Birnenessig jedenfalls nicht ganz so sauer, wie sein Ananas-Vetter…

Birnenessig machen – tabellarische Zusammenfassung

Tag 1 (Ende September) ca. 1 kg Birnen schreddern, mit 2 l Wasser, 3 EL Zucker und 125 g Hefewasser (alternativ: 20 g Hefe ) in einen Topf geben und mit einem luftdurchlässigen Tuch / Nylonstrumpf abdecken.
Nach 14 Tagen Nachdem Früchte abgesunken waren, Früchte entfernen, wieder mit luftdurchlässigem Tuch abdecken.

Essig jetzt alle paar Tage kontrollieren – falls sich Kahmhefe bildet, diese mit einem Löffel abfischen.

Ich habe nach dem Abfischen die Flüssigkeit durch ein Papierteesieb gefiltert und den Steinguttopf mit heißem Wasser gut ausgepült, danach die Flüssigkeit wieder reingegossen.

Danach hat sich bei mir keine Kahmhefe mehr gebildet, stattdessen aber eine Essigmutter…!!!

Weitere 4 Wochen Den Essig reifen lassen (mit oder ohne Essigmutter)

dann abfüllen und mindestens 6 Monate weiter reifen lassen (kühl, dunkel → Keller)

 

Verwertungstechnisch ohne Müll und mit wenig Energie – ab zu EiNaB

 

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Was macht eigentlich…der Ananasessig?

 

Im Januar diesen Jahres setzte ich Ananasessig an – nach einem Rezept von Mary Karlin aus „Das große Buch vom Fermentieren“.
Es ist eine Form von Obstessig, ähnlich, wie sie im Netz für Apfelessig häufig beschrieben wird.

  • Hierzu werden die Reste (Strunk, Schale) einer Ananas in ein Einmachglas (oder Sauerkraut-/ Fettopf) mit weiter Öffnung und 3 l Fassungsvermögen gegeben.
  • Dann 100 g Vollrohrzucker o.ä. mit 2 l Wasser vermischt und über die Ananasstücke geschüttet.
  • Das Gefäß wird mit einem Abseihtuch, Mullwindel o.ä. bedeckt und mit einem Gummi fixiert (bei der Essigherstellung muss Luft an das „Gebräu“ kommen) und an einem dunklen, kühlen Ort ruhen gelassen.
  • Im Abstand von 2 Wochen werden wieder 2 EL Zucker zugegeben. Das wiederholt man mindestens 6 Wochen (Mary Karlin füttert den Essig bis zu 6 Monaten).
  • Der „fertige“ Essig soll dann abgeseiht und in Flaschen umgefüllt werden.

Das liest sich ja ganz einfach…

Ich hatte ein 3 l Bügelglas. Damit die Ananasreste nicht schimmeln, versuchte ich diese, mit einem Fermentiergewicht nach unten zu drücken. Da das Glas sich aber nach der Öffnung weitete und das Fermentiergewicht maximal so groß wie die Öffnung sein konnte, war dieses Vorhaben nicht wirklich von Erfolg gekrönt und das Gewicht sank irgendwann zu Boden.
Ich erinnere mich, dass sich irgendwann auch Kahmhefe auf der Flüssigkeit gebildet hatte. Da ich mal gelesen hatte, das sei nicht schlimm, man solle sie einfach entfernen, probierte ich dies aus, um dem Experiment noch eine Chance zu geben. Das hat auch gut funktioniert, weil die Kahmhefe gerade begonnen hat sich zu bilden. Ist auch nur einmal aufgetreten.

Beim Füttern mit Zucker und Rumrühren bin ich dann irgendwie sehr ungünstig ans Glas gestoßen, so dass ein urplötzlich ein Loch entstand… Glücklicherweise konnte ich einen großen Teil der Flüssigkeit auffangen – damit waren die Ananasreste aber entsorgt… Nach weiterem Filtern wegen möglicher Glasreste füllte ich den Essig in Flaschen ab (das war so nach 2,5 Monaten).
Das Ergebnis hat mich zu Zeitpunkt überhaupt nicht überzeugt – es schmeckte einfach nur sauer, ohne eine sonstige Note…

Ehrlich gesagt habe ich den Ananasessig total vergessen, bis ich jetzt mein Birnenessig-Projekt gestartet habe und dadurch wieder an ihn erinnert wurde.
Neugierig öffnete ich ein Fläschchen: Der mittlerweile völlig geklärte Essig duftet lecker nach Ananas!!! Er ist jetzt ein dreiviertel Jahr alt, zwar immer noch recht sauer (daran wird sich vermutlich auch nichts mehr ändern), aber die Ananasnote riecht und schmeckt man nun deutlich durch! Nun ja, Essig muss ja auch reifen! Hätte ich aber trotzdem so nicht erwartet!!! 😀

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Ich weiß nicht so genau, was das geschmacklich bringen soll, dass Mary Karlin den Essig über so lange Zeit immer wieder füttert (jemand eine Idee???); mit meinem Birnenessig mache ich das nicht (ist aber auch erst in der Projektphase) und wenn wir das nächste Mal eine Ananas schlachten, werde ich wieder Essig ansetzen, aber ohne die lange „Fütterphase“.

Fazit:

  • Geduld ist wohl das Wichtigste!
  • Essig mit Ananasduftnote ist ungwöhnlich und deshalb nicht zu verachten (gibt Salaten nochmal eine besondere Note)!
  • Kahmhefe ist kein Problem (bei mir und diesem einen Versuch gewesen; es schmeckt nichts muffig oder so, wie man immer wieder liest).

Übrigens:  Ein Schluck Ananas-Essig mit Mineralwasser schmeckt super und ist ein toller Durstlöscher! Geht mit anderen Fruchtessigsorten genau so gut, aber Ananas-Essig ist schon etwas exotischer!

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Marokkanische Salzzitronen – Ferment

 

Salzzitronen sind aus der marrokanischen Küche kaum wegzudenken: Ob zu Fleisch, Gemüse, Salat… es gibt den Gerichten eine unvergleichliche Frische! Und auch der hiesigen Küche schadet das Aroma von Salzzitronen überhaupt nicht… 😉

Und – die Zitronen fermentieren natürlich während ihrer Ruhephase!

Was braucht es dazu?

  • 1 Bügelglas 1 l
  • 5 unbehandelte Zitronen
  • unbehandeltes Salz (Steinsalz, Meersalz…)

Die Zitronen über Nacht in Wasser legen, so dass die Schale etwas weicher wird.

Am nächsten Tag die Zitronen aus dem Wasser nehmen, die Zitronen in der Länge nach kreuzweise einschneiden, bis fast ganz unten, aber NICHT durchschneiden.

Die Zitronen können jetzt vorsichtig aufgeklappt und mit Salz gefüllt werden. Ich habe das nicht löffel- oder grammweise abgemessen, sondern die Zitronen direkt aus dem Streuer gefüllt.

Es geht ja nicht sooo viel hinein, so dass die Menge ohnehin „vorgegeben“ ist . Ob das jetzt 10 % der Zitronenmenge beträgt oder etwas mehr und ob man es deshalb Fermentation nennen darf oder nicht, ist mir ziemlich schnuppe 😉 !

Wie auch immer, die gesalzenen Zitronen nacheinander in das Weckglas drücken, so dass auch Zitronensaft austritt. In das Glas soviele Zitronen geben, das es gut voll wird (also lieber eine Zitrone mehr reindrücken). Wie gesagt, bei mir waren es 5 Zitronen.


Hier sieht man schon nach kurzer Zeit, dass sich Flüssigkeit bildet.

Jetzt die Zitronen 5 Wochen dunkel und kühl stellen (Keller!).
– das Salz zieht Flüssigkeit aus den Zitronen und ich erwartete, dass sich das Glas relativ schnell komplett mit Flüssigkeit füllt. Dem war aber nicht so. Nach drei Tagen war das Glas etwa zur Hälfte mit Flüssigkeit gefüllt. Das war mir bei den warmen Temperaturen dann etwas zu heikel und so habe ich mit 20%iger Salzlake aufgefüllt und die Zitronen dann noch mit einem Gewicht beschwert, so dass die Zitronen unter der Flüssigkeit liegen.

In dem Glas blubbert es etwas aber nicht so stark wie bei anderen Fermenten, aber es lebt 😉 !

Der Geschmack allein von der Flüssigkeit ist schon irre! Ich konnte mir Salz plus Zitronen gar nicht vorstellen, aber das ist echt „Hammer“! Ich freue mich schon auf das erste Gericht damit!

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Die Zitronen sind nach dieser Fermentationszeit weicher und dunkler. Nach fünf Wochen etwas Olivenöl darüber geben, so dass das Ganze luftdicht abgeschlossen ist (also keine Zitronen aus der Flüssigkeit herausschauen lassen). Dann kann man auch das Gewicht entfernen.

So konserviert sollen sie bis 12 Monate halten.

 

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Hochbeet im Juni – erste Mangold- und Kohlrabiernte!

Im letzten Jahr war der Mangold wirklich eines meiner Lieblingsgemüse: von Frühjahr bis kurz vorm Winter fast ununterbrochen Ernte!!!

Und heute konnte ich das erste Mal in diesem Jahr ernten!!!

Allerdings musste ich feststellen, dass die jüngsten Blätter Läuse hatten 👿 !
Das war letztes Jahr gar nicht. Ich habe jetzt aber auch mehr als 9 Pflanzen im Quadrat – das ist vielleicht zu viel… Vielleicht reduziere ich sie noch auf 9 Pflanzen. Außerdem werde ich jetzt mal täglich Mikroorganismen (MOs) spritzen – vielleicht wirds den Ameisen und den Läusen zu sauer.

Den Mangold habe ich wie Spinat verarbeitet:

Außerdem waren noch zwei Kohlrabis reif

– die wurden einmal als Sticks und einmal als Kraut fermentiert.
Wenn das Kohlrabikraut was taugt, dann blogge ich das Rezept…

Ansonsten bin ich über die Pflanzen im Hochbeet wieder echt begeistert…
Hier mein Melonenpflänzchen:

Mal gespannt, ob es dieses Jahr im Freien überlebt.

Und auch meine Zucchini hat schon erste Fruchtansätze 😀 :

Und auch die Physalis kommt in die Gänge!!!

Hach ja, schön, diese Zeit!!!

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E bissel fermentiert… Rhabarber und mehr

 

Kimchi versuche ich ja immer im Keller zu haben und esse es fast täglich als Beilage zum Brotbelag oder im Salat.

Aber jetzt sollte doch noch ein bisschen mehr Vielfalt in meinen Keller wandern. V.a. versuche ich mal Rhabarber zu fermentieren… Einmal in Stangen mit ein paar Rosinen, Salzwasser (20%ig), einem Schuß Ahornsirup, Sternanis und Zimt –
und einmal hoffentlich als Chutney, mit getrockneten Aprikosen, Granbeerys, Senfkörner, Apfelessig (1EL), Wasserkefir (4 EL) Gewürze etc. Auf die beiden Fermente bin ich am meisten gespannt!

Ansonsten noch Radieschen, Karotten und die explosiven Tomaten, die ich so liebe…
Meine selbstgemachten Fermentier-Gewichte kamen jetzt zum ersten Mal zum Einsatz – das ist toll, passende Gewichte zu den einzelnen Gläsern zu haben :-D!
Jetzt sind alle Bügelgläser erst mal aufgebraucht… und der Inhalt muss erst mal gegegessen werden…

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