Großmutters Karamellpudding

 

Ich kam heute morgen in die Küche, wollte garantiert keinen Nachtisch machen und plötzlich fand ich mich dabei, wie ich Zucker karamelisierte. „Es“ kochte sozusagen mit mir…
Kennt ihr so was? Keine Ahnung, was mich dazu trieb…

Wie auch immer, das Haus ist gerade mal voll, die lieben „Kinderlein“ versammelt und so bietet es sich natürlich an, einen Nachtisch zu fabrizieren. Aber diesen?!

Also, meine Oma lebt ja nun schon lange nicht mehr, aber das war ihr leckerer Karamelpudding und ich sehe mich noch in ihrer Küche, wie sie mir zeigte, wie das geht:

Rezept:

Ihr bereitet vor:

    • ½ l Milch
    • 37 – 40 g Stärke – diese mit 1/2 EL Zucker und 3 – 4 EL Milch (abnehmen von dem halben Liter) anrühren

  • 2 Eier – trennen, Eiweiß zu Eischnee schlagen
  • Das Mark einer ½ Vanilleschote

Karamelisieren

    • Der Zucker soll schön braun aber nicht braunschwarz oder schwarz sein. Das seht ihr nur, wenn der Boden eures Topfen nicht sowieso schon dunkel ist!
      ACHTUNG: Am Ende geht das ganz schnell; der Zucker kann auch schnell schwarz sein – dann war es zu lange… ;-)Wenn die Masse karamelisiert ist, gibt man die Hälfte der Milch dazu.
      ACHTUNG: Die kalte Milch lässt die Karamellmasse erstarren, diese soll sich mit dem Erhitzen der Milch unter ständigem Rühren wieder vollkommen auflösen!
    • 3 EL Zucker
      Diese gebt ihr in eine Pfanne / Topf mit hellem!!! Boden und lasst sie karamelisieren.

Zucker beginnt zu schmelzen:


Zucker darf noch etwas brauner werden.

    • Nun einen Teil der Milch dazugeben und nach einer Weile die restliche Milch mit dem Vanillemark. Das Milch-Karamellgemisch sollte eine schöne hellbraune Farbe haben.

    • Wenn sich die Karamellmasse komplett aufgelöst hat (bei relativ hoher Hitze und unter Rühren), die angerührte Stärke samt den beiden Eigelb dazugeben und – wie beim Pudding üblich, kurz aufkochen lassen.

  • Nach dem Aufkochen etwas abkühlen lassen und den geschlagenen Eisschnee unterziehen.

Soweit der leckere Karamellpudding nach meiner Oma!

Wenn ihr ihn noch etwas pimpen wollt (was aber nicht wirklich nötig ist!), bietet sich ein Fruchtspiegel aus Beeren an:
In meinem Fall mussten die restlichen Brombeeren vom letzten Jahr aus dem Gefrierschrank weichen:

Fruchtspiegel:

200 – 250 g Beeren
2 EL Zucker (oder alternatives Süßungsmittel)
2 EL Saft (optional: bei roten Beeren roter Saft)
1 TL (nicht ganz gehäuft) Stärke
optional: 1 TL Zitronensaft

    • Die Beeren aufkochen,

    • pürieren,

    • Zucker und angerührte Stärke dazugeben,

  • aufkochen lassen,
  • ggf. mit Zitronensaft abschmeckenund über den Karamellpudding geben.
  • Als Abschluss ein Klecks Sahne und ein Blättchen Pfefferminze oder Zitronenmelisse.

Dieses  Bild fehlt leider…

Und weil das Ganze eine leckere, aber auch – je nach Milch – plastikfreie und generell fast müllfreie Angelegenheit ist, reiche ich den Beitrag auf #EiNaB ein!

Ach ja, meine Oma erzählte auch, sie seien 1 x im Monat 😯 mit dem kleinen Handwagen zum „Dreckloch“ gefahren, wo dann der Müll, den man noch übrig hatte, zugegebenermaßen vermutlich nicht ganz umweltfreundlich, verbrannt wurde. Plastikverpackungen gab es da im Großen und Ganzen noch nicht – und die Leute haben trotz dieser „katastrophalen, hygienischen Bedingungen“ überlebt…

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Alte Rezepte – „Gedämbde“ (Dämpfkartoffeln)

 

Manchmal sind sie nicht so ansehnlich, lassen sich nicht zu „Foodporn“ fotografisch verarbeiten, aber häufig schmecken sie s..lecker – alte Rezepte, Zubereitungsweisen!

Hier mal ein erstes Rezept, das schon seit ich mich erinnern kann, mein Favorit in Sachen Kartoffeln ist und das meiner Kinder auch:

Gedämbde (Gedämpfte oder Dämpfkartoffeln)!
Warum heißen sie so? Sie werden (bei dieser Variante) durch ihre eigene Flüssigkeit „gedämpft“ und erhalten trotzdem Röstaromen durch das Anbraten in Fett. *lecker*

Von all den Zubereitungsmöglickeiten, die man von Kartoffeln kennt, ist mir tatsächlich noch kein Rezept über den Weg gelaufen, das diese Kartoffelzubereitung beschreibt. Es gibt allerdings auch mehrere Zubereitungsarten, bzw. „Wege, die nach Rom führen“…

Rezept (für 2 Personen- wenn es keine Beilage ist)

  • 4 – 5 mittelgroße Kartoffeln (festkochend)
  • 1 mittelgroße Zwiebel
  • 1 TL Butter
  • 2 EL Rapsöl (geht auch nur mit Rapsöl, dann vegan, oder nur mit Butter)
  • Salz

Die Kartoffel in  Würfel schneiden, ebenso die Zwiebel.

In einer (nicht beschichtete) Pfanne bzw. breitem Topf das Fett bei hoher Temperatur zerlassen, die Kartoffeln zugeben und mit Salz würzen. Immer mal wieder umrühren und die sich bildenden Krusten auf dem Pfannenboden lösen.

Nach 5 Minuten die Temperatur auf „mittel“ reduzieren, den Deckel aufsetzen.

Nach weiteren 5 Minuten, die Zwiebeln dazugeben, unterrühren.

Bild

Jetzt bei geschlossenem Deckel und mittlerer Temperatur garen, dabei immer wieder umrühren und die Kruste am Boden lösen.

Bild

Garzeit insgesamt ca. 25 Minuten.

Wozu werden die „Gedämbde“ gegessen?
Nun, einmal einfach als Beilage zu Gemüse und/oder Fleisch, Bratwurst etc.
Es gibt aber bei uns eine fantastische Sommervariante… Wenn es so richtig heiß ist, und man eigentlich gar keine Lust auf schwere Dinge hat, dann gibt es dazu – Dickmilch (Woanders heißt das Sauermilch, glaub´ ich?).
Und man isst die Dickmilch tatsächlich ZU den Kartoffeln, nicht vorher oder nachher, in einem Schüsselchen dazu serviert…

Dickmilch schmeckt selbstgemacht natürlich am besten, dazu muss man aber an unbehandelte Bauernmilch (v.a. nicht homogenisiert) kommen – keine Chance bei uns 🙁 !
Wenn man hierfür eine Quelle hat, dann lässt man die Milch in einem irdenen Topf bei Zimmertemperatur stehen, bis sie sauer wird. Es setzt sich dann der Rahm oben ab darunter die Milch – einfach himmlisch!

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