WoMo-Baking

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So, wir probieren das erste Mal in unserem Leben Urlaub im Wohnmobil aus! Und nein, nicht wegen Corona – das WoMo ist schon seit einem halben Jahr gebucht…

Ursprünglich sollte es nach Norwegen gehen, wo dunkles Brot (mit Sauerteig) Mangelware sein soll – und deshalb habe ich mir schon lange vor unserem Urlaub einen Omnia-Camping-„Backofen“ zugelegt, den man auf die Gasflamme stellt.

Das ist so was wie eine Backhaube – in meiner Studentenzeit bekam ich so ein ausrangiertes Teil geschenkt… Hat damals auch funktioniert, nur elektrisch.

Norwegen ist es nun ja nicht geworden, da die Grenzen noch dicht sind, aber obwohl wir in Deutschland sind und wir hier auch Brot kaufen könnten… Nein, nein, nein, ich muss das Teil ja ausprobieren!!!

Im Vorfeld überlegte ich mir, welches Rezept sich am besten eignet (und selbstverständlich eines mit Sauerteig und nix aus der Tüte!): Wenn Brot, dann soll es lange halten, dafür eignet sich eher Roggen. Den muss man außerdem nicht so lange kneten bis eine Fensterprobe klappt 😉 – einfaches Verrühren geht auch.

So fiel meine Wahl auf ein 100%iges Roggenvollkorn-Brot, das ich hier vor ewigen Zeiten mal verbloggt habe, das wir immer noch sehr gern essen und das wirklich sehr einfach zu backen ist (es stammt aus der Feder von Marla, vom Sauerteigforum, Variante 2): 1/3 Mehl Sauerteig, 1/3 Mehl Quellstück und 1/3 Mehl dazu in den Hauptteig.

Ich hab das mal auf Omnia-Größe runtergerechnet:

Sauerteig:
150 g RVK (RoggenVKmehl)
150g Wasser
20g ASG (bei mir Lievito Madre)

    • In einer Schüssel verrühren, so dass sich das ASG richtig aufgelöst hat. Wenn es nicht so sehr warm ist wie momentan, ziemlich warmes Wasser in eine Wärmflasche füllen, Handtuch zwischen Schüssel und Wärmflasche und gut zudecken.

Quellstück:
150g RVK
150g Wasser
9g Salz

  • vermischen (ich gebe das Salz immer zum Quellstück, damit es nicht anfängt zu gären. Das ist v.a. bei warmen Temperaturen sinnvoll)

Hauptteig:
ST + Quellstück +
150g Mehl
60g Wasser
7g Zucker (eigentlich Rübensirup, den hab ich aber nicht dabei)
4g Frischhefe (1g Trockenhefe)

Mit dem Löffel verrühren, 30 ruhen lassen.

Teig dann in den Omnia füllen (ich hatte die Silikonform drin)

und nochmal 1 Stunde gehen lassen.

Mit nassem Messer etwas einschneiden.

5 Minuten bei größter Flamme, dann auf kleiner Flamme 50 bis 55 Minuten fertig backen.

Ich habe das Brot nach 40 Minuten gewendet, weil die Omnia-Bäckereien oben immer recht blass sind nochmal 20 Minuten weitergebacken.

ABER ACHTUNG: Gefährlich heiß! Ich hatte meine Silikonhandschuhe dabei, deshalb war das  problemlos möglich, sonst würde ich das nicht raten!

Der Ofentrieb ist natürlich nicht wie am heimischen Herd, weil der Omnia ja nicht auf 250 Grad kommt…

Aber dennoch ist ein ordentliches Sauerteigbrot möglich – gewinnt zwar nicht den Schönheitswettbewerb der „äußeren Werte“…

aber die Porung finde ich ganz „famos“…!

Sorry, Bildbearbeitung geht grad nicht…  😳

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Sauer macht lustig? :-o

 

Es wäre nicht das erste Mal, dass „Unfälle“ zu neuen „Entdeckungen“ – hier wohl zu neuen Geschmacksvariationen – führen…

Es sollte mal wieder das Ochsenbrot (6-Pfünder) werden, außerdem das vor kurzem von Lutz gebloggte Almbrot „Tonis Brot“.

Am Vorabend setzte ich die Sauer- und Vorteige an: Normalerweise mache ich das mit der „Topf-mit-heißem-Wasser-in-Backofen-Methode“ (also einstufige Führung nach Marla). Da dieses Mal aber zu viele Schüsseln in den Backofen mussten, stellte ich die Temperatur auf 35 Grad – und wollte den Ofen vorm zu Bett gehen ausschalten… Geschockt
Spätestens hier könnt ihr euch denken, was passiert ist: Ich vergaß meine lieben Tierchen im Backofen, so dass sich diese bei 35 Grad die ganze Nacht verausgabten… Geschockt
Als ich am nächsten Morgen den Backofen öffnete, verriet mir der Geruch, dass die Essig- und/oder Milchsäurebakterien definitiv gesiegt hatten…

Entsorgen wollte ich das Ganze nicht, deshalb tat ich so, als sei nix passiert und zog mein Programm durch… Mit LM und etwas Schummelhefe, weil ich befürchtete, dass meine MOs recht erschöpft waren… Cool

Die äußeren Werte sind ok (sofern ihr was erkennen könnt, denn mein gescheiter Fotoapparat ist weg und mit dem ollen Ding, was ich jetzt habe, sind weder bei Nähe noch mit/ohne Blitz, Tageslicht oder nicht – gescheite Bilder möglich – trotz Nachbehandlung… Böse )

Ochsenbrot

Tonis Brot (Vollkorn-Roggenmischbrot)

Das Innenleben ist ja auch ok – aber was meint ihr – wie ist der Geschmack??? Ziemlich sauer im Vergleich zu sonst…

Und wie die Reaktion von meinem Herzallerliebsten???
„Hammer, Wahnsinn, so hat das Brot in meiner Kindheit geschmeckt! Du kriegst sonst nie so eine Säure hin – bitte immer so!“ Geschockt

Also insbesondere das Ochsenbrot schmeckt nicht schlecht, aber es ist mir schon etwas zu sauer – ich glaube, da gibt es zwischen meinem HAL und mir in Zukunft „Diskussionsbedarf“… Geschockt Cool

Edit 26.01.2016:
Zu meinem großen Erstaunen wird das Brot von Tag zu Tag weniger sauer! 😯

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Saatenbrot mit Kürbis

Der Herbst kommt – ist vielleicht schon jedem aufgefallen…

Passend zum Herbst ein super fluffiges Weizenmischbrot (60:40) mit Roggensauerteig und Hefe. Es hat – gut ausgebacken – eine sehr rösche Kruste und herbstliche „innere Werten“, nämlich Kürbis und Kürbiskörnern… Bild
(Wenn man dieses Brot außerhalb der Kürbiszeit genießen möchte, was sich wirklich lohnt!!!, kann man den Kürbis einfach durch Möhren ersetzen.)

Welche Kürbissorte ist geeignet?
Es ist wichtig, einen nicht zu wasserhaltigen Kürbis zu nehmen, also z.B. einen Hokaido – dieser wird auf feiner Reibe gerieben und macht natürlich in der Krume optisch etwas her.

Das Rezept stammt – wie so viele leckere, gelingsichere Rezepte – von Marla, aus dem Sauerteigforum

Sauerteig: Stehzeit ca. 16 – 18 Std.
160 g Roggenmehl 1150
160 ml Wasser
16-32 g Anstellgut

Brühstück: Stehzeit ca. 3 Std. (ich habe das Brühstück auch schon gleichzeitig mit dem Sauereig angesetzt).
40 g grobe Flocken (Gersten, Hafer od. Mehrkorn)
30 g Kürbiskerne – geröstet (bringt mehr Geschmack, geht auch ohne)
30 g Leinsamen
30 g Sonnenblumenkerne – geröstet (s.o.)
14 g Salz
170 g Wasser ca. 60-70°

Hauptteig:
Sauerteig
Brühstück
145 g Weizenmehl 1050
145 g Weizenmehl 550
55 g Roggenmehl 1150
ca. 40 g. Hefewasser (alternativ: 5 g Hefe, ca. 40 g Wasser je nach Feuchtigkeitsgehalt der Möhren auch mehr, der Teig sollte aber nicht zu weich werden)

nach ca. 5 Min. Knetzeit zugeben
10 g Öl
110 g Möhren od. Kürbis (z.B. Hokkaido) frisch geraspelt

Zutaten incl. Sauerteig und Brühstück ca. 5 Min. verkneten, dann Möhren u. Öl zugeben, restliches Wasser nach und nach zugeben, der Teig sollte nicht zu weich werden.

Teigruhe: 30 Min.

Nach der Teigruhe Teig 2 x falten,je nach Gärkörbchen rund- oder langwirken, leicht befeuchten und in Flocken od. einer Mischung aus Flocken und Saaten wälzen (Alternativ: Das im Gärkörbchen liegende Handtuch gut mit Flocken und Saaten ausstreuen).

Teig mit dem Schluss noch oben in ein bemehltes Gärkörbchen legen, bis zur knapp vollen Gare gehen lassen.

Einschneiden nach Wunsch, Schnitte kurz öffnen lassen und im gut vorgeheizten Ofen backen.

Gehzeit gesamt: ca. 60 Min.

Backen: Im vorgeheizten Ofen bei 250° mit Schwaden anbacken, nach 10 Min. die Schwaden wieder ablassen – Ofentüre kurz öffnen, fallend auf ca. 200° ausbacken.
Backzeit gesamt: ca. 60 Min. – kräftig ausbacken, die letzten 5 Minuten ggf. Ofentür auflassen, damit die Kruste schön rösch wird.

Bild

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Nachgebacken: Weizenvollkornsauerteigbrot vom Plötzblog

Etwa ein halbes Jahr sollte und habe ich mich aus dietätischen Gründen in diesem Jahr von Vollkornprodukten, ohne Weißzucker und z.T. auch ohne Kuhmilchprodukte ernährt – habe viele Tricks und ertragbare Ersatzprodukte entdeckt (wie z.B. Birkenzucker zum Süßen).

Als ich jetzt eine gute Freundin nach längerer Zeit mal wieder sprach, stellte sich heraus, dass sie jetzt gerade dabei ist, eine solche Nahrungsmittelumstellung aus medizinischen Gründen auszuprobieren. Ich traf sie vorm „Bäcker“, sie meinte: „Nichts davon, was hier angeboten wird, darf ich essen – ich habe nur noch Hunger und meine Laune ist jetzt schon am Boden!“ – auf dem Dorf gibt es halt keinen Vollkornbäcker!

Da sie keine Erfahrung in Sachen Brot backen hat, habe ich angeboten ihr in der nächsten Zeit Brot auf Vorrat zu backen. Das Roggenvollkornbrot V 2 und den Vollkornbauer habe ich ja ohnehin im „Programm“; jetzt will ich aber ein – hoffentlich – lockeres Weizenvollkornbrot mit Weizensauerteig ausprobieren. Es hat eine sehr hohe TA – 200 – wie mein Pane Valle Maggia und ist von Lutz „für ohne“ Knetmaschine konzipiert 😯

In den Kommentaren zu diesem Brot wurde ja fast immer die „Läufigkeit“ 😉 des Teigs beschrieben bis beklagt. Dem kann ich mich auch anschließen! Alles Dehnen und Falten hat keine große Spannung in den Teig gebracht.

Dennoch habe ich versucht, die zwei Brote (doppelte Menge) frei zu schieben.

Die „Haltungsnoten“ für die äußeren Werte – so lala…

aber die inneren Werte für ein Vollkornbrot sind schon gigantisch 😀

Geschmacklich ist es für ein reines Weizenbrot toll!!!

Aber Roggen-/Mischbrote sind mir lieber… 😳
Über die Frische und Haltbarkeit kann ich noch nichts sagen…

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Ausgehobenes…

…Bauernbrot – bis heute morgen wusste ich nicht, was „ausgehoben“ ist – aber: das Rezept ist genial: Ein leckeres Sauerteigbrot mit röscher Kruste in 4 – 5 Stunden!!! Wow!!!

Also gefunden habe ich das Rezept bei Dietmar Kappl; einziges Problem bei uns normalerweise: Altbrot (bei uns wird immer alles weggefuttert… 😳 ; heute war aber zufällig welches da, und so machte ich mich gleich ans Werk!

Modifikationen:

  • Statt Alpenroggen normales Roggenmehl
  • Der Hefevorteig wurde mit Weizenvollkorn und meiner Wildhefe angesetzt und mit dem Roggensauerteig bei 35 Grad in den Ofen verfrachtet
  • statt 700er Weizenmehl (hab ich ja noch nie gesehen) nahm ich zum Ausgleich für das WeizenVK Tipo 00, das wir von Italien mitnahmen
  • 1 EL Lievito Madre

Heraus kam ein superleckeres Bauernbrot mit extrem röscher Kruste!!!

und phantastischer Krume!!!

Was ist „ausgehoben“? Der Teig wird nicht gewirkt, er geht hier in der Knetschüssel und es gibt keine Stückgare im Gärlörbchen! Er wird direkt aus der Schüssel grob zusammengeschlagen und gleich abgebacken!

Der Teig ist seeeeehr weich; man könnte ihn auch nicht wirken wenn man wollte 😯 …! Soll man auch nicht, um ihn nicht zu entgasen.

Ich hab ihn nur kurz mit der Teigkarte zusammengeschlagen, auf Backpapier gesetzt und etwa 10 Minuten, bis der Ofen aufgeheizt war, in den Ofen geschoben. Und dann nach Vorgabe von Dietmar gebacken.

Was mich so fasziniert an dem Brot ist die Tatsache, dass ich  – falls ich vergessen habe am Vorabend Sauerteig anzusetzen oder „schnell“ noch ein Brot am gleichen Tag brauche, mit diesem Rezept ein exzellentes, aromareiches Brot backen kann, das einem Sauerteigbrot mit längerer Führung ins nichts nachsteht!!!

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Bauernbrot mit Wildhefe

Unser „tägliches Brot“ ist meistens das Bauernbrot von Marla aus dem Sauerteigforum. Und heute war es wieder soweit, der Vorrat hatte sich erschöpft – das geht gar nicht… 😯 😉

Heute früh habe ich den Sauerteig angesetzt, samt den Weizenvorteig – den mit Wildhefe, heißt: ich habe die komplette Schüttflüssigkeit mit Hefewasser ersetzt (Gefäß links: Sauerteig, rechts: Hefevorteig mit Wildhefe):

Sowohl Sauerteig, wie auch Wildhefe, habe ich dann mit einem Topf heißem Wasser in den Backofen gepackt und nach 11 Stunden (sonst wär´s zu spät geworden) rausgeholt. Die Hefewasser-Mehlgemisch hat sich vom Volumen mehr als verdoppelt!

Im Hauptteig habe ich dann die Hälfte der Schüttflüssigkeit mit Hefewasser ersetzt. Außerdem gab ich in den Hauptzeit noch einen EL Lievito Madre. – Teigmenge: 3 kg.

Die Brote hatten einen super Ofentrieb und lachen uns an 🙂 !

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World Bread Day – WBD 2014

Zorra ruft zum 9. Mal zum World Bread Day auf!!! World Bread Day 2014 (submit your loaf on October 16, 2014)

„Die Idee des World Bread Day ist, das tägliche Brot zu ehren indem wir genau an diesem Tag Brot backen und darüber bloggen, und so auch zeigen, das Brotbacken einfacher ist als man denkt und auch noch grossen Spass macht.“

Das finde ich klasse und deshalb mache ich mit…

Mein Beitrag ist die „Häusemer Bauerekrume“ von Rumpelwicht, ein Gewinnerbrot bei dem Wettbewerb „mein ALLERBESTES Brotrezept“ vom Sauerteigforum 2013.

 

Dieses Brot ist schon der Hammer, denn durch seine drei Vorteige (Roggensauerteig, Weizensauerteig, Weizenhefevorteig) erhält es ein tolles Aroma und hält auch extrem lange frisch (sofern es zuvor nicht aufgegessen ist… 😉 ).

Ich habe den Teig auf 3 kg hochgerechnet, da die 2,5 kg für mich keine gute Größe ist.

Roggensauerteig
210 g Roggenmehl (1370er oder 1150er)
210 g Wasser
18 g Anstellgut

Weizensauerteig
210 g Weizenmehl (1050er)
210 g Wasser
18 g Anstellgut

Hefevorteig
240 g Weizenmehl 1050er
240 g Wasser
2,4 g Hefe

Hauptteig
Roggensauerteig, Weizensauerteig, Hefevoteig,
690 g Roggenmehl (1150er)
390 g Weizenmehl (1050er)
360 g Weizenmehl (550er)
43 – 48 g Salz
770 – 805 g Wasser (auch Kefir möglich)

Zutaten auf Stufe 1 zehn Minuten, dann nochmal auf Stufe 2 vier Minuten durchkneten lassen.

Teigruhe: 80 Minuten, dazwischen zwei Mal stretch and fold.

Zur Gare dann 60 – 90 Minuten (je nach Raumtemperatur) in den Gärkörbchen lassen.
Von dieser Teigmenge kann man – für die ganz große Feier… 😉 einen Sechspfünder, oder zwei Dreifünder oder vier kleine 750g Brote backen…

Ich mache aus den 3 kg normalerweise 4 kleine Brote von denen ich drei einfriere… So haben wir immer frisches Brot 🙂 …!
Heute gab es allerdings, neben den beiden Bauernkümelchen, einen „Bauernbrocken“ von 1,5 kg für eine Feier…

Eine kleine Abwandlung vom Rezept muss ich noch anmerken:
Etwa die Hälfte der Flüssigkeitszugabe am Backtag habe ich ersetzt durch Kefir, den ich von meiner Knolle „geerntet“ habe…

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GeDOpft!!!

Schelli hat´s getan, Ketex auch, Sandra von Snuggs-Kitchen tut´s immer wieder, dieses Jahr hat sie es sogar beim Bread-Baking-Day #63 ausgerufen: Das „Topfbrot-Backen“!

Und mit fast einem Jahr Verspätung – bin ich jetzt auch auf den Topf gekommen…
Genauer: auf den DOpf, den Dutch Oven!

Ich wusste gar nicht, dass ich so was besitze 😯 .
Auch mein Liebster hat ihn nicht „mit in die Ehe gebracht“.  Vielleicht haben wir ihn damals, wie manch andere Dinge, mit dem Haus zusammen gekauft?

Bild

Beim Rumräumen im Keller fiel er mir jedenfalls diese Woche ins Auge. Und dann war eigentlich kein Halten mehr…

 

Der „richtige“ Dutch Oven ist ein gußeisener Topf, der zum Kochen, Backen für draußen konzipiert war und wurde v.a. von den Siedlern, die mit ihren Planwagen Amerika durchkreuzten, benutzt wurde. Ein geniales Gerät, denn es hat einen Deckel mit Rand, so dass unter dem Topf und auf dem Topf Glut plaziert werden kann und somit Ober- und Unterhitze entsteht. Das lässt natürlich für das Outdoor-Cooking ganz neue Möglichkeiten entstehen… Insbesondere Eintopf-Schmorgerichte, aber eben auch Brot und Kuchen sind wohl sehr gut machbar (oh Mann, ich glaub´, so ein Teil will unbedingt zu mir…)!

 

Für´s Brotbacken im heimischen Herd sollte es auch ein gußeisernes oder emailliertes Teil ohne jeglichen Kunstoff-Schnickschnack sein, der mit dem Ofen zusammen (also Topf und Deckel) auf höchste Hitze aufgeheizt wird. Darein lässt man das Brot – nach Möglichkeit nicht plumpsen – sondern gleiten (Vorsicht!!! Verbrennungsgefahr!!! Unbedingt Topflappen-Handschuhe anziehen!!!). Falls der Brotschluss nicht oben landet, noch einschneiden, Deckel drauf, wieder in den Ofen!
Vor dem „Umtopfen“ (also vom Gärkörbchen in den Topf) hatte ich etwas „Moores“, aber es ging recht problemlos, da ich mir alles im Vorfeld zuechtlegte.
Es war eher „suboptimal“, dass mein DOpf oval und mein Gärkörbchen für diese Größe (1,5 kg) rund ist… Doch ich hoffte darauf, dass das Brot sich entsprechend ausdehnt 😯 …

Schwaden ist nicht mehr notwendig, da im DOpf das „Mikroklima“ des Backen im Backhaus nachgeahmt wird.

– Das Schlimmste am DOpf-Backen ist, dass man die ganze Zeit nicht reingucken kann!!!! – Kein Brot-Fernsehen!!!

Und nach über einer Stunde warten …Tataaa… hier ist das Ergebnis:


Am Rand sieht man hier, dass das Brot, als es vom Gärkörbchen in den Topf umgetopft wurde, etwas zu breit war…

Kann sich sehen lassen –  oder?!
Hier zwei Brote gleichen Rezeptes, die ich im gleichen Backgang ohne DOpf gebacken habe…

Bild

Sie sind etwas flacher als sonst; aber sie wurden ja auch von keinen DOpf gehindert, sich frei zu entfalten…
Der Unterschied in der Kruste ist schon  „bemerkbar“ , obwohl auch sie gut gebacken sind.
Das Topfbrot hatte ich etwas länger im Rohr (ist ja auch doppelt so groß), und die letzte halbe Stunde ohne Deckel.

Ach so, ja, das Rezept… Unser „täglich-Brot-Standart-Rezept“, das Bauernbrot von Marla aus dem Sauerteigforum, als Kümmelvariante und mit Wildhefe.
Krume kann ich leider nicht zeigen, da es nicht für mich ist…

Unterm Strich: Es wird nicht das letzte Mal sein, dass ich ich geDOpft habe… 😉

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Der aufmerksame Leser wird  sich nun die Frage gestellt haben, wie das geht: Drei Brote gleichzeitig backen…??? Aaahr… ich gestehe…! Ich backe immer die doppelte Menge – und das dann mit Umluft…Ein No-Go für den Hobbybäcker…ich weiß! Aber aus Energiespargründen sterbe ich diesen Tod… Und bisher war´s für die „Mitesser“ trotzdem lecker…

 

 

 

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Backhausgeschichte(n)

Unser Backhaus hat keine lange Tradition, es wurde erst 2012 fertig gestellt – wie kam es dazu…?

Ich kann mich noch an 5 Bäckereien im Ort erinnern; jede Familie ging zu ihrem „Stammbäcker“, nur in Ausnahmesituationen schaute man zu fremden Bäckern rein – dann lernte man zwar keine komplett andere Produktpalette kennen, aber das Brot schmeckte bei jedem Bäcker etwas anders, sei hier eine härtere Kruste, dort ein säuerlichere Geschmack, etc.

„Produktpalette“ – es gab nicht ansatzweise so viel Auswahl wie heute: 3 – 4 (?) Mischbrote, immer dabei ein roggenlastiges Korn(=Roggen)mischbrot und auch ein Weißbrot. Dazu eine handvoll Sorten Brötchen – Punkt!

Irgendwann in diesem Jahrtausend gab es dann nur noch einen Bäcker und 2 -3 Filialen von anderen Großbäckern. Im weiteren Verlauf setzte sich die eine Großbäckerei in der ganzen Region und auch vor Ort mit Macht durch – und der einzig verbliebene Bäcker schloss auch noch aufgrund privater Schwierigkeiten für ein paar Jahre… Übrig blieben zwei Filialen der gleichen Großbäckerei – neben den Backshops zweier Supermärkte – gaaaaaanz tolle Auswahl, oder?

Die Stimmung im Ort war sehr unzufrieden und diese Situation hinein entstand der Gedanke, ein Backhaus zu bauen…

Der örtliche Heimatverein fand den Ofenbauer Horst Gärtner im Nachbarort, der das Wissen und können hat, einen Ofen im „alten Stil“, d.h. mit birnenförmigem Backraum zu bauen.

Von der Gemeinde erhielten wir die Zusage für einen geeigneten Standort – sollte das Projekt wahr werden…

Der Verein verständigte sich auf den Plan, die Idee des Backhauses im Ort bekannt zu machen und Spenden zu sammeln: 10 000 Euro sollte das Backhaus kosten; sollten 7000 Euro zusammen kommen, würde der Verein den Rest übernehmen – die Zeit des Spendensammelns war auf drei bis vier Monate festgelegt.

Was niemand wirklich erwartet hatte: Die Bevölkerung unterstützte die Idee in unglaublicher Weise: Innerhalb von 20 Wochen kamen 8000 Euro zusammen!!! Und zwar fast ausschließlich durch Kleinspenden (20 – 50 Euro) – dieser Umstand machte uns zuversichtlich, dass die Bevölkerung wirklich hinter diesem Projekt steht.

Parallel zu Sammlung boten wir Backkurse an, in denen Interessierte lernen konnten, wie Sauerteigbrote zu backen sind, damit das Backhaus auch genutzt werden konnte. Denn unser Konzept für die Nutzung des Backhauses bedeutet Backen des eigenen Brotes…!

Wir wollten bewusst nicht für andere backen (hätten wir auch nicht die Kapazität dazu) und Brot verkaufen, sondern zum Selbstbacken animieren.

So kommen an jeden Backtag (einmal im Monat) die angemeldeten Hobbybäcker zum Einschießtermin mit ihren „Babys“, den Gärkörbchen unterm Arm…

Während der Backzeit ist Zeit genug, Neuigkeiten auszutauschen, oder Einzukaufen oder…

Die Leute vor Ort schätzen das selbstgebackene Brot, das zeigt der Zulauf beim Backhausfest, wo es selbstgebackenes Brot zu verkosten und dann auch bei einer Brotversteigerung ersteigert werden kann; gutes Brot wird am Geschmack wiedererkannt und das ist ja schon mal viel wert! Und viele der Backkursteilnehmer sind vom Sauerteigvirus infiziert, der bekanntlich unheilbar ist 😉 !

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Backhausfest

Zum zweiten Mal konnten wir am Samstag vor Erntedank unser Backhausfest feiern…

Nachdem es letztes Jahr Katzen und Hunde regnete, war gestern fantastisches Wetter 🙂 !

Höhepunkt ist immer die Brotversteigerung, die am Nachmittag stattfindet: Hier werden die Brote, die die örtliche Backgruppe dafür gebacken hat, vesteigert – für die Leute hier die einzige Möglichkeit, von der Backgruppe Brot zu „erwerben“, und gleichzeitig das Backhaus und das Drumherum etwas finanziell zu unterstützen…

Es waren etwa 50 Brote gebacken und sie gingen auch dieses Jahr zu „Höchstpreisen“ weg.

Leider hat der Akku meines Fotos kurz nach Erreichen des Backhausgeländes den Geist aufgegeben, so das ich leider kein Bild der vollen Backmulde, sondern nur Bilder von meiner „Produktion“ habe, die bereits vorher geschossen waren…
Die war – bis auf eine Ausnahme – eigentlich eine Sammlung von „Marla-Rezepten“ aus dem Sauerteigforum: Bauernbrot im Fußball-Look, Pane Italiano (als Brotblumen), Hildegard-Brot, Herbstliche Urkornlaiber, 100%iges Roggenvollkornbrot.

Außerdem versuchte ich mich an Lutz´ Baguettes vom letzten Wochenende… Sagen wir mal so: Der Geschmack war vergleichbar, das Äußere ist noch zu optimieren: Sie waren etwas flacher als im Backkurs  – blieben z.T. am Leinen hängen 🙁 , und das mit dem Einschneiden war auch mal wieder ein Problem… „Beherzter“ würde Lutz wohl sagen…
Außerdem waren sie oft für meinen Ofen zu lang 😯 , so dass sie praktische Griffe zum Aufhängen erhielten…

Ich habe den Eindruck, dass die 280 g Teig, die laut Lutz für ein Baguette abgewogen werden sollen, für meinen Ofen zu große Teile produzieren…

Als mein Mann mich am Samstag morgen nach detailliert ausgearbeitetem Backplan im Dreieck springen sah, fragte er mich mit hochgezogenen Augenbrauen: „Warum machst du das eigentlich???“.

Ja, warum? Weil es einfach Spaß macht, weil es kreativ ist – naja, wahrscheinlich will ich mir auch beweisen, dass es geht?!

Wir auch immer – es hat sich wieder gelohnt, für´s Backhausfest zu backen… 🙂 !

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