Und dann stand er da, ein Sack mehliger Kartoffeln. Noch nicht viel ausgetrieben, also noch gut zu verarbeiten. Es ist Frühling, die Verarbeitung muss jetzt über die Bühne gehen!
Früher gab es bei uns immer Spitzbuwe – von der Oma! Ich liebte diese Teile, nicht nur ich, meine ganze Familie! Gemacht habe ich sie noch nie, musste ich ja auch nicht, wir bekamen sie immer bratfertig gebracht. Die Zeiten sind leider vorbei, also mussp ich selbst ran -first try!
Das Rezept ist vorhanden, ich multiplizierte das Ganze x 3, denn meine Kinder werden nicht „Nein“ sagen, wenn ich welche im Angebot habe…
Gerätschaften:
Kartoffelpresse oder Flotte Lotte (mit dieser habe ich es nicht ausprobiert)
Zutaten:
- 1 kg mehlig !!! kochende Kartoffeln
- 2 Eier (M)
- 170 g Mehl
- ca. 1-1,5 TL Salz
- erwas Muskat dazureiben
- gehackte Petersilie (für mich optional, ich nahm etwas frischen Oregano)
Zubereitung:
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- Am Vortag die Kartoffeln mit Schale in Salzwasser abkochen (-> unbedingt mehlig-kochende Kartoffeln verwenden, sonst fällt das Ganze auseinander!) und
- UFFBASSE: GLEICH nach dem Abkochen schälen und durchdrücken. Irgendwo habe ich gelesen: Wenn man eine Kartoffelpresse hat, kann man die Kartoffel halbieren und mit der aufgeschnittenen Seite nach unten in die Presse setzen – nach dem Durchdrücken bleibt die Schale in der Presse. Das habe ich zumindest solange gemacht, bis ich die Kartoffeln zum Schälen in due Hand nehmen konnte. Logischerweise waren die Kartoffeln zum Schluss nicht mehr so heiß wie zu Beginn und das Durchdrücken wurde zunehmend mühsamer (Hanteltraining hab ich mir heute erspart…😉).
Am nächsten Tag
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- die restlichen Zutaten zu einer homogenen Masse vermengen (aber nich kneten!, denn die Kartoffeln nehmen dann Flüssigkeit auf, werden „wasserig“), falls zu trocken, etwas Milch dazugeben.
- Den Teig zu einer Rolle formen, Teigstücke abnehmen und zwischen den Handflächen rollen, dadurch ergibt sich die nach beiden Seiten spitz zulaufende Form.
- Wasser zum Kochen bringen, die Spitzbuwe dann in siedendem Wasser kochen. Sie sind fertig, wenn sie an die Oberfläche kommen (wie bei Klößen).
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- Jetzt die fertiggekochten Spitzbuwe auf Tellern verteilen, bis der ganze Teig verarbeitet ist.
- Nun können die Spitzbuwe in der Pfanne mit Öl von „beiden“ Seiten angebraten und im Anschluss serviert werden.
Oder man friert sie ein, wenn sie abgekühlt sind, ein (möglichst nebeneinander auf ein Schneidebrett legen, damit sie einzeln eingefroren werden und nicht aneinander kleben; sind sie dann gefroren, kann man sie in größeren Mengen in eine Tüte o.ä. „werfen“.).
Bei uns gab´s immer Apfelmus dazu.
Die Kombination von Spitzbuwe und Sauerkraut ist bekannter.
Der gleiche Teig kann auch als Kloßteig verwendet werden – die Klöße heißen dann „Kuchelknepp“ bei uns. Bei den Klößen entfällt das Anbraten, sie können zu Bratenfleisch serviert werden.