Zimtwaffeln – im antiken Eisen gebacken

 

In unserem Besitz befindet sich seit Jahren ein uraltes Waffeleisen, ich weiß nicht genau, woher. Es ist kein gewöhnliches Waffeleisen, sondern eines für Zimtwaffeln.

In meiner Familie gibt es weder ein Rezept noch eine Tradition für Zimtwaffeln, in der Pfalz, v.a. anscheinend in der Westpfalz jedoch schon. Ich habe mal versucht, ein bisschen den historischen Hintergrund Waffeln und im speziellen Zimtwaffeln zu recherchieren – aber so viel gibt es dazu nicht.

Schon die alten Römer hatten “Backzangen” zum Herstellen von Brot; laut Wilhelm Meyer (“Die Welt der Waffel; Von den Ursprüngen zur industriellen Fertigung, S. 14) war jede Zenturie (80 Mann) der Soldaten mit Backzangen ausgestattet, um autark Brot backen zu können (diese Infos sind habe ich allerdings sonst noch nie gelesen). So habe sich diese Technik im römischen Reich verbreitet.

Vermutlich wurden oblatenähnliche Gebäcke  zunächst in Klöstern angfertigt, erste Belege finden sich in Frankreich und Belgien im 9. Jahrhundert. Über Frankreich kamen sie auch in die Pfalz, wo sie ein beliebtes Gebäck in der Vorweihnachtszeit sind. Wie auch immer, aus eigener Kindheit sind sie mir unbekannt, kein Grund aber, sie nicht mit dem alten Waffeleisen mal auszubrobieren…

Fazinierend finde ich ja die Motive der verschiedenen Waben. In dem Büchlein “Ein kunterbunter Streifzug durch den Jahreskreis” von Dieter Kremp, 2016 fand ich folgende Erklärungen:

“Da ist eine Schnecke (Spirale) dargestellt als ein Zeichen für die unaufhörliche Bewegung der Zeit, also eine Verheißung der ständigen Erneuerung.
Für das Rotkehlchen gibt es zwei verschiedene Deutungen. Die christliche lautet, dass das Rotkehlchen dem Herrn am Kreuz einen Dorn aus der Stirn zog, sich dabei selbst verletzte und seitdem den roten Blutfleck auf der Brust trägt. Es kann aber auch sein, dass das Rotkehlchen mit dem Zaunkönig verschmolzen ist, der früher am Tag des heiligen Stephan (26. Dezember), gejagt wurde. Es war der einzige Tag im Jahr, an dem dieser im Naturglauben heilige Vogel getötet werden durfte.

Vier Herzformen sybolisieren das Fest der Geburt Jesu, das Fest der Liebe.

Die Christrose, im Volksmund auch Schneerose oder Schneekatze genannt, erinnert an die Blüte Jesse, die mitten im Dunkel der unerlösten Welt aufblühte: “Es ist ein Ros´ entsprungen aus einer Wurzel zart…”

In der Wintersonnenwende haben unsere Vorfahren große Schalen mit Früchten aufgestellt, um im kommenden Jahr keinen Mangel zu leiden. Zu den Früchten gehörten vor allem Nüsse als Symbol der Fruchtbarkeit. Die Nüsse waren auch  Sinnbilder von Gottes unerforschlichem Ratschluss (eigene Ergänzung: also von dem Leid, dem Harten, das es im Leben zu “knacken” gibt, von dem Schweren, das der Mensch trotz Gottes Dasein erleben muss, letztlich die Theodizee-Frage).

Schließlich ist auf dem Zimtwaffeleisen noch ein Kreuzsymbol. Am Luciatag (13. Dezember) wurde vielfach Lucienweizen in Kreuzform auf flache Tonschalen gesät und feucht gehalten. Die Weizensaat stellte die wiederkeimende Natur da.”

 

Nachdem ich  nun ja weiß, wie man Eisengerätschaften einbrennt, habe ich es genauso mit dem alten Waffeleisen gemacht. Und nun soll es zum Einsatz kommen. Als Hitzequellen kommen mehrere Quellen infrage.

Eine Möglichkeit wäre der Atago als Grill – das hätte ich tatsächlich auch am liebsten gemacht – wäre ich nicht total erkältet und vergrippt, so dass ein längerer Aufenthalt draußen nicht machbar ist.

Das Cross-Over: Alt trifft Moderne – Gußeisen auf Induktion – wäre technisch ja kein Problem, ist mir aber zu kritisch wegen Kratzer und so. Vielleicht probiere ich das ja beim 2. Versuch aus.

Ursprünglich wollte ich eine ältere, elektrische Einzelkochplatte für den ersten Versuch wählen; heute morgen war es aber dann richtig kalt und so feuerte ich unseren alten gußeisernen Oven an, der vermutlich aus der gleichen Zeit wie das Waffeleisen ist – die stilechteste Variante – aber nicht einfach, denn wir heizen hier normalerweise nur mit Holz (er wird nicht zum Kochen etc. benutzt) – und ich kann so die Temperatur nicht wirklich steuern – das war gegen Ende auch ein Problem. Aber ich greife vor…

Das Rezept ist von Madame Rote Rübe; ein altes Rezept, sie selbst ist in der Pfalz zuhause und so passt das Ganze 😉 :

125 g Butter
125 g Zucker
2 Eier
20 g Zimt
250 g Dinkelmehl (ich habe 550er Weizenmehl genommen).

Es gibt wohl zwei grundlegende Varianten von Zimtwaffelrezepten: Mit oder ohne Nüsse. Dieses hier ist die schlichte Variante “ohne”; mir gefällt auch, dass man sich die Proportionen sehr gut merken kann 😎 !

Am Vorabend habe ich den Teig gemacht und über Nacht im Kühlschrank geparkt.

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Heute morgen nun formte ich Kugeln – diese hier waren zu groß, nach der ersten Tour habe ich sie alle verkleinert… 😳

Dann wurde das Waffeleisen mit wenig Öl eingeölt und erhitzt,

pro Feld eine Kugel auf das Eisen gesetzt,

geschlossen, der austretende Teig wurde weggewischt und dann auf die Ofenplatte gelegt. Natürlich trat dann auch noch Teig aus und tropfte auf die Ofenplatte – da ich aber tierisch erkältet bin, hat mein Riechorgan momentan Sendepause. Ich schmecke nur süß, salzig, sauer, bitter, alles darüber hinaus entgeht mir momentan. Das ist etwas gruselig, gibt sich aber wieder. Doch so roch ich weder verkohlten Teig auf Ofenplatte, noch fantastischen Zimtduft…

Das erste Ergebnis war verkohlt, die nächsten ca. 4 Touren waren ok, auch wenn ich nie eine komplette Teigscheibe rausbekam. Backzeit ca. 3 Minuten auf jeder Seite. Dann aber wurde die Hitze anscheinend zu schwach – der Teig wurde nicht mehr knusprig 🙁 .
Das Ergebnis ist von der Textur fantastisch: Super dünne, knusprige Waffeln! Dass man die selbst machen kann…!!!

Vom Geschmack her kann ich noch nix sagen, aber allein das “Mausfieling” überzeugt!

Die Ausbeute war heute allerdings bemitleidenswert gering:

Deshalb muss ich es unbedingt nochmal versuchen – dann wohl aber mit einer konstanten Hitzequelle… 😉

 

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Mostgulasch – und Einkochen- wie man es nicht macht…

 

Am letzten Wochenende habe ich ein leckeres Mostgulasch im Dutch Oven gemacht – das Rezept könnt ihr HIER nachlesen… Wie immer mit kleinen Modifikationen, denn ganz genau nach Rezept geht irgendwie gar nicht… 😉

Es ist jedes Mal wieder fantastisch, wie Schmorgerichte im DO gelingen! Das ist tatsächlich nochmal anders (besser!) als in den emaillierten Eisentöpfen für den Backofen (abgesehen davon kann man die DÖpfe ja auch in den Backofen stellen…).

Ich hatte extra mehr gemacht um danach noch ein paar Gläser einzukochen. Wenn ich nach der Arbeit mal keine Lust habe zu kochen, dann genieße ich es, mir was selbst Eingekochtes aus dem Keller zu holen…

Jetzt hatte ich ein paar Tage zuvor auch leckeren Chai-Sirup gemacht, den man bei Hefe und mehr findet und wollte zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und diesen gleich mit einkochen.

Da ich keinen Einkochautomaten besitze, habe ich die letzten beiden Male im Backofen eingekocht und das hat auch sehr gut geklappt.

Dumm nur, dass ich nicht nochmal nachgeschaut habe, wie man das genau macht 😳 …

Jedenfalls habe ich die Flaschen mit dem Chai-Sirup gleich zu den Gläsern mit dem Gulasch gestellt – dachte noch: besser zu heiß als zu kalt einkochen, ich kann die Flaschen wegen der kürzeren Einkochzeit vorher rausnehmen…

Wie auch immer: Der Backofen wurde statt auf 180 Grad auf 200 Grad hochgeheizt, dann statt auf 100 Grad auf 180 Grad runtergedreht – und als ich die Flaschen dann rausholen wollte… Überraschung: Die Porzellankappen waren geschmolzen!!!

Von vier Gläsern haben im Anschluss drei nicht Vakuum gezogen… 🙁 !

Diese drei habe ich dann nochmals im Topf eingekocht – jetzt ist alles paletti!!! 😀 – bis auf die kaputten Flaschen und den darin vergeigten Chai-Sirup…

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Brotsuppe mit Schwarzbrot

 

Heute werfen wir ja sehr leichtfertig Lebensmittel weg – z.B. Brot, wenn es nicht mehr richtig frisch ist (Backfabrik-Brot schmeckt zugegebenermaßen nach dem ersten Tag auch wirklich schrecklich…).

Das gab es in Zeiten von Lebensmittelmangel natürlich nicht; Brot wurde auf verschiedene Weisen weiterverarbeitet, gerade wenn es etwas trocken war. Eine davon sind ganz unterschiedliche Varationen von Brotsuppen.

Hier eine Grundform, die man geschmacklich nach unterschiedlichen Richtungen variieren kann.

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Rezept (2 Personen)

  • 2 mittelgroße Zwiebeln
  • 1,5 große, getrocknete Scheiben roggenlastiges, Brot (ich habe das aromatische Ochsenbrot von Marla, das bei uns immer im Hause ist, genommen
  • ca. 3/4 Liter Wasser (ggf. etwas mehr)
  • Salz, Pfeffer, Gemüsebrühe
  • 1 EL Sauerrahm / Schmand / Creme Fraiche (je nach Gusto)
  • frische Kräuter zum Dekor

Zwiebeln in Butter anbraten, so dass sie glasig bis etwas gebräunt sind.

Die Zwiebeln aus dem Topf schütten, die getoasteten Brotscheiben

in Würfel schneiden und ebenfalls mit etwas Butter anbraten. Eine handvoll Deko-Croutons aus dem Topf nehmen, 3/4 der Zwiebeln zurück in den Topf geben, mit Wasser auffüllen, 1 TL Gemüsebrühe dazugeben und ca. 20 Minuten köcheln lassen.

Nach dem Kochen pürieren, mit Salz und Peffer abschmecken.
Suppe in den Teller geben, 1 EL Schmand, samt einen Teil der Zwiebeln und der Brotwürfel dazu geben – heraus kommt eine sehr würzig schmeckende, herzhafte Suppe!!!

Variante: Zusätzlich noch gekochte Kastanien erst in Butter (mit den Zwiebeln) anbraten, mitzukochen – dann erhält das Ganze einen süßlich-herzhaften Charakter.

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Joghurt durch Kornelkirschen – Halbjahresrückblick

 

Seit Mai habe ich ja den Impfjoghurt, der mit Zweigen und Blättern der Kornelkirsche hergestellt wurde, weitergeführt.

Vor einer Woche ist meinem Sohn, der nicht immer zuhause verweilt 😉 , aufgefallen, dass das Joghurt mittlerweile sehr sauer ist.

Da ich das Joghurt ununterbrochen esse, habe ich das gar nicht so gemerkt 😳 … Daher startete ich jetzt, also nach einem halben Jahr, einen Neuansatz.
Im Sommer bin ich damit ja gescheitert – das Joghurt wurde nicht fest. Jetzt habe ich ein Glas Impfjoghurt hergestellt – das war von der Konsistenz schon akzeptabel – aber auch die 2. Generation wurde nochmal mit Zweigen und Blättern der Kornelkirsche “gefüttert”. Seither ist wieder alles paletti – und der sagenhaft frische Geschmack ist wieder da 😀 !

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Wasserkefir – Rückblick 2016

 

Nachdem mein Wasserkefir Anfang des Jahres hauptsächlich mit Zuckersirup gefüttert wurde – und er unglaublich heftig und schnell fermentierte – stand ich auf einmal vor der Situation, dass die Kristalle immer kleiner wurden und ich wirklich Sorge hatte, er löse sich auf!

Irgendwo fand ich ja den Hinweis, dass Mineralwasser die Kristalle aufpeppen könnte. Zunächst nahm ich gekauftes Mineralwasser, dann Wasser aus unserem Sprudler. Auch nicht gekauftes “Mineralwasser” aus dem Sprudler hilft wirklich super!

Mittlerweile füttere die 1. Fermentation, in der sich die Kristalle befinden, meistens mit Weißzucker und fülle mindestens zur Hälfte mit geblubbtem Wasser auf – Ergebnis: Ich hatte noch nie so große, “gesund” wirkende Kristalle! Mineralwasser – eine echte Pflegekur für Wasserkefir!


Das ist ein altes Bild aus dem Mai diesen Jahres, aber genauso verhält es sich auch noch jetzt: Man erhält diese Riesenzellen mit einem “Kern” innen drin – ich habe immer den Eindruck, dass die gleich auseinander fallen 😉 – daneben natürlich auch noch “Kleingemüse”, dass noch wächst.

Eine Dose Wasserkefir mit viel Weißzucker und Wasser parke ich mittlerweile immer Kühlschrank; diese wird dann mit den gerade “arbeitenden” Kristallen immer mal wieder ausgetauscht oder ich entsorge sie gegen neue, überflüssige Kristalle – so habe ich eine Reserve, falls mal wirklich was schiefgeht…

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Hochbeet im Oktober

 

Das Hochbeet ist weitestgehend abgeräumt und hat uns mit den angrenzenden Tomaten zusammen nochmal eine reiche Ernte beschert:

Nach dem Abräumen habe ich dann entdeckt, dass wir wohl die Folie zu straff angetackert hatten, so dass diese jetzt ausreißt 😯 !

Beim Informieren über den Hochbeetbau stießen wir immer wieder darauf, dass auch Noppenfolie statt der Teichfolie verwendet wird, nur stand nie dabei, weshalb…
Sie ist robuster (und teurer) – vielleicht gäbe es diese Probleme damit nicht.

Da sie nun einmal aufgetreten sind, mussten wir uns etwas einfallen lassen:
Zunächst tackerten wir die Folie unterhalb der Risse fest, wo weniger Spannung herrscht. Dann schnitt ich von dem Rest Teichfolie 15 cm breite Bänder, die wir dann obenrüber tackerten.

Mal schaun, wie weit wir damit kommen…?!

Wie gesagt, das Hochbeet ist weitestgehend abgeräumt:

Im Vordergrund noch ein bisschen Ruccola und Salat, die auch noch geerntet werden hinten noch Mangold, der angeblich zweijährig ist und im Frühjahr schnell austreibt – er soll erstmal stehen bleiben.

Meine Idee ist nun die, das Hochbeet über Herbst / Winter als Komposter zu verwenden, damit ich wieder eine Schicht verrottbares Material unter der Erde habe.

Der Thermokomposter im Hintergrund ist ab sofort “geschlossen”, wird nur noch mit Mikroorganismenwasser feucht gehalten. Hier hoffe ich, dass ich bis zum Frühjahr Kompost habe, der dann unter die Erde, die ich zum Auffüllen brauche, gemischt werden kann.

Bin gespannt, ob mein Plan so aufgeht 😉 !

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Bratkartoffeln – Einweihung der Eisenpfanne

 

Nachdem ich meine neue Eisenpfanne nach der Pfannenhelden-Methode 4 Mal eingebrannt hatte, war ich mit dem äußeren Erscheinungsbild der Pfanne sehr zufrieden! Ringsrum dunkel und glatt! Kein Vergleich zum Ergebnis mit Salz und Kartoffelschalen. Es wird ja immer vor der Rauchentwicklung gewarnt – gab’s hier gar nicht; beim ersten Durchgang hat es ein bisschen gestunken – war aber absolut erträglich.

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So, dann kommen wir zum ersten Einsatz: Bratkartoffeln mit Zwiebeln und Speck.
Ich habe etwas Griebenschmalz in der Pfanne erhitzt und dann die Zwiebel-Speck-Mischung reingegeben. Man kann hier gut erkennen, dass die Zwiebeln und der Speck nicht anhaften:

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Nach dem Anbraten kamen die Zwiebeln mit dem Speck raus und die Kartoffeln rein in die Pfanne. Bei den Kartoffeln (leider habe ich kein gutes Bild davon) brauchte ich mehr Fett; aber das Ergebnis war fantastisch!!! So krosse Bratkartoffeln hatte ich noch nie!

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Nach dem Backen ist der Boden nun nicht mehr ganz so glatt – ich gehe mal davon aus, dass das zur Patina gehört… Man wird sehen!

Es macht aber total Spaß, mit “Eisen” zu braten! bin begeistert!

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Pälzer Zwiwwelkuche un naie Woi

 

Ich habe mich mal unter dem Stichwort “Pfälzer Zwiebelkuchen” umgeschaut –  von zuhause weiß ich ja, was da reinkommt – und nicht schlecht gestaunt: Von Blätterteig über Quark und Käse war alles Mögliche zu finden…

Der Zwiwwelkuche ist ein altes Rezept, d.h. ohne viel Schnickschnack, und selbst wenn jede Familie den etwas variiert, so sind die Grundzutaten eigentlich gleich:

Die Basis ist ein “unsüßer” Hefeteig – Hefeteig war Gang und Gäbe, süß am Wochenende zum Kaffee, im Herbst in der salzigen Variante als Zwiebelkuchen mit neuem Wein.

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Im Gegensatz zum Flammkuchen werden beim Zwiebelkuchen die Zwiebeln vorgedünstet – das ist auch notwendig, den die Zwiebelschicht ist um ein Vielfaches dicker als beim Flammkuchen und würde durch das Backen nicht komplett durchgaren.

Für den Guß nahm man den Rahm, der sich auf der gemolkenen Milch nach einer Nacht stehen lassen, abgesetzt hatte und nach ein paar Tagen schon etwas sauer geworden war – also nix Quark oder so.

Zur besseren Verdauung, weil diese Menge an Zwiebeln nun mal gern im Magen liegt, kam in den Guß -neben Eiern – ein “gerüttelt Maß” an Kümmel – das war´s – mehr nicht, auch kein Käse zum Bestreuen… Die Zutaten gab´s in ländlichen Gebieten in jedem Haushalt.

Der Hefeteig wurde meistens mit recht viel Hefe gemacht, hier ein Beispiel mit noch moderater Hefemenge (Angaben in Klammern: für ein quadratisches Blech, backofenbreit; Angaben ohne Klammern: rundes Backblech, ca. 30 cm Durchmesser):

  • 250 g (400 g) Mehl (Weizen, hell)
  • 12 g (20 g) Hefe
  • 8 EL (13 EL) Milch (zimmerwarm)
  • 2 (4)Eigelb (zimmerwarm; geht auch ganz ohne Ei)
  • 100 – 120 g (160 – 200 g) Butter (oder Schweineschmalz)
  • 1 (2) Prise Salz

Die Zutaten gemeinsam in eine Schüssel und ca. 10 Minuten kneten (5 Minuten langsam, dann etwas schneller). Eine Stunde gehen lassen.

Hier noch eine Alternative mit weniger Hefe und möglicher langer kalter Führung (über Nacht), gefunden bei Hefe und mehr:

  • 250g (400 g) Mehl (Weizen, hell)
  • 160g (280 g) Wasser
  • 50 g Lievito Madre (optional)
  • 5g (8 g) Hefe
  • 5g (8 g) Salz
  • 15g (24 g) Olivenöl (ich habe Schweineschmalz genommen)

Die Teigzutaten zusammen etwa 10 Minuten kneten – zuerst auf langsamer Stufe, dann etwas zügiger (Ankarsrum: 6 Min Stufe 1 mittel, 6 Minuten Anfang Stufe 2). Diesen Teig kann man wohl schon nach einer Stunde weiterverarbeiten, oder auch über Nacht im Kühlschrank reifen lassen. Dann am nächsten Tag eine Stunde akklimatisieren lassen und dann weiterverarbeiten.

– Als ich am nächsten Morgen in den Kühlschrank blickte, hatte sich der Teig mindestens vervierfacht: 😯 Wenn ein Hefeteig im Kühlschrank so aufgeht, macht mich das jedes “total fertig”, habe ich doch einmal gelernt: “Hefe und Kälte geht gar nicht!” – geht doch – und wie!!!

Für den Belag

    • 150 g (200g) Speck würfeln und in der Pfanne auslassen (ich hatte dieses Mal noch Dörrfleisch, wie man bei uns sagt, oder Bauchspeck übrig, den ich in Würfel schnitt. Das hat natürlich durch das Räuchern ein nochmal ein ganz anderes Aroma – werde ich jetzt immer machen!)
    • 750 g (1000 g) Zwiebeln halbieren, in dünne, halbe Ringe schneiden, goldgelb anbraten.

Für den Guß

    • 2 (4) Eier Größe L mit
    • 300 g (500 g) frischem Schmand
    • 1 (1,5) EL Kümmel gut verrühren,

  • mit Salz und Pfeffer abschmecken

Den gegangenen Teig ausrollen, in das Blech geben, mit 2 – 3 EL Weckmehl bestreuen (optional! Damit der Teig nicht durchweicht), die Zwiebeln darüber verteilen.

Jetzt die Eier-/Schmand-/Kümmelmasse darüber verteilen.

Nochmal 30 Minuten ruhen lassen, dann bei 180 Grad ca. 45 Minuten backen. Der Guß muss gestockt sein und gleichmäßig hellbraun.
Lauwarm genießen!

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BildDazu gehört ZWINGEND!!! Neuer Wein / Federweiser / Bizzler oder wie auch immer das bei euch heißt…

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Eisenpfanne einbrennen

 

04.10.2016: Ich muss meinen Artikel zum Einbrennen relativieren:
Bei der aktuellen Pfanne hat die Einbrennvariante mit Salz und Kartoffeln nicht viel gebracht. Die Pfanne blieb weitestgehend hell, nur beim Braten ist ein kleiner, brauner Kreis, halb so groß wie der Pfannenboden, entstanden, der aber auch nicht glatt war und mit Patina nicht viel zu tun hatte. Auf der Unterseite der Pfanne war ruckzuck Rost entstanden 👿 .

Also alles nochmal auf Null: Rost auf der Unterseite wegeschmiergelt, den braunen, angebrannten Rand auf dem Pfannenboden entfernt  – und dann bin ich nach dieser Anleitung vorgegangen.

Hier werden Eisenpfannen mit Leinöl im Backofen eingebrannt. Warum und  wie erkären Filip und Simon sehr einleuchtend. Ich hatte ja vor der Backofen-Variante Bedenken, wegen der prohpezeiten Rauchentwicklung – war hier überhaupt nicht der Fall! Beim ersten Durchgang roch es nur etwas verbrannt, doch ab dem zweiten Durchgang nicht mehr.

SO sieht meine Pfanne nach dem 2. Durchgang aus:

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Sie ist einheitlich dunkel; ich werde die Prozedur wohl noch zwei Mal wiederholen. Kann diese Methode nur empfehlen!!! Danke an Filip und Simon!


Mir ist eine schnuckelige Eisenpfanne über den Weg gelaufen und hat gerufen: “Nimm mich mit, nimm mich mit…” 😳

Da so schönes Wetter war beschloss ich, sie gleich einzubrennen – “indoor” sollte man das nicht tun – wenn nicht überall die Rauchmelder losgehen sollen…

Zunächst muss man die Wachsschicht entfernen. Ich habe dazu das Leitungswasser auf heiß gedreht – da ging das meiste schon wirklich gut ab.

Die Pfanne langsam erhitzen, damit sich der Boden nicht verzieht!

Beim Erhitzen soll der Boden von Öl bedeckt sein (muss stark erhitzbar sein, z.B. Rapsöl), dann Kartoffelschalen und / oder Kartoffelscheiben in das heiße Fett geben und dazu ein bis zwei handvoll Salz.

Jetzt alles brutzeln bis die eine Seite schwarz ist, dann umdrehen und auch diese Seite verkohlen lassen – Pfanne erkalten lassen, Inhalt wegleeren, jetzt ist sie einsatzfähig!

Sie darf nie niemals nie nicht mit Spülmittel gereinigt werden, einfach mit Zewa auswischen. Ein dünner Ölfilm schützt die Pfanne vor dem Rosten.

Es gibt für Steaks, Bratkartoffeln etc. nichts besseres als Eisenpfannen. Pfannkuchen flutschenproblem heraus, wenn die Patina stimmt!

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Outdoor-Pizza!!!

 

Nachdem ja immer noch superschöner Spätsommer ist, wollte ich meinen neuen Atago weiter testen – mit Pizzabacken…

Dazu braucht man erstmal ein gescheites Rezept für den Teig, Zutaten zum Belegen, dann einen kleinen runden Pizzastein (Durchmesser: 26 cm) und die Umlufthaube…

Ein toller Aspekt des Atago ist, dass die Holzkohlenbriketts ohne Kamin im Atago extrem schnell durchglühen!!! Ca. 20 Briketts habe ich genommen – etwa so viel, dass man am Außenrand des Atagos einen Kohlering legen kann:

Dann legt man den Grillrost mit dem Backstein in der Mitte auf den Atago,

wartet, bis er richtig heiß ist – und gibt dann die Pizza darauf. Umlufthaube drüber

und ca. 15 Minuten backen – klappt super!!!

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