Vor drei Jahren hat bei uns der letzte „richtige“ Bäcker zugemacht.
Übrig blieben zunächst drei, dann zwei Filialen von der gleichen Backfabrik, die im Umkreis jeden Bäckerladen aufkauft, der schließt und die restlichen Bäckereien unter immensen Druck setzt.
Wer in einer Stadt lebt, hat mit einer solchen Situation weniger Probleme… Da findet sich immer noch eine Alternative – bei uns jedoch nicht.
Die „Qualität“ der Backfabrik-Ware wurde dem gesamten Ort erst richtig bewusst, als es keine andere Alternative gab… Frisch ist es ja noch essbar wenngleich irgenwie Einheitsgeschmack, doch nach einem Tag… zum in die Tonne kloppen!
Ein schönes, gutes, schmackhaftes Roggenbrot… oder Brot mit Brotgewürz und teilweise Vollkorn… nur noch erschwinglich, wenn man „in der Stadt“ bei einer entsprechenden Bäckerei vorbeikam!
Aus lauter Verzweiflung beschloss ich, mit Brot backen zu beginnen.
Sauerteigbrot sollte es sein. Dumm nur, dass ich davon keinerlei Ahnung hatte…
Im Netz gibt´s virtuell schließlich alles, und ich stieß auf Forum mit Buchhinweis „Sauerteig, das unbekannte Wesen“… Kurze Zeit später blubberte der erste Sauerteig vor sich hin und seitdem folgt – soweit ich Zeit habe – Brot auf Brot…
Na ja, nicht nur ich fand die örtliche „Brotversorgung“ mehr als unbefriedigend; jedenfalls hatte ein Vorstandsmitglied des hiesigen Heimatvereins die Idee, ein Gemeinschaftsbackhaus zu bauen. Ein Brotbackhaus für´s Selberbacken und als „Socialising“ für den Ort.
Natürlich sind auch bei uns die Kassen leer und die politische Gemeinde würde/könnte das nicht bezahlen. Die Finanzierung soll(te) nach dem Motto „von Bürgern für Bürger“ laufen, damit ein Sockelbetrag zusammen kommt – der Rest legt der Verein drauf; so sieht man dann auch, ob das Interesse in der Bürgerschaft vorhanden ist.
Was soll ich sagen: Wir haben schon 4000 Euro zusammen… Es ist fast ein „Hype“ entstanden… Und es sieht ziemlich realistisch aus, dass das Brotbackhaus Realität wird!
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