Mikroorganismen im Garten – Bokashi-Experimente

 

Ein Bokashi-Komposter ist geruchloses Kompostieren in der Küche mit „Effektiven Mikroorganismen“, das ruckzuck gehen soll und für den Garten in kürzester Zeit dank der Fermentation „Kompost-Dünger“ gibt.

Die „abgestimmte“ Mischung der EM liegt mittlerweile bei verschiedenen Firmen. Milchsäurebakterien, Hefen, aber v.a. auch Fotosynthesebakterien sollen die Fermentation in Schwung bringen.

Prinzipiell finde ich die Idee super, allein dass ich dafür wieder von Dingen abhängig bin, die ich nicht selbst herstellen kann, nervt mich etwas…
Daher habe ich heute ein Bokashi-Experiment gestartet, um zu testen, inwiefern die „hauseigenen“ Mikroorganismen von Kefiren, die vermutlich keine Fotosynthesebakterien enthalten, ähnliches zustande bringen.

Zunächst bastelte ich einen Mini-Bokashi-Eimer aus zwei 1 l Joghurteimerchen und einem Hahn (Wie man das macht, seht ihr HIER).

Zwei gleich große Eimer werden ineinander gesteckt.

Zuvor musste ich in beide den Hahn reinpfriemeln und „anpassen“.

Eigentlich ist der Hahn zu groß für die Eimerchen, ich hoffe, es geht trotzdem.

In den Boden des oberen Eimers werden Löcher gebohrt, damit die Bokashi-Flüssigkeit in den Boden des unteren Eimers ablaufen kann. Über den Hahn kann man dann diese Flüssigkeit abzapfen und verdünnt als Flüssigdünger verwenden.

In den Eimer kommt dann organischer Biomüll; es kann sogar in kleinen Mengen gekochtes Essen reingegeben werden. Dazwischen offiziell Kleie, Melasse und EM.

Als luftdichter Abschluss eine Tüte mit Sand (das Ganze soll weitestgehend anaerob laufen).

Ich habe den kleinen Eimer entsprechend befüllt, anstatt von Kleie Weckmehl und anstatt von Zuckerrohrmelasse Zuckerrübenmelasse genommen (diese soll weniger geeignet sein, aber nur sie stand mir jetzt zur Verfügung) – und natürlich meinen hauseigen MO-Zoo (Wasserkefir und Milchkefir gemischt.

Jetzt lasse ich das Ganze drei Wochen stehen – wenn alles gut geht, fängt es nicht an zu stinken und es bildet sich ein weißlicher Schimmel… Vielleicht dauert es bei meinen „nicht-originalen“ MO auch länger? Oder es klappt gar nicht? Bin auf das Ergebnis sehr gespannt. Es wäre natürlich klasse, wenn das Bokashi-Fermentieren auch ohne fremde Hilfe geht!

 

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5 Kommentare zu “Mikroorganismen im Garten – Bokashi-Experimente”

  1. Warte gespannt auf deine weiteren Berichte zu diesem Experiment. Wollte mich auch schon intensiver damit auseinandersetzen, aber momentan bin ich schon froh, wenn ich meine normalen Ablauf einigermassen hinbekomme…

    P.S. Zuckerrohrmelasse gibt es im Bioladen. Ein Glas mit 300 Gramm kostet so 2-3 Euro. Manche Läden führen auch Literkanister, die sind dann deutlich billiger.

    1. Mich interessiert der Hype um die offiziellen EM. Dass da was dran ist, steht für mich fest, aber ob das nur mit dem Originalen funktioniert, mit denen natürlich viel Geld gemacht wird, will ich versuchen herauszufinden. Auch wenn es keine „wissenschaftliche Überprüfung“ ist, vielleicht sind ein paar Erfahrungswerte ja auch ganz interessant… ?

  2. Hallo Sindy,
    ich finde jetzt gerade nicht, ob du gepostet hast, wie dein Bokashi-Experiment ausgegangen ist. Darum hier meine Frage: Klappt es? Hast du das weitergeführt? Und hast du das Gemüse bzw die Reste des Gemüses sehr klein geschnitten? Ich hab mir auch einen Bokashieimer besorgt, allerdings war ich nicht so kreativ wie du ;), und mache mir jetzt schon Gedanken, wie ich um das Einstreukaufen drmherum komme, weil das ja kaum lange halten wird!

    1. Hallo Anne,
      ich habe keinen „Langzeitversuch“ gemacht (sondern nur einen einzigen), weil ich einen Bokashieimer eigentlich nicht brauche. Mir ging es nur darum auszuprobieren, ob das mit „meinen“ MOs (aus Wasser-, Milchkefir, Trockenheit und Zuckerrübensirup) auch funktioniert. Ich hab natürlich keinen Vergleich zu den käuflichen EMs, aber von der Beschreibung des Ergebnisses klang es eigentlich genauso.
      Wenn ich mich Recht erinnere, habe ich die Abfälle nicht extra verkleinert – Kompostmüll halt – und etwas gekochtes Essen, sei das ja auch gehen soll. Statt Kleie habe ich Weckmehl genommen… Ich war echt total positiv überrascht!!!
      Hier ist der Link, wo ich das Ergebnis beschreibe:
      http://sin-die-weck-weg.de/blog/2016/05/17/mikroorganismen-im-garten-bokashi-ergebnis/

      Einfach Mal ausprobieren! Würde mich freuen, wenn du berichtest, wie es bei dir gelaufen ist!!! ?

  3. Lustig, hatte die gleichen Gedanken wie Du und hab vor ein paar Wochen auch einfach mal losgelegt in ungefährt den gleichen Joghurteimerchen. Habs noch simpler gehalten. Kein Hahn nur in einander gestellt ohne extra abzudichten da die Eimer fast perfekt aufeinander passten. Beim 2. Versuch hab ich sogar nur einen Eimer gehabt und nach dem Prinzip milchsauereingelegtes Gemüse fermentiert. Ohne Salz aber mit einer Lake aus 1EL Sauerteigansatz, den ich eh zum Brotbacken verwende, und Wasser pi mal Daumen. Der Eimer war eigentlich sofort voll, wegen seiner Größe deswegen hab ich in einer großen Schüssel Abfälle, Zeitungspapierschnippsel und Lake miteinander vermengt, so dass alles benetzt war und dann in den Eimer gepresst (mit Einmachglas Druck ausüben) bis eigentlich nix mehr reinpasste. Dann Deckel drauf und ca. 4 Wochen gewartet (zwischendurch natürlich ständig reingeguckt ob was passiert, eigentlich blöd. weil doch für Milchsäurebakterien ein anaerobes Milieu gewünscht, aber ich war zu neugierig) roch die ganze Zeit und nach 4 Wochen auf jeden Fall nach milchsauer eingelegtem, nix fauliges, nix schimmeliges…. also ganz lecker
    Habs dann in kleinen Mengen unter der Mulchschicht meiner Balkonpflanzen mit der Erde vermengt. Nach ein paar Tagen, wahrscheinlich als die anderen MOs und Komposttierchen das ganze ein bisschen vorverdaut hatten und es nicht mehr sauer war, waren da recht viele kleine Würmchen und haben sich’s gut gehen lassen.
    Also Fazit: Beigehen!

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