Fermentiergewichte selber machen

So, „zwischen den Jahren“ ist etwas Zeit… für „Handarbeiten“, in diesem Fall Töpfern.

Leider gibt es ja im nicht-angelsächsischen Raum nur wenige Optionen für „Fermentier-Werkzeug“ bzw. Fermentiergewichte, und wenn, dann nur für Normgrößen.
Da ich nun kleine und kleinste Gefäße habe, in denen ich fermentieren will, ist etwas Kreativität angesagt:

Von einer Bekannten besorgte ich mir weißen Ton, außerdem eine Latte mit ca. 1,5 cm Dicke, die ich mir zurecht schneiden ließ (entscheident waren 2 Latten mit einer Länge von 50 cm, zwischen denen ich den Ton ausrollen wollte, damit sie eine einheitliche Dicke erhalten).

Außerdem kam zum ersten Mal das Set mit runden Ausstechformen zum Einsatz, das ich ursprünglich für meinen einen einsamen Keksstempel gekauft hatte (damals ärgerte ich mich, dass ein ganzes Set billiger war als nur eine passende Ausstechform zu meinem Stempel…), nebst einem spitzen Küchenmesser…

Meine Bekannte „ermahnte“ mich noch, den Ton immer gut zu verdichten und mit Wucht auf den Tisch zu werfen – hat seeeehr viel Spaß gemacht!!! 😀

Den Ton rollte ich zwischen den beiden Latten aus – ich hatte nur ein dünnes Rundholz zur Verfügung, das danach nicht wieder für´s Essen verwendet werden muss – hier wäre ein dickeres Rundholz / Wellholz geschickter.

Passend zu meinen Bügelgläsern (d.h. etwas kleiner als die Öffnung des Glases; der Ton geht ja beim Trocknen und Brennen noch etwas ein) wählte ich die Ausstechform und stach die entsprechenden Tonscheiben aus.

Jetzt braucht es noch eine Öffnung für die Mitte der Scheiben; bei den Scheiben, die man kaufen kann, ist diese normalerweise rund. Ich hatte jedoch keine Ausstechform in der passenden Größe und Dicke. Es hat sich herausgestellt, dass es am einfachsten ist, mit dem spitzen Messer ein kleines Dreieck reinzuschneiden. Das habe ich zunächst auf der Unterlage gemacht, um es dann aber auszulösen, packte ich die Tonscheibe auf die Latten, so dass unter der Mitte „Luft“ war.
Man muss etwas vorsichtig sein, damit sich die Form nicht verschiebt, aber es geht schon 🙂 !

Das war´s eigentlich schon! Ach ja, als Ausstechformen eignen sich tatsächlich nur Formen, die oben und unten offen sind, also keine Gläser o.ä. Da kriegt man den Ton nicht „unverletzt“ raus!

Jetzt wird lasse ich die Scheiben 2 – 4 Wochen trocknen – dann kriegt sie meine Bekannte zum Brennen – und dann dürfte ich erstmal genug Gewichte haben – nicht künstlerisch wertvoll, aber hoffentlich praktisch!

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12 Kommentare zu “Fermentiergewichte selber machen”

  1. DANKE. AUF TON BIN ICH BIS JETZT NICHT GEKOMMEN!
    MAN BRAUCHT ABER KEINE AUSSTECHFORM. ICH BENUTZE BEIM TÖPFERN NYLONSTRÜMPFE. DIESE SIND NICHT TEUER UND HELFEN AUCH WENN MAN SCHÜSSELN ODER ROHRE ZUR FORMGEBUNG NUTZT.

  2. Hallo!

    In Deinem Artikel „Fermentiergewichte selber machen“

    https://sin-die-weck-weg.de/blog/2016/12/27/fermentiergewichte-selber-machen/

    schreibst Du unter anderem:

    „Jetzt braucht es noch eine Öffnung für die Mitte der Scheiben; bei den Scheiben, die man kaufen kann, ist diese normalerweise rund.“

    Meine Frage: Warum braucht es überhaupt ein Loch? Ich fange auch gerade mit dem Fermentieren an uns sammle Erfahrungen … und derzeit nutze ich Deckel von kleineren Fermentiergläsern als Fermentiergewichte. Diese haben natürlich kein Loch in der Mitte. Kann das zu Problemen führen? Könnte sich da unter dem Glas Luft vom Gären verfangen und damit eine Schimmelbildung provozieren?

    Liebe Grüße!

    Johannes (Dresden)

    1. Hallo Johannes, das Loch ist zum einfacheren Rausholen des Fermentiergewichtes – so war die Vorlage. Ist tatsächlich aber nicht zwingend notwendig. Glasdeckel von Weckformen haben ja auch kein Loch und man kann den Glasdeckel der jeweils kleineren Form als Fermentiergewicht benutzen – und es später mit einer Gabel am Rand herausholen (das machst du ja auch?!). Das mit dem Loch ist überhaupt nicht zwingend! Also keine Sorge und noch viel Spaß beim Fermentieren!

    1. „Sie bestehen aus reinem Ton, sind also ein reines Naturprodukt ohne Glasur oder Farbstoff. Die bei sehr hoher Temperataur gebrannnte Keramik versintert, ist dicht und außerdem lebensmittelecht. Die porenlose Oberfläche macht diese keramischen Gewichte zu einem hygienischen Produkt, das sehr leicht zu reinigen ist. Die Gewichte können einfach unter fließend Wasser abgespült und anschließend an der Luft getrocknet werden. Eine Reinigung in der Spülmaschine ist selbstverständlich auch möglich. Bitte unbedingt auf Entfernung der Spülmittelreste achten.“ (wildefermente.de/gewicht/)

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