Wild as wild can – Ruchbrot mit dreierlei wilden Trieben ;-)

 

Im weihnachtlichen Wohnzimmer auf der Couch sitzend, den Stress der letzten Tage und Wochen hinter mich lassend, schaute ich genĂŒsslich die vier Folgen von Cooked – gibt es auch als Buch, auf Deutsch heißt das dann „Kochen – eine Naturgeschichte der Transformation“. Michael „Pollan beschĂ€ftigt sich mit den vier klassischen Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde , die das, was die Natur uns liefert, in köstliches Essen und Trinken verwandeln…“ – sehr interessant! Auch wenn manchmal die Verbindung zu den Elementen – nun ja, nur ĂŒber Umwegen auf der Hand liegt…

Beim Thema „Luft“ widmet sich Pollan dem Brot, weil es ja das Ziel ist,  mit „Luft“, also Gasen…, das Brot zum Aufgehen zu bringen.

Ich konnte nicht an mich halten und musste noch einen Vorteig ansetzen – es sollte „wild“ sein… So fiel meine Wahl auf das Rustikale Ruchbrot von brotbackliebeundmehr .

Ein fĂŒr mich neues Brot. HierfĂŒr hatte ich alle Zutaten gebunkert…

Der Vorteig wird mit Hefewasser angesetzt, das Altbrot eingeweicht.

In den Hauptteig kommen nochmal Hefewasser, Lievito Madre und Milchkefir – alles wilde „Triebmittel“ (wobei der Milchkefir, nicht wirklich als Triebmittel eingesetzt wird 😉 … Der Teig erschien mir sehr fest (ich nahm Lichtkornroggen -Vollkorn, vielleicht deshalb), jedenfalls gab ich noch „mehrere Schlucke“ Wasser (genauer kann ich es nicht angeben) beim Kneten dazu, bis der Teig fĂŒr meinen Geschmack passte…

Das Brot muss wĂ€hrend 4 Stunden Stockgare immer mal wieder gefaltet werden (ich habe es stĂŒndlich gemacht). Außerdem stand es bei mir noch gut 1 Stunde (brotbackliebe gibt 1 – 2 Stunden an) zur StĂŒckgare im GĂ€rkorb.

Eines der Brote ist im DOpf gebacken,

das andere ganz normal – ich kann hier keinen großen Unterschied entdecken, das Ohne-Topf-Brot ist eher noch etwas krosser

Das Aufgehen bei wildem Brot erstaunt mich immer wieder – gigantisch!!!

Unterm Strich muss ich aber sagen: FĂŒr die Arbeit, die das Brot macht (nicht Arbeit an einem StĂŒck, sondern das Festgebundensein fast ĂŒber den kompletten Tag) ist es kein Brot mit Wow-Effekt!
Es schmeckt gut, keine Frage (wobei ich hier wieder merke, dass mir geschmacklich der Roggenanteil zu wenig ist), aber es ist fĂŒr mich kein Brot, das den Aufwand lohnt. Trotzdem schön, es ausprobiert zu haben.

*Gedanke: Vielleicht wĂŒrde es gemschmacklich noch dazu gewinnen, wenn der Vorteig statt mit Hefewasser mit Lievito Madre angesetzt wĂŒrde – irgendwas hat mir jedenfalls gefehlt… *

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PrÀsidentenbaguette mit der Brotback-App

 

FĂŒr das Weihnachtsessen soll es ein „helles“ Brot sein, vielleicht mal wieder Baguettes? Baguettes backen ist nicht so mein Ding, im besten Fall sehen sie nur etwas „individuell“ aus – es kommt aber auch durchaus vor, dass „Form UND Inhalt“ nicht prickelnd ausfallen…

Vor zwei Tagen entschied ich, mal die vor kurzem installierte Brotback-App „Brotheld“ auszuprobieren…

Die PrĂ€sidentenbaguettes habe ich schon mal gemacht, es wird nur ein Hauptteig angesetzt, der dann 48 Stunden fermentiert. So startete ich den Backplaner und zack – er rechnete aus, dass ich am Wochenende, abends backen mĂŒsste, wenn ich jetzt anfange – passt!

Gut – das ist jetzt nicht so komplex auszurechnen, aber es ist bei so langen Garen schon nicht schlecht, nicht selbst die einzelnen Schritte „rĂŒckwĂ€rts rechnen“ zu mĂŒssen!!!

Am Backtag selbst erinnert die Back-App mit Ton wenn ein neuer Schritt eingeleitet werden muss – das ist ganz hilfreich!

Es sind schon viele Rezepte v.a. von drei Brotblogs eingestellt – diese mit der Brotback-App zu timen ist vermutlich problemlos machbar und vereinfacht die Backerei.

Aber ein Rezept einzustellen, gestaltet sich höchst kompliziert – mir ist es noch nicht gelungen, aber ich hatte auch noch nicht die Muße und Ruhe dazu.

Ob und wie die Back-App funktioniert, wenn ich an einem Tag mehrere Brote backen will, kann ich noch nicht beurteilen.

Doch jetzt zu den Baguettes:


nach 48 Stunden Fermentation: Der Teig war schön von Blasen durchzogen!


Das Formen der Zylinder… Na ja, gut gelungen ist was anderes!


StĂŒckgare


Einschneiden

Na ja, fĂŒr meine VerhĂ€ltnisse sehen sie sogar ganz passabel aus! FĂŒr das Formen und Einschneiden habe ich immer kurz vorher den Schritt auf dem Video bei Plötzflimmern geguckt – hat ganz gut geklappt, selbst das Einschneiden! Ich hab ja so einen französischen Cutter, der mit etwas Öl gut durch den Teig geflutscht ist.

Da die Baguettes fĂŒr Heilig Abend sind, habe ich sie mit der Halb-Back-Methode gebacken – heißt, etwas mehr als die HĂ€lfte der Backzeit. Nach dem AbkĂŒhlen werden sie eingefroren und dann am Tag X fertig gebacken. Hat den Vorteil, dass man keine große Arbeit hat an dem Tag, an dem man sie braucht und dass die Kruste nicht abplatzt!


Gebacken (bis auf das 4. von links halb-back, weil zum Einfrieren; das 4. von links ist fertig gebacken)


Innenleben

Doch ein Baguette wurde heute schon „geschlachtet“ – ich muss ja schließlich wissen, ob der Rest auch gut ist
Sie schmecken s…gut! Rösche Kruste und fantastisch aromatische Krume! Da merkt man die 48 Stunden Gare!

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