Den DOpf habe ich ja schon oft benutzt, aber noch nie zum Brotbacken…
Das sollte sich jetzt ändern 😎 !
Ich habe erstmal viele Blogs und Rezepte durchstöbert, auf denen gezeigt wird, wie man ein Brot im DO backt, aber meistens standen keine Angaben zur Anzahl der Briketts, oder das Ergebnis fand ich nicht wirklich überzeugend (völlig abgesehen von den meisten Rezepten, die voller Hefe strotzten). Außerdem staunte ich immer wieder darüber, dass die Mehrzahl der Brotbäcker den DO nicht vorher aufheizten, so dass der Ofentrieb ausfällt.
Wie auch immer… Als Rezept nahm ich eines von Lutz Geißler zur Grundlage, allerdings mit Ruchmehl, Roggenmehl 997er, LM und Wildhefe.
Rezept (no knead):
Vorteig am Vortabend:
- 100 g Ruchmehl
- 100 g Altbrot
- 240 g Hefewasser (alternativ: 240 g Wasser, 2 g Hefe)
12 – 20 Stunden reifen lassen bei ca. 20 Grad
Autolyseteig am Backtag:
- 145 g Ruchmehl
- 200 g 550er Weizenmehl
- 100 g Lievito Madre mit 100 g Wasser verrühren
- 105 g Wasser
verrühren und 30 Minuten ruhen lassen.
Hauptteig:
- Vorteig
- Autolyseteig
- 135 Roggenmehl 997er
- 14 g Salz
mit der Hand gleichmäßig durchmischen – der Teig ist ziemlich fest (würde das nächste Mal evtl in den Autolyseteig mehr Wasser geben)
Stockgare: 90 Minuten, nach 20, 40, 60 Minuten stretch and fold (daTeig so fest ist, geht das nur mittelmäßig gut).
Brot wirken, 60 Minuten Gare im gut bemehlten Gärkörbchen
(nach 30 Minuten Gare die Briketts anwerfen!!!).
Dutch Oven
Vorbereitung des DOpfs (ft 6 Petromax, entspricht 12er DOpf). Anhand der Tabelle wird deutlich, dass für eine möglichst hohe Anfangstemperatur 33 Briketts gebraucht werden: 22 oben, 11 unten -> zu viel, s.u.!
18 oben 8 unten, kreisförmig an den Außenrand legen: hat zur Folge, dass die Brikets nicht direkt unter und über dem Teig liegen. Im Atago ist die Hitzeverwertung aber auch intensiver, d.h. es kann sein, dass die 22 oben und 11 unten ohne Atago passen. Allerdings gehen definitv keine 22 Brikets ringförmig auf den Deckel des DOpfs!
Die Briketts nach 25 Minuten der Gare (im Gärkorb) anfeuern. Den DO bereits über die Briketts zum Aufheizen stellen (entweder auf den Aufheizkamin oder, wie bei mir, auf den Atago) – schließlich will ich auch hier einen Ofentrieb haben.
Nach weiteren 25 Minuten habe ich den DO runtergenommen,die Kohlen verteilt,
Das Brot nun auf ein großzügig bemessenes Stück Backpapier stürzen, mit den Backpapierecken in den DO heben,
den Deckel draufsetzen – und erstmal 45 Minuten abwarten…
Nach 25 Minuten duftete es sehr stark nach „Röstaromen“… ? , deshalb habe ich doch schon mal in den Topf gespitzelt:
wie vermutet: unten und oben seeeehr dunkel!
Ich habe dann die Kohlen unten auf 8 reduziert und v.a. ringförmig an den Außenrand gelegt, oben genauso; dort habe ich die Kohlen auf 15 reduziert und ebenfalls ringförmig auf den Deckel gelegt.
Insgesamt ca. 50 Minuten backen.
– Das Finetuning was die Hitze betrifft, stimmt noch nicht… 😳
Hier sind doch etwas zu viele Röstaromen… 😉
Oben wurde das Brot nicht noch wesentlich dunkler, nachdem die Briketts reduziert und als Ring ausgelegt wurden.
Das Innenleben kann sich sehen lassen:
Ich habe unten einfach 1 cm „Röstaromen“ weggeschnitten – dann schmeckt es super!
Zusammenfassend stelle ich fest:
Als Teig würde ich kein „weglaufendes“ Rezept (also keines mit sehr hoher TA) nehmen, sondern wirklich eines, bei dem der Teigling gut formbar ist. Schließlich hantiert man hier umständlicher als in der heimischen Küche und Röstaromen auf der eigenen Haut sind ja nicht das Ziel 😎 !
Ich habe mal so getan, als sei ich auf dem Campingplatz und ein no-knead-Rezept gewählt…
Etwas weniger Briketts als von mir ursprünglich eingeplant nehmen und diese dann ringförmig unter und auf dem DOpf verteilen (nochmal zur Erinnerung: im Atago ist v.a. unten die Hitzeentwicklung höher, als wenn ich die Kohlen nur einfach unter den Dopf lege).
Versuch macht kluch – beim nächsten Mal bin ich schlauer…
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