Camping und so… Pizza

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Ok, ich gebe es zu, uns hat es auch erwischt!

Seit 2020 (das 1. Mal lange geplant vor Corona) waren wir immer mal wieder mit einem Van unterwegs – und haben Gefallen daran gefunden…

Ich finde es sehr faszinierend, minimalistisch unterwegs zu sein, (schon aus Platzgründen) zu schauen, was ich wirklich brauche  und was nicht – und was damit dann alles geht. Die Prioritäten sind hier ja sehr verschieden – bei mir liegt der Schwerpunkt sicher auf dem Küchenequipment…😚

Ein seeehr kleiner Grill sollte mit an Bord sein, nach Möglichkeit eine „eierlegende Wollmilchsau“, mit dem man nicht nur Grillen kann. Die Wahl fiel auf den Cadac Safari Chef 2: Er soll v.a. auch als Außenküche dienen, wenn das Kochen im Van zu warm ist.

Der Grill hat in der Grundausstattung den Grillrost, das Topfgitter und den Wok dabei, ist erweiterbar durch eine Grillplatte und einen Pizzastein.
Man kann also damit grillen (der Grillrost ist logischerweise für das Grillen vorgesehen), kochen, indem man Töpfe (wie auch den Wok) auf das Topfgitter stellt, die Grillplatte eignet sich für Gemüse, Omelett, Pancakes, der Wok kann sowohl als Topf, wie auch als Deckel für den Grill benutzt werden, und mit dem Pizzastein sollten Pizzen o.ä. möglich sein. Das alles muss aber noch getestet werden und wir beginnen mit Pizza…

Den Teig habe ich noch zuhause gemacht – mit der Handrührmaschine (Knethaken!). Durch die Autolyse sollte es aber kein Problem sein, ihn mit der Hand zu kneten. Ich knete ihn schon gut aus, er sollte aber mind. 24, besser 48 Std. im Kühlschrank sein, kann bis 1 Woche vor sich hin fermentieren und wird immer besser… Er stammt von Marla aus dem Sauerteigforum:

Zutaten Teig:

  • 300 g Pizzamehl (oder 550er, Pizzamehl ist aber besser!)
  • ca. 180 g Wasser – je nach Mehl
    6 g Salz
    1,5 g Hefe frisch od. 1 kl. Msp. Trockenhefe (bei längerer Reifezeit max. 1 g Hefe) – alternativ ca. 30 g milden Weizensauer/Madre
  • 1 EL Olivenöl

Zubereitung Teig im Vorfeld:

  • Mehl und Wasser vermischen und ca. 60 Min zur Autolyse stellen
  • danach die Hefe in 20 ml Wasser auflösen (gerade so viel Wasser, dass sie sich auflösen kann)
  • Die restlichen Zutaten mit der Hefe zu dem Autolyseteig dazugeben und dann gut auskneten (mit Maschine 8 -10 Minuten, mit der Hand muss ich noch ausprobieren).
  • 1 x stretch + fold, dann in eine geölte Box geben
  • (optional: nach 1 Stunde noch mal stretch + fold)
  • 2 Stunden bei Zimmertemperatur anspringen lassen (sollte sichtbar aufgegangen sein), danach in den Kühlschrank bis zur Verwendung.

Zubereitung Teig am Backtag:

Der Teig wird ab dem 3. Tag immer mehr Blasen produzieren, er ist ziemlich weich und einfach genial! Diese Blasen will man nicht wieder rausdrücken, indem man ihn ausrollt 😨!!! Deshalb:

  • Teig auf eine bemehlte Silikonmatte (oder was ihr halt habt) vorsichtig gleiten lassen
  • in 3 Teile teilen und diese vorsichtig zu Kugeln formen (so wie wie Brötchen schleifen, aber vorsichtiger, oder indem man immer einen Teil des Teiges über den Daumen schlägt) – danach 5 – 10 Min. entspannen lassen
  • Jetzt die die Kugeln ausziehen – immer ein Stückchen weiter, bis die richtige Größe erreicht ist (das ist natürlich abhängig von der Größe des Pizzasteins. Bei unserem 25er Stein waren bei der Teigmenge 3 Kugeln sinnvoll, die entsprechend ausgezogen werden konnten). Das Glutengerüst  sollte nicht reißen und keine Löcher entstehen . Immer wieder zwischendrin entspannen lassen.
  • Die ausgezogenen Teiglinge auf Backpapier legen und belegen, das Backpapier so klein schneiden, dass es nicht weit über den Stein herausragt, am besten Dauerbackfolie verwenden.
  • Den Teig auf den etwa 10 Minuten aufgeheizten Grill (unbedingt MIT Pizzastein und Deckel -> Ofentrieb!!!) ziehen.

Wie ihr das Topping gestaltet, ist ja völlig unabhängig vom Teig und jeder hat da so seine eigenen Vorstellungen. Wir entschieden uns hier für „weiße“ Pizza:

Zutaten Topping:

  • 1 Becher frischer Schmand (200g)
  • Salz
  • italienische Kräuter
  • Oliven
  • eingelegte Peperoni
  • 1 Tomate
  • 1/2 Paprikaschote
  • 100 g Schafskäse
  • Reibekäse

Zubereitung Topping:

    • den Schmand etwas mit Salz würzen
    • Tomaten und Paprika so klein schneiden, wie gewünscht
    • Schafskäse zerkrümeln
    • ca. 2 EL Schmand auf den ausgezogenen Pizzateig verteilen
    • darauf Tomaten-, Paprikastücke, Oliven, Peperoni, Schafskäse verteilen
    • mit etwas italienischen Kräutern würzen
    • etwas Reibekäse darüber geben

(Auf dem Foto hier ist das Backpapier noch nicht richtig zurechtgeschnitten)

Sooo, jetzt kommen wir zum Backen.
Wir hatten, wie gesagt, zur Verfügung:

  • einen Cadac Safari Chef 2 samt dazugehörenden Backstein (25 cm)
  • auf was sollte nun der Backstein gelegt werden? Wir entschieden uns für die geriffelte Grillplatte.
  • Den Grill samt Backstein und Wok als Deckel heizten wir ca. 10 Minuten auf bei voller Hitze
  • dann Deckel öffnen (hier sollte man am besten zu zweit sein, damit es schnell geht und der Grill nicht zu viel Hitze verliert: eine/r öffnet und schließt den Deckel, eine/r zieht die Pizza auf den Stein) – da aus Platzgründen keine Pizzaschaufel mit an Bord ist, lag die fertig belegte Pizza mit Backpapier auf einem dünnen variablen Schneidebrett, von dem sie problemlos auf den Stein zu ziehen war.
  • das Ganze haben wir bei „Dreiviertel-Hitze“ etwa 20 Minuten gebacken. Vielleicht waren es auch nur 15 Minuten, also relativ lang für eine Pizza, bedeutet, dass der „Kleine“ (also Grill 😉) nicht ganz so extrem heiß wird, v.a. die Oberhitze ist halt nicht so dolle.

Ergebnis:

Von unten super knusprig, die Oberhitze war nicht ausreichend, um die Pizza zu bräunen, es war zwar nicht mehr teigig und hat durchaus gut geschmeckt, aber nicht braun.

Für Gang zwei entschieden wir uns für eine Calzone, indem wir den 3. Teigling einfach auf die bereits belegte Pizza legten. Das hat weniger lang gedauert, wahrscheinlich, weil von zwei Seiten gebacken.

Von zwei Seiten gebacken – super lecker!!!

Das nächste Mal werde ich den Backstein auf den Topfeinsatz legen, das hat den Vorteil, dass mehr Hitze am Stein vorbei nach oben geht und so die Oberhitze vielleicht besser ist… Bin gespannt!

Unterm Strich aber ein durchaus gelungenes Experiment! Der Teig ist halt vom Geschmack unschlagbar, egal mit was er belegt ist. 😉

 

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Wachstuch-Brotbeutel

Camping

Unser Brot wohnt ja in einem Römertopf – und wir sind sehr zufrieden damit!

Jetzt war es aber nicht gut möglich, den Römertopf  mit ins Wohnmobil zu nehmen… 🙃 Damit das leckere, selbstgebackene Brot aber nicht austrocknet, altbacken wird oder verschimmelt, nähte ich uns eine Wachstuch-Tüte und zwar nach dieser Anleitung.

Ich weiß, es gibt viele Anleitungen im Netz, sich Wachstücher selbst herzustellen, ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass die Gekauften einfach besser sind (aber das kann ja jeder für sich entscheiden).

Es gibt Rollen von Wachspapier zu kaufen und aus einer kompletten Rolle genäht (Größe so ca. 33 x 70 cm).

Das Nähen ist etwas mühsam, da der Stoff ja nicht wie gewohnt über den Steg der Nähmaschine flutscht, eher gezogen werden muss. Außerdem ist im Anschluss der Steg, die Nadel… mit Wachs verschmiert. Ich hatte große Bedenken, das wieder sauber zu kriegen – doch mit einem Föhn und einem Stofflappen /-taschentuch hat das glücklicherweise problemlos geklappt!!!

Das Ergebnis lohnt aber den Aufwand: Das Schnittmuster ergibt eine Tüte, die unten durch die abgeschnittenen Ecken ein gutes Volumen – es geht richtig was rein!


(Das ist kein abgeschnittener Finger, sondern der Rest eines Baguettes…)

Und v.a. hält die Wachstüte in exzellenter Weise frisch! Natürlich bleibt das Brot nicht knusprig (das tut es auch nicht im Römertopf), aber es wird nicht „lätschig“ und schimmelt nicht (also das Selbstgebackene). Echt beeindruckend! Und für das WoMo die geiegnete Aufbewahrungsmöglichkeit für Brot. Klarer Daumen nach oben!!!

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WoMo-Baking

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So, wir probieren das erste Mal in unserem Leben Urlaub im Wohnmobil aus! Und nein, nicht wegen Corona – das WoMo ist schon seit einem halben Jahr gebucht…

Ursprünglich sollte es nach Norwegen gehen, wo dunkles Brot (mit Sauerteig) Mangelware sein soll – und deshalb habe ich mir schon lange vor unserem Urlaub einen Omnia-Camping-„Backofen“ zugelegt, den man auf die Gasflamme stellt.

Das ist so was wie eine Backhaube – in meiner Studentenzeit bekam ich so ein ausrangiertes Teil geschenkt… Hat damals auch funktioniert, nur elektrisch.

Norwegen ist es nun ja nicht geworden, da die Grenzen noch dicht sind, aber obwohl wir in Deutschland sind und wir hier auch Brot kaufen könnten… Nein, nein, nein, ich muss das Teil ja ausprobieren!!!

Im Vorfeld überlegte ich mir, welches Rezept sich am besten eignet (und selbstverständlich eines mit Sauerteig und nix aus der Tüte!): Wenn Brot, dann soll es lange halten, dafür eignet sich eher Roggen. Den muss man außerdem nicht so lange kneten bis eine Fensterprobe klappt 😉 – einfaches Verrühren geht auch.

So fiel meine Wahl auf ein 100%iges Roggenvollkorn-Brot, das ich hier vor ewigen Zeiten mal verbloggt habe, das wir immer noch sehr gern essen und das wirklich sehr einfach zu backen ist (es stammt aus der Feder von Marla, vom Sauerteigforum, Variante 2): 1/3 Mehl Sauerteig, 1/3 Mehl Quellstück und 1/3 Mehl dazu in den Hauptteig.

Ich hab das mal auf Omnia-Größe runtergerechnet:

Sauerteig:
150 g RVK (RoggenVKmehl)
150g Wasser
20g ASG (bei mir Lievito Madre)

    • In einer Schüssel verrühren, so dass sich das ASG richtig aufgelöst hat. Wenn es nicht so sehr warm ist wie momentan, ziemlich warmes Wasser in eine Wärmflasche füllen, Handtuch zwischen Schüssel und Wärmflasche und gut zudecken.

Quellstück:
150g RVK
150g Wasser
9g Salz

  • vermischen (ich gebe das Salz immer zum Quellstück, damit es nicht anfängt zu gären. Das ist v.a. bei warmen Temperaturen sinnvoll)

Hauptteig:
ST + Quellstück +
150g Mehl
60g Wasser
7g Zucker (eigentlich Rübensirup, den hab ich aber nicht dabei)
4g Frischhefe (1g Trockenhefe)

Mit dem Löffel verrühren, 30 ruhen lassen.

Teig dann in den Omnia füllen (ich hatte die Silikonform drin)

und nochmal 1 Stunde gehen lassen.

Mit nassem Messer etwas einschneiden.

5 Minuten bei größter Flamme, dann auf kleiner Flamme 50 bis 55 Minuten fertig backen.

Ich habe das Brot nach 40 Minuten gewendet, weil die Omnia-Bäckereien oben immer recht blass sind nochmal 20 Minuten weitergebacken.

ABER ACHTUNG: Gefährlich heiß! Ich hatte meine Silikonhandschuhe dabei, deshalb war das  problemlos möglich, sonst würde ich das nicht raten!

Der Ofentrieb ist natürlich nicht wie am heimischen Herd, weil der Omnia ja nicht auf 250 Grad kommt…

Aber dennoch ist ein ordentliches Sauerteigbrot möglich – gewinnt zwar nicht den Schönheitswettbewerb der „äußeren Werte“…

aber die Porung finde ich ganz „famos“…!

Sorry, Bildbearbeitung geht grad nicht…  😳

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