Das Motto der EXPO in diesem Jahr lautet „Den Planeten ernähren, Energie für das Leben – ein Motto, das das Spannungsfeld Mangel und Überfluss einerseits und schwindende Resourcen andererseits aufgreift.
Ich war sehr gespannt, wie die einzelnen Länder- oder Themenzelte/-hallen dies aufgreifen würden?!
In der Nähe des Eingangs ist ein Häuserkomplex zum Thema „Slow Food“ zu finden und da zog es mich natürlich gleich mal hin.
Gleich zu Anfang: Ohne dass ich sagen kann, was ich eigentlich erwartet habe – ich war recht enttäuscht davon – es war aufbereitet, wie man ein Thema für einen Kindergarten aufbereiten würde. Man konnte Lebensmittel erraten durch Riechen und Tasten, es gab überdimensionale Schnitzel aus Pappmaché und ein Maisbuddha, die bestimmte Themen darstellen sollten, aber wirklich Neues, oder Motivierendes zur Umsetzung habe ich nicht entdeckt – vielleicht auch nicht gefunden, oder überlesen. Mir wurde auch nicht ganz klar, wer dafür verantwortlich zeichnete…
soll den durch Mais verfettenden Menschen darstellen
Lebensmittel zum Erstasten
Natürlich habe ich nicht „alle Länder“ besuchen können (denn irgendwann geht nix mehr!), aber die meisten Länder (deren Darstellungen ich sah) – taten sich schwer, ihr Land im Hinblick auf dieses Thema zu repräsentieren. Meist wurden Produkte aus dem Land gezeigt, wie man sie verarbeitet, herstellt, teilweise auch – wie in Russland – mit selbstkritischen Kommentaren zurm Einsatz von Pestiziden (wobei ich bei Russland und Selbstkritik zur Zeit immer skeptisch bin)…
Turkmenistan
Oman – hier wurde noch gezeigt, wie die Lebensmittel gewonnen werden.
Immer wieder kamen Hallen mit „vertical gardening“, was als landwirschaftliches Modell der Zukunft proklamiert wurde in Ermangelung von ausreichend Anbaufläche.
Die Halle der USA mit dem Titel „Amercan Food 2.0“ hatte außen vertikale „Felder“, die wie Klappläden eines Hauses nach Sonnenstand (?) bewegt und auch bewässert wurden. In der Halle selbst kam dann – abgesehen von einem Obama-Video nicht mehr viel.
Das Highlight war für uns – und ich muss das sagen, auch wenn es vielleicht eingebildet klingt – das „Zelt“ von Deutschland – Motto: Fields of ideas!
Während man in der Warteschlange stand, erhielt man – und hier dachte ich auch wieder: Kindergarten??? – eine klappbare Pappkarte, die von einem normalen Papier mit „Silberpunkten“ am Rand zusammengehalten wurde. Man konnte wählen zwischen Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch. Wir schauten uns irriteriert an: leeres Papier, normale Pappe – die Karten sahen alle gleich aus…!
Diese Karte war genial! Sie war der „personal screen“! An Infopoints konnten (max. drei) Personen mit dieser Karte die Videoclips in der ausgewählten Sprache zum Thema Wasser, Biodiversität, etc. sehen! Das war absolut cool – Hightec in Verbindung mit Pappe und Papier! Man konnte die Kapitel der Infopoints auswählen, indem man die Karte kippte, weiter nach oben hielt – je nachdem, wie es zu Beginn angegeben war!
Daneben gab es im Erdgeschoss noch weitere interaktive Informationsmöglichkeiten zu den entsprechenden Themen.
Im Obergeschoss gab es dann wieder Beispiele von alternativem Gärtnern, aber auch Anleitungen zum Mitnehmen für bestimmte DIY-Projekte zum Mitnehmen und dann Umsetzen.
Wenn ihr auf die EXPO geht, dann unbedingt in diese Halle: Informativ und spannend durch Interaktion!
Auf dem EXPO-Gelände gibt es noch den „Supermarkt der Zukunft“ – da wollte ich auf dem Rückweg noch vorbei!
Über den Artikeln sind Bildschirme, die Auskunft über das Produkt geben sollen (Herkunft, ökologischer Fußabdruck, Nährwerte…) indem man darauf zeigt. Manches war noch nicht so ganz richtig programmiert… Dort entdeckte ich helles Kamutmehl, das ich mir sonst schicken lassen müsste und das kiloweise den Weg in meinen Rucksack fand… Nette Überraschung zum Schluss!
Wenn man sowieso in der Nähe von Mailand ist, lohnt sich ein Besuch der EXPO auf alle Fälle; extra hinreisen würde ich jedoch nicht.
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