Ein bisschen „gebastelt“…

Ein bisschen „gebastelt“…

In der Rezension „Das große Buch vom Fermentieren“ habe ich ihn ja schon angesprochen: Den Kokosmilch-Kefir!
Dieser ist fermentiert – mit Wasserkefirkristallen und braunem Zucker!
Auch mit Milchkefirknollen kann man Kokoskefir machen, ABER (und das wurde mir beim Lesen von dem o.g. Buch klar) Milchkefirknollen brauchen Lactose, Wasserkefirkristalle Zucker. Lactose ist ja definitiv nicht in der Kokosmilch. Daher ist es sinnvoller (und es funktioniert auch besser), Wasserkefirkristalle zur Fermentation zu nehmen!
OK, man gibt die

Wenn ich die Kokosmasse mit den Kefirkristallen dann durch ein Sieb streiche, wird die Kokosmasse wieder homogen und ich erhalte eine faszinierende süß-sauere-prickelnde Creme! Die ist – wie viele fermentierte Lebensmittel – schwer zu beschrreiben. Dieses Prikeln hat man ja immer, wenn Lebensmittel „lebendig“ sind…

So, dazu gab es Mangotopping, kombiniert mit Chia-Gel.
Das Chia-Gel habe ich immer vorrätig; 2 EL Chiasamen und knapp ein halber Liter Wasser in eine Flasche geben, in den ersten 15 Minuten immer mal wieder schütteln. Ich bewahre die Flasche im Kühlschrank auf bis sie leer ist (kann zur Verdauungshilfe in Müslis, Joghurts, Salate oder auch Getränke gemischt werden).
Für das Mangotopping habe ich eine Mango halbiert, mit einem Messer,das vorne rund ist, das Fruchtfleisch in Würfel schneiden,

die Schale der Mangohälfte nach innen drücken:

Jetzt kann man die Würfel leicht von der Schale abschneiden – mit einer Prise Zimt pürieren.
Zuerst den Kokoskefir dann etwas Chiagel und zum Schluss das Mangotopping in ein Glas geben.


Durch die Süße der Mango ist kein weiteres Süßungsmittel nötig.
Gerade im Winter bin ich ständig am Hände eincremen und wenn ich dann noch gebacken habe, sowieso… Die letzte Tube war ausgequetscht und ichwollte die nächste Handcreme selber machen. Bei langsamer leben stehen wirklich tolle Kosmetikrezepte mit wenigen Mitteln hergestellt (ich bedauere immer noch, dass dieser Blog geschlossen ist…).
Die Zutaten sind überschaubar:
Zunächst das Aloe-Vera-Gel herstellen. Dazu braucht man eine
Meine Aloe-Vera steht zum Überwintern im Fahrradschuppen, damit sie nicht erfriert. Als ich sie heimsuchte, war dennoch recht verschnupft, heißt, die Blätter waren nicht so steif, wie man es kennt, eher etwas „wabbelig“ 😯 ! Mal schaun, wie sie sich erholt… Wie auch immer, ich trennte ein großes Blatt ab (möglichst weit an der Pflanze, stellte es 15 Minuten aufrecht in ein Glas. Laut LL sei das notwendig, damit das gelbe Harz, das Hautirritationen hervorrufen kann, abfließe. Vielleicht habe ich nicht weit genug an der Pflanze abgeschnitten, aber bei mir gab es kein gelbes Harz. Da man auf dieses ja sowieso getrost verzichten kann, fand ich das nicht schlimm… 😉
Als nächstes schneidet man mit einer Schere rechts und links die gezackten Ränder auf und hebt mit einem scharfen Messer das Blattgrün wie einen Deckel ab und schabt das Gel heraus.
LL gibt an, auf 50 g Aloe-Vera-Gel einen halben TL Tocopherol; das Gel mit dem Tocopherol mit einem Mixstab pürrieren
Jetzt wäre es sinnvoll gewesen, wenigstens ein weiteres Blättchen abgeschnitten zu haben, denn meine Menge war so homöopathisch, dass der Pürrierstab seine liebe Not hatte…
Das war schon die aufwendigste Aktion.
Nun erwärmt (nicht kochen!) man das Calendulaöl (oder eine der Alternativen) im Wasserbad und gibt die Kakaobutterchips und das Bienenwachs dazu – währenddessen umrühren, bis auch das Wachs geschmolzen ist.
Jetzt die pürierte Aloe-Vera-Masse unterrühren – und nach Wunsch auch noch ein paar Tropfen Duftöl – und in einen Tiegel / Glas… füllen. Laut LL gut ein halbes Jahr haltbar. Bin mal gespannt, wie flüssig die Creme im Sommer wird. Vielleicht muss man dann mehr Bienenwachs dazugeben.

Ich bin total begeistert von dieser Handcreme, die nicht ausschließlich nur für die Hände da ist. Sie ist viel „nachhaltiger“ – auf doppelte Weise, denn bei handelsüblichen Handcremes verpufft der Pflegeeffekt recht schnell – hier nicht!!! Und außerdem ist sie nachhaltig, weil ich ja relativ wenig Müll produziere – deshalb ein Beitrag für
EiNaB (einfach nachhaltig besser leben).
Auf Weihnachten ließ ich mir „Das große Buch vom Fermentieren“ von Mary Karlin, schenken und scharrte mit den Hufen, um hier Rezepte auszuprobieren…
Zur Autorin:
Mary Karlin war mehr als 14 Jahre lang Dozentin an der Ramkings Culinary School in Sonoma, Kalifornien, wo sie Kochen über dem Holzfeuer, Käsen, Fermentation, Vegetarische Küche und Themen zur Mediteranen Küche unterrichtete.
Es gibt ja mittlerweile bereits eine Menge von Büchern zum Fermentieren – wieso habe ich mir dieses ausgewählt?
Nun, zunächst einmal hat mich – muss ich wirklich zugeben – das Cover angesprochen 😳 . Das allein wäre aber kein Grund gewesen, dieses Buch zu kaufen. Das Inhaltsverzeichnis ist sehr vielversprechend – geht es hier nicht nur um das milchsaure Fermentieren von Gemüse, wir finden hier Kapitel zu
– unterm Strich also ein ordentlicher Rundumschlag!
Während bei uns das Fermentieren erst so langsam bekannt wird, ist man im angelsächsischen Bereich da schon eine ganze Ecke weiter. Mary Karlin stellt unterschiedliche Arten des Fermentierens vor, die mir so noch nicht bekannt waren und auch vielleicht nicht die „reine Lehre“ wie bei Wilde Fermente wiedergeben, die ich aber absolut spannend finde!
Das Buch ist sehr schön gegliedert und gestaltet, so dass man auf einen Blick die Zutatenliste und die Anleitung erkennt.
Mary Karlin weist deutlich darauf hin, welche Rezepte für den Anfänger geeignet sind, und welche größeren Zeitaufwand, Equipement oder Erfahrung benötigen.
Wenn man einen ersten Blick auf die Liste der Ausrüstung und des Zubehörs wirft, dann könnte man erst mal zurückschrecken, bei genauerem Hinsehen sind das aber fast alles Dinge, die man sowieso im Haus hat. Außerdem listet sie hier das Zubehör zu allen Fermentationskapiteln auf – man wird diese ja aber sowieso nicht alle (auf einmal, wenn überhaupt) ausprobieren.
– Einwurf: Eine Sache, die ich nicht ganz verstehe, wieso im angelsächsischen Bereich die Gläser mit dem „Überlaufventil“ benutzt werden, wo es doch normale Bügelgläser auch tun?! –
Für mich sind einige Kapitel zu zeitaufwendig (z.B. mit Kleie fermentieres Gemüse, das Käsen, oder das Fermentieren von Fleisch / Fisch), aber es gibt auch genug Rezepte, die wirklich fix von der Hand gehen und ein überraschendes, leckeres Ergebnis produzieren!
Doch nun zu den Rezepten, die ich ausprobiert habe:
Als erstes – weil alles vorhanden – probierte ich das Nussmus aus – einmal salzig, einmal süß. Dazu weicht man die Nüsse über Nacht in Salzwasser ein. Dabei werden laut Karlin „die Enzyminhibitatoren (Enzymhemmer) deaktiviert, die Nüsse werden hierdurch leichter verdaulich und verursachen keine Blähungen“. Hm, Nüsse können Blähungen verursachen?! War mir bisher nicht bekannt. Der genaue Zusammenhang zur Fermentation fehlt mir hier.
ABER: Das Ergebnis schmeckt super! (Rezept folgt noch).
Als nächstes folgte fermentierte Kokosmilch. Hier wird eine Dose Kokosmilch mit 1 EL Zucker und ca. 1 EL WASSERkefirkristallen vermischt! Das war für mich echt das AHA-Erlebnis, denn automatisch habe ich bei der Fermentation von „Ersatzmilch“-Sorten (auch Nussmilch) an MILCHkefir gedacht – was gründlich schief ging. Eigentich ist das aber logisch, denn der Wasserkefir braucht Zucker, der zugeführt wird, der Milchkefir Milchzucker
. Nach zwei Tagen (im Sommer geht das schneller) sieht das so aus (, vergleichbar mit Milchkefir, nicht mehr ganz homogen):

Wenn man das Ganze aber durch ein Kunststoffsieb abseiht, dann verbindet sich die Masse wieder und es entsteht eine leckere süß-sauere-perlige Kokosmilch.

Als nächstes nahm ich mir die „fermentierte Bohnenpaste“ vor. Hier wird süß-sauer fermentiert: mit Salzlake und Apfelessig – das fand ich sehr spannend! Aber es muss sich ein Übersetzungfehler eingeschlichen haben, denn das Endprodukt hat nix mit einer Paste zu tun:

Im Buch gibt es kein Bild dazu, das ich mit meinem Ergebnis vergleichen könnte.
Im Rezept steht, man solle die Bohnen nicht breiig kochen – ich kochte sie schon länger als vorgegeben – sie sind mir immer noch zu hart. Der Sud schmeckt allerdings sehr gut; die Kombi mit Salzlake und Apfelessig werde ich noch anderweitig einsetzen.
Absolut super schmeckt ein Aprikosen-Dattel-Chutney (Rezept folgt), das auch wieder mit Apfelessig und Salzlake angesetzt wird.
In der Mache ist noch der Ananasessig. (Rezept folgt, falls es geklappt hat…).
Es bildet sich allerdings Kahmhefe (glaube ich wenigstens) auf der Oberfläche; angeblich „tut die aber nix“, ich entferne sie regelmäßig und warte ab. Eigentlich soll sich eine Essigmutter bilden, mit der es dann beim nächsten Mal schneller geht. Diese Art Obstessig herzustellen, findet man auch bei langsamer leben – hier mit Apfelessig.
Es gibt wirklich noch viele, viele Rezepte, die ich unbedingt ausprobieren will! Andere Rezepte sind mir momentan einfach zu aufwendig, finde sie aber toll zu lesen; vielleicht kommt ja irgendwann mal der Tag X.
Die Brotrezepte sind fast durch die Bank recht exotisch (gesäuertes Maisbrot, Dosas aus Linsensprossen, 100prozentiges Sprossenbrot…) und entsprechen nicht unseren täglichen Brotwünschen; als Überraschung auf einer Party vielleicht ganz nett, aber ob das den Aufwand lohnt…
Das letzte Kapitel widmet sich dem Kochen mit fermentierten Lebensmitteln – das ist sehr interessant, denn es gibt Vorschläge, wie man die Fermente in verschiedene Gerichte einbauen kann!
Unter dem Strich ein klares „Daumen hoch“ für dieses spannende Buch über Fermentation, bei dem ich wieder viel dazu lernte und von dem ich noch vieles ausprobieren werde!
Das große Buch vom Fermentieren / Mary Karlin
– Grundlagen, Anleitungen und 100 Rezepte –
AT Verlag, Aarau und München 2015
26,95 Euro
Weitere Rezensionen zu diesem Buch:
Nach einem wunderschön-kalten Spaziergang am Rhein,

bei dem die Wellen am Ufer gefrieren

und einzelne Schlittschuhläufer auf seichten Altrheinarmen zu sehen waren,

gelüstete es mich unbändig nach einer Tasse Kaffee und „etwas Süßem“… Weit und breit gab es aber nix Süßes – da sind Waffeln immer ein gutes „Notfallprogramm“…
Bei Waffeln ist mir Vollkornmehl am liebsten, da es nach dem Erkalten nicht so trocken schmeckt.
Zuerst das Apfel-Nuss-Joghurt-Sahne-Eis machen:
dann die restlichen 100 g Joghurt unterrühren.Diese Masse jetzt unter die Sahne heben – mit einem Teigschaber. Das Ganze sollte nicht zu hektisch passieren, damit die Fluffigkeit der Sahne nicht verloren geht.
Die Schüssel jetzt in den Froster stellen. Wenn man das plant, sollte man das Eis schon eine ganze Ecke früher machen, damit es durchkühlt. Dabei aber immer wieder (nach ca. 30 Minuten) verrühren, damit die Eiskristalle zerstört werden und es cremig bleibt.
Das Waffelrezept habe ich weitestgehend von Chaosqueen übernommen:
– und jetzt im Waffeleisen backen, dazu das Sahne-Joghurt-Eis geben! Winterlich lecker, lecker, lecker!!!

Vom JmV (Jäger meines Vertrauens) konnte ich eine Rehkeule (2,3 kg) „abstauben“, samt zweier Knochen! Da die besten Schmorgerichte aus dem Dutch Oven (DO) kommen, wurde dieser aus seinem Kellerschlaf zum Einsatz gebracht…
Allerdings beginnt die Rehkeulenaktion mindestens 24 Stunden vorher:
Zunächst mal entfernt man vorsichtig die Silberhaut und ggf. Sehnen.
Nun wird das Fleisch gebeizt – also eingelegt. In diesem Fall in Rotwein, ein Schuss Apfelessig und Gewürzen (Knoblauch, Wacholderbeeren, Piment, Nelken, Zimtstange, Kardamom).

Die Beize, nachdem das Fleisch entnommen wurde.
Das Fleisch gut mit Küchenkrepp abtupfen. Da die Rehkeule durch das Entfernen der Silberhaut kein kompaktes Fleischstück mehr ist, habe ich sie, wie einen Rollbraten, zusammengeschnürt und mit zwei Rosmarinzweigen als Aromageber gefüllt. Wie das Zusammenschnüren geht, könnt ihr HIER sehen.
Die Rehkeule wird nun mit Salz und Pfeffer gewürzt und dann ringsum scharf angebraten.

Im gleichen Fett das Wurzelgemüse anbraten.

Das Anbraten kann man natürlich auch im DO machen, ich bevorzuge aber, wenn mir meine Küche zur Verfügung steht, den Herd und die Pfanne.
Jetzt das Gemüse und das Fleisch in den heißen DO geben und mit 1 Glas Wildfond und der gleichen Menge Rotwein ablöschen und 1,5 Stunden schmurgeln lassen.
Bei meinem Petromax ft 9 wären das etwa 15 Holzkohlebriketts auf dem Deckel und 11 unter dem DOpf (oder bei 180 Grad im Backofen).


Dazu gab´s Spätzle, Rotkraut und glasierte Käschde (Esskastianien)
In allernächster Zeit, nämlich vom 20. – 22. Januar finden in Heidelberg die Naturgartentage 2017 statt!!!
HIER weitere Infos.
Im Pfälzer Wald gibt es im Herbst immer Berge von Käschde zu ernten. Immer wieder machen wir uns auf und sammeln. Am Anfang bergeweise – bis uns klar wurde, dass man sie auch verarbeiten muss (sie lassen sich extrem schlecht haltbar machen).
Und das ist zeitaufwendig… So habe ich keinerlei schlechtes Gewissen, wenn ich mir hin und wieder bereits abgekochte, eingezogene „Päckchen“ kaufe 😉 . Und so eines fand sich noch in den ungeahnten Tiefen des Vorratsschrankes…
Am besten schmecken sie mir, wenn sie glasiert sind!!!
Rezept:
Esskastanien vorsichtig auseinander „dividieren“, damit sie nicht zerbrechen.
Den Zucker in die Pfanne geben, und diesen bei hoher (nicht höchster) Hitze zum Schmelzen bringen, dann die Butter dazugeben. Wenn sich beides verbunden hat, die Kastanien dazugeben, Hitze herunter schalten und die Kastanien darin 5 Minuten wenden, so dass alle Kastanien glasiert sind. Jetzt die heiße Gemüsebrühe dazu leeren und das Ganze ca. 10 Minuten köcheln lassen.
In der Zwischenzeit die Stärke mit der Sahne klümpchenfei verrühren und zu den köchelnden Kastanien geben, samt einem Schuss Crema di Balsamico – einfach lecker!!!

Die Käschde werden oft serviert mit Wildgerichten, dazu Rotkraut und Klöße oder Spätzle.
Es war das erste Mal, dass ich Rotkraut frisch machen wollte – ich werde es bestimmt nicht mehr anders machen – kein Vergleich zu dem totgekochten Zeug aus Glas oder Plastik!
Leider bilderlos – aber sooo exotisch ist Rotkraut ja nicht… 😉
Rezept:
Das Rotkraut fein hobeln – ich habe bei meinem Hobel 2 mm eingestellt und schon mal etwas salzen, während man die anderen Zutaten schnippelt, die Äpfel schälen, Kerngehäuse entfernen und feine Stiftel schneiden oder hobeln, die Zwiebeln fein würfeln.
Die Butter in einem Topf erhitzen und die Zwiebeln darin glasig dünsten. Jetzt den Rotkohl und die Äpfel dazu geben und kurz mitdünsten. Nun mit dem Apfelsaft und dem Rotwein und dem Balsamico ablöschen. Nochmal etwas salzen und pfeffern und die Lorbeerblätter samt der Zimtstange dazu geben. Die restlichen Gewürze in einen Teebeutel geben und diesen oben zusammentackern. Zum Rotkraut dazu geben.
Das Ganze mindestens 45 Minuten köcheln lassen. Nun die Gewürze herausnehmen, ggf. mit Salz abschmecken. Probieren, ob das Kraut weich genug ist und ggf. noch 10 – 15 köcheln lassen.
Nun 1 TL Mehl mit 50 ml Rotwein klümpchenfrei verühren und zum Abbinden an das Rotkraut geben kurz aufkochen lassen – ferdisch!
Und wenn’s zu viel ist für eine Mahlzeit, den Rest in Gläsern einfach einkochen… 😀
Am Ende des Jahres macht es Sinn, auf das 1. Jahr Hochbeetgärtnerei zurückzublicken und ein Resümee zu ziehen – das ist für die Planung des kommenden Jahres wiederum nicht unwichtig…
Also, zunächst einmal entschloss ich mich ja, Gärtnern im Quadrat auszupobieren. Das Beet wurde in 12 Quadrate, ca. 50 x 50 cm aufgeteilt und danach habe ich versucht, nach den Regeln der Mischkultur (gute und schlechte Nachbarn) Gemüse zu pflanzen. Der Plan sah so aus:

Verschiedene Pflanzen habe ich ja auf der Fensterbank vorgezogen (Mitte April)…

Etwas zu früh, hinzu kam dann noch ein kaltes und nasses Frühjahr. Die ich meine Pflänzchen aufgrund der Größe auspflanzen musste, war ich auf der Suche nach „Schutz und Wärme“ und fand einen Folientunnel samt Gestänge, den ich mir passend zusammenklebt und der auch im kommenden Frühjahr wieder auf seinen Einsatz wartet. Dieses Vorziehen war sinnvoll und wird wiederholt.

Ok, was hat geklappt, was nicht? Die Melone ist eingegangen; vielleicht war der nasse und kalte Frühling schuld, ich werde das im nächsten Jahr auf alle Fälle nachmal probieren (ohne Gewächshaus wird das aber wahrscheinlich eher schwierig…). Auch die Buschbohnen sind eingegangen – keine Ahnung warum.

Der Lauch kam kurz zum Vorschein, hat sich dann aber „vom Acker gemacht“…
Generell muss man ja unterscheiden zwischen Pflanzen, die eine Saison immer wieder Früchte tragen und anderen, die mehr oder weniger „auf einmal“ abgeerntet werden. Erstere halte ich für besonders geeignet, gerade in der Quadratanpflanzung, weil sie ihren Platz im Verhältnis zum Ertrag extrem gut ausnutzen.
Der absolute Dauerbrenner, vom Frühjahr bis in den September war der Mangold; ich konnte alle 1 1/2 Wochen wahre Palmwedel ernten, die für ein Essen für 4 -5 Personen ausreichten.

Im September begann er, etwas zu schwächeln. Jetzt stehen noch ein paar Pflanzen, die ganz offensichtlich zweijährig sind. Ich werde unbedingt neuen Mangold anpflanzen, die alten Pflanzen dienen für das erste Grün im Frühjahr.
Ab dem August (das ist natürlich eine lange Zeit bis dahin) haben die beiden Paprika und die Chili (rechts unten) losgelegt – Wahnsinn! Ich musste erstmal abwarten, bis die Pflanzen rot wurden – die gelben waren gleich gelb.


Hier noch in unreifen Zustand.

Begeistert war ich auch von der Aubergine, die ab Sommer immer wieder nacheinander Früchte produziert hat (leider habe ich kein Bild von den ausgewachsenen Früchten, die so groß waren, wie die, die man kaufen kann).


Die Zucchini hatte irgendwie erst eine „Ladehemmung“, es kamen nur zögerlich etwas „verformte“ Pflanzen, zwischendrin dachte ich, sie geht ganz ein (Gelbfärbung der Blätter); erst ab August kamen zuverlässig immer Zucchinis nach.

Kommen wir zu den Pflanzen, die einmal eingesät und dann abgeerntet werden, als da wären: Radieschen, Zwiebeln, Karotten, Salat, Ruccola.


Hier muss man sich überlegen, ob ein Quadrat so viel hergibt, dass man wenigstens eine Mahlzeit daraus bereiten kann. Radieschen fallen bei diesen Überlegungen raus, denn sie sind ja Rohkost für zwischendurch… Bei den Zwiebeln und Karotten (2 Quadrate, aber zusammen in ein Quadrat gepflanzt, wegen dem Schädlingsschutz) konnte ich mehrfach für einzelne Mahlzeiten ernten (2 -3 Personen), hatte sie aber zu eng ausgesät, so dass ich erstmal lichten musste und dann noch etliches „Kleingemüse“ hatte.
Am Anfang fragte ich mich, was ich nun mit den leeren Quadraten machen sollte, aber die Quadrate waren (zufällig) so gewählt, dass ich nach dem Abernten Platz für die Nachbarpflanze hatte, die nun den Turbo angeschaltet hatte (Aubergine, Zucchini -> hier waren die Bohnen ja hopps gegangen). Also das Prinzip war – wenn auch ungeplant – nicht schlecht… 😉
Beim Salat hatte ich mich für Schnittsalat entschieden; ich finde ihn unglaublich praktisch, da man immer die Menge ernten kann, die man braucht.

Hier dachte ich, dass ich den Salat, wie auch den Ruccola von Frühjahr bis zum Herbst aussäen kann – das war leider nicht so. Im Frühjahr hatte ich zwei Aussaaten, im Sommer ging nix, erst wieder Ende August konnte ich nochmal aussäen und noch einmal ernten (den Ruccola aber bis in den November).
Anfang Oktober wurde das Hochbeet abgeerntet (bis auf den Mangold, den restlichen Salat und Ruccola). Auch die Tomaten, die in den Pflanzkübeln gezogen wurden, waren gepflückt.
Es kam nochmal eine erkleckliche Ernte zusammen, die dann in der Küche nachgereift ist.

Seit dieser Zeit wird das Hochbeet als Kompost verwendet, um für das nächste Jahr wieder eine verrottbare Schicht zu schaffen.

Das habe ich so in keinem der schlauen Bücher gelesen, könnte mir aber vorstellen, dass das funktioniert. Das Beet ist ja mehr als 30 cm abgesackt; über den Kompost kommt dann Muttererde… Bin gespannt!
Der Thermokomposter hinter dem Hochbeet ist „geschlossen“ und liefert mir hoffentlich im Frühjahr guten Kompostdünger.
Unter dem Strich bin ich sehr zufrieden mit dem ersten Hochbeetjahr!
Das Gärtnern im Quadrat ist klasse für überschaubare Erntemengen, dafür aber mit großer Vielfalt. Wenn ich jetzt Berge zum Einmachen produzieren will, brauche ich mehr Platz.
An ein paar Stellschrauben werde ich noch versuchen zu drehen, aber die Richtung, in die es ging, war nicht verkehrt! Mittelfristig wünsche ich mir noch ein 2. Hochbeet, und auch noch einen „gescheiten“ Platz für die Tomaten, denn die Pflanzkübel,
in denen ich die Tomaten dieses Jahr zog, sind besser als nichts, aber nicht das Wahre im Vergleich zu im Freiland gepflanzten Tomaten… Wie auch immer, das nächste Gartenjahr kann kommen!!!
Und das wünsche ich euch auch: ein erfreuliches, erfolgreiches Jahr im Garten, mit erfolgreichen Bestrebungen, Konsum und Müll einzusparen, selbst Dinge zu produzieren und dadurch etwas zur eigenen Unabhängigkeit und zum Umweltschutz beizutragen!!!
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