Archiv (Tag): Joghurt / Käse selbst herstellen

Käse mit Labkraut? Versuch 2 – Teil 1

 

BildNachdem ich vor zwei Jahren eine kleine Labkrautpflanze in unserem Garten ein zuhause gab, ist sie mittlerweile prächtig gewachsen. Seitdem juckt es mich zu versuchen, ob es a. generell möglich ist, damit Milch dick zu legen, b. ob ein schmackhaftes Produkt dabei herauskommt.

Ein paar Mal (nicht sehr oft), habe ich schon versucht, Käse zu machen, bzw. als ersten Schritt Milch dickzulegen – mit Tierlab, mit mikrobiellem Lab und auch einmal im ersten Jahr mit Labkraut (da hatte ich aber nur zwei kleine Stengelchen) – schon allein allein dabei bin ich bereits jedes Mal gescheitert – warum auch immer…

Nachdem das Labkraut nun in voller Blüte steht, muss nun ein neuer Versuch gestartet werden. Zunächst mal habe ich die mageren Ergebnisse aus dem Netz gesammelt (waren aber schon mehr als vor zwei Jahren).

Labkraut kann hiernach als Wurzel, aber anscheinend auch als Blütenstand verwendet werden. Irgendwo steht „antrocknen lassen“ – das habe ich dann auch gemacht. Allein das lohnt sich schon – auch ohne Käse… Ähnlich wie beim botanisch verwandten Waldmeister, fängt das Kraut erst richtig beim Trocknen an, fantastisch zu duften! Bild Ich könnte mir echt jeden Tag ein Sträußchen ins Wohnzimmer hängen!!!

Ok, der nächste Schritt war etwas aufwendiger, denn es ging darum, nicht homogenisierte Milch zu bekommen. Bei uns gibt es im weiteren Umfeld keine Bauern mit Milchkühen mehr, bei denen man vor Ort was bekommen könnte und selbst die Milch aus den Milchtankstellen an meinem Arbeitsort ist pasteurisiert und homogenisiert. :-/ Wenn ich gestern auf dem Rückweg von der Arbeit daran gedacht hätte, wäre ich dort gleich beim Biomarkt vorbeigefahren… So aber fuhr ich erst alle Geschäfte vor Ort ab, bei denen es schon verschiedene Biomilchsorten gibt – auch alle homogenisiert 👿 ! Schon ärgerlich! Der Weg war nun etwas weiter, aber die Fahrt wurde gleich mit einem kompletten Einkauf verknüpft.

Gut, Milch war nun vorhanden, Labkraut (9,5 g – keine Ahnung ob das zu viel, zu wenig ist), jetzt fehlt noch der „Säurewecker“ : Da ich (bis auf die Milchkuh, die ich zum Selbstversorgen dazu bräuchte 😉 ) ja alle Bestandteile möglichst selbst herstellen können will, nehme ich hierzu meinen Milchkefir – Buttermilch wäre auch möglich.

    • Die Milch soll auf 33 – 35 Grad erwärmt werden (unbedingt mit Thermometer arbeiten),

    • den Säurewecker dazugeben und eine halbe Stunde in Ruhe gelassen werden.


links der Milchkefir – lebendigere Kulturen gibt´s ja wohl nicht 😉

    • Dann kommt das Labkraut in die Milch. Da ich keine Ahnung habe, wieviel, nahm ich jetzt einfach mal das komplette Sträußchen (also 9,5 g).

  • Der Topf wird nun bei 30 Grad für ich weiß noch nicht wieviel Stunden im Backofen „geparkt“ – und blockiert diesen dadurch natürlich . – Zum Glück war dieses Wochenende backen nicht angesagt… Mittlerweile werde ich einer Gärbox immer aufgeschlossener 😳 – für das Backen allein brauche ich sie nicht, da ich jetzt aber Joghurt mache (max. 6 Gläschen… in der Maschine), und ggf. jetzt noch ab und zu Käse dazukommt, wäre so was vielleicht doch ganz praktisch! Aber das ist ein anderes Thema… Nun gut, erstmal muss das Käsen ja funktionieren… 😉

Ob und wann das Dicklegen klappt, werde ich morgen berichten…

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Experiment: Joghurt mit Mandelmilch aus Kornelkirschen

 

Dass auf dem Strauch der Kornelkirsche den Lactobazillus delbruckii bzw. bulgarii zu finden ist, mit dem man Joghurt aus Tiermilch machen kann, habe ich HIER schon erwähnt. Durch die Fermentation von Lactose entsteht das Joghurt.

Ob das auch mit nicht-tierischen Milcharten geht, ist daher sehr fraglich.

Dennoch habe ich einen Versuch gestartet mit Mandelmilch.

Problem 1: selbstgemachte Mandelmilch ist ja nicht homogenisiert, heißt, es setzt sich meistens der Wasser- bzw. Mandelanteil nach einiger Zeit ab.

Problem 2: Wandelt der Lactobazillus delbruckii auch anderen Zucker um?

Problem 3: In der Nacht hat es geschüttet und ich habe die Vermutung, dass dann der Lactobazillus delbruckii nicht in der „Menge“? vertreten ist, als in trockenen Phasen.

Zwei Joghurtgläser mit Mandelmilch und Zweigen der Kornelkirsche wurden „bebrütet“. Ich habe etwas weißen Zucker dazu gegeben und in ein Glas zum Vergleich noch etwas Milchzucker (Lactose).

Das Hauptproblem war, dass die Mandelmilch ansich nicht homogen blieb – also auch der Rest, der nicht versäuert wurde. Das ist bei mir – und ich habe keine Ahnung warum – immer sehr unterschiedlich, ohne dass ich mir unterschiedlicher Vorgehensweisen bewusst bin (ich weiche die Mandelstifte immer in kaltem Wasser mehrere Stunden ein. Manchmal mit Datteln – aber die wirken nicht sehr homogenisierend…).

Wie auch immer: Das untenstehende Bild sieht nicht sehr appetitlich aus – sorry… 😳

Bild

Unterschiede waren keine zu erkennen.
Nach ca. 6 Stunden habe ich den Versuch abgebrochen – ursprünglich wollte ich beide Gläser gleich in den Abfluss kippen – dann nahm ich aber die Zweige raus, verrührte das Ganze – das hat gar nicht schlecht geschmeckt! Etwas säuerlich, aber nach Mandel und noch mit einem süßem Touch.

Entweder ich wiederhole den Versuch, wenn mal zufällig die Mandelmilch relativ homogen ist, oder ich helfe etwas nach (Johannisbrotkernmehl, Guarkernmehl…?).

Kriegt ihr Mandelmilch hin, die sich nicht wieder „zerteilt“???

 

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Joghurt durch Kornelkirschen – Erfahrungen

 

Nachdem cooketteria Joghurt aus Kornelkirschen aus dem Hut gezaubert hat, bereite ich seit Februar (allerdings wegen verschiedener Pannen nicht ununterbrochen) meinen Joghurt auf diese Weise zu.

HIER ist der erste Bericht darüber zu finden.

Jetzt möchte ich eine kurze Zusammenfassung meiner Erfahrungen geben –
vorneweg: Ich liebe meinen „Joghurtbaum“!!!

Vorgehensweise:

  • ein paar kleine Stücke des Strauches (mit oder ohne Blätter) abschneiden, am besten so lang lassen, wie das Glas hoch ist (dann treiben die Blätter/Zweige nicht an der Oberfläche und überall im Glas ist der Laktobacillus delbrukii vorhanden)
  • ca. 200 ml Milch erwärmen (37 Grad -> handwarm. Am besten mit einem Lebensmittelthermometer überprüfen; noch einfacher geht´s im TM‘).
  • Die Zweige mit (oder ohne) Blätter in das Glas geben, die warme Milch darüber gießen und ab damit für 12 Stunden in das Joghurtgerät (erhitzbar).
  • Nach 12 Stunden herausnehmen und zum Reifen in den Kühlschrank stellen.
  • Die Zweige / Blätter entfernen.

Das Joghurt sollte jetzt einigermaßen (stich)fest sein. Falls das nicht der Fall ist, einen neuen Versuch starten, denn dieser Becher soll als Impfjoghurt verwendet werden und wenn der Impfjoghurt nix taugt, werden auch die „Nachfolgegenerationen“ nicht richtig fest.

Dieser Schritt ist nicht ganz kontrollierbar. Ich habe z.B. den Eindruck, dass es besser funktioniert, wenn man trockene Zweige / Blätter nimmt. Vielleicht  (und das ist nur eine unwissenschaftliche Vermutung) ist der Joghurtbacillus dann in größerer Intensität auf den Zweigen, als wenn es zuvor geschüttet hat. Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, dass es mit trockenen Zweigen besser klappt.

Wenn man nun einen einigermaßen festen Impfjoghurt hat, geht es weiter, wie bei der normalen Joghurtherstellung:

  • 1 Liter Milch (kann problemlos Frischmilch sein; Milch vom Bauernhof sollte erst auf 90 Grad erhitzt und dann auf 37 Grad abgekühlt werden) auf 37 Grad zusammen mit dem Impfjoghurt (1 Glas, ca. 150 – 200 ml) erhitzen und dabei gut verrühren.
  • geimpfte Milch in Joghurtgläser verteilen und für 12 Stunden in die Joghurtmaschine stellen (muss ganz ruhig stehen).
  • Danach für 12 Stunden in den Kühlschrank zum Reifen.

Hat man einmal das Impfjoghurt hergestellt, so kann man – soweit ich das bis jetzt beurteilen kann – unbegrenzt damit weitermachen. Ich bin momentan etwa in der 8. / 9. Generation und kann kein Nachlassen der Qualität feststellen.

Einmal hatte ich meinen stromlosen Joghurtbereiter im Einsatz – das ging allerdings schief, war aber mein Fehler. Da ja heißes Wasser in den Thermobehälter kommt sollte die Milch mit dem Impfjoghurt kalt sein, weil sich das Ganze sonst über 40 Grad erhitzt und die Bakterien absterben. Da ich die Milch erhitzt hatte, war das Ganze zum Scheitern verurteilt. 🙁
In absehbarer Zeit werde ich hier nocheinmal einen Versuch starten…

Der Joghurt schmeckt total gut, frisch, mild – schon ein Unterschied zu dem, was man so kaufen kann – absolut empfehlenswert!!!

Edit 06.11.2017:

Ein Jahr genau war mein „Joghurtbaum“ eingeschnappt und lieferte nicht mehr! Immer wieder sagen ich einen Versuch, mit unterschiedlichen Milchsorten – nix! Das Ganze blieb flüssig und schmeckte bitter… ?

Gesternnun aber hat es wieder funktioniert! Ein wunderbar stichfestes und herrlich frisch schmeckendes Joghurt ist das Ergebnis! Wer dieses Joghurt Mal probiert hat, der findet alle käuflichen Joghurts einfach nur dumpf und muffig… Ich freu mich!!!! ?

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Ziegenjoghurt aus Ziegenfrischmilch…

 

Eigentlich wollte ich hier von wunderbarem Ziegenjoghurt berichten…
Der Versuch hat nicht ganz geklappt – vielleicht kann mir jemand einen Tipp geben?! Aber ich beginne am Anfang 😉 :

Auf den Auentalhof in Birkenau  wurde ich vor kurzem aufmerksam – hier werden v.a. Ziegen gehalten. Diese Tage fuhr ich das erste Mal hin – auch in der Hoffnung, frische Ziegenmilch zu erhalten! Und tatsächlich – man kann dort Ziegenmilch kaufen, wenn man ein Gefäß dabei hat (was ich in weiser Voraussicht mitnahm 😀 ).

Als ich zuhause die kalte Milch probierte, war ich völlig überrascht: Schmeckt sie doch so gut wie gar nicht nach dem, was man an haltbarer Ziegenmilch so kennt 😯 ! Eigentlich gar nicht nach Ziege; irgendwie vollmundig, würzig, einfach gut, so ähnlich wie frische Almmilch – nur ein bisschen anders 😉 – aber sehr, sehr gut!!!

Die Hälfte kochte ich auf 90 Grad ab um Joghurt zu machen -während der Abkühlphase probierte ich nochmal eine „wönzigen Schlock“ – also die Milch ist echt der Hammer! Da werde ich beim nächsten Mal 4 statt 2 Liter mitnehmen!!!

Geimpft habe ich die Milch mit dem Kuhmilch-Joghurtansatz von der Kornelkirsche. Und da die Joghurtgläser der Joghurette noch nicht ganz leer waren, habe ich das Joghurt im „stromlosen Joghurtbereiter“ warmgestellt.

Wenn ich der Joghurette (dem Gerät, das gleichmäßig eine Temperatur von 38 Grad herstellt) Joghurt mache, dann erhitze ich die Milch vorher auf 37 Grad (geht super im TM), kippe das Joghurt dazu und lasse alles in den Gläschen 12 Stunden stehen. Wenn ich die Milch nicht erhitze, funktioniert das Joghurtmachen hier nicht gut.

Beim Ziegenjoghurt wollte ich alles richtig machen – ich musste ja meinen stromlosen Joghurtbereiter einsetzen. Ich kochte die frische Ziegenmilch auf 90 Grad ab, ließ sie auf ca. 37 Grad abkühlen, rührte das Joghurt hinein.

Im stromlosen Joghurtbereiter wird in eine Thermobox ein dreiviertel Liter kochendes Wasser geleert, obendrüber die Kunststoffbox mit der geimpften kalten Milch gesetzt, verschlossen und stehen gelassen. Als ich die warme Milch darauf setzte, dachte ich noch, ob das jetzt nicht insgesamt zu warm wird..

Was denkt ihr? Das wird wohl der entscheidente Fehler gewesen sein? Denn insgsamt wurde die Joghurtmilch mit Sicherheit wärmer als die 40 erlaubten Grad? Oder hat eher das Impfen mit Kuhmilch geschadet?

Es sieht jetzt jedenfalls so aus:

Bild

Sehr flüssig und die Molke hat sich etwas von dem Rest getrennt.

Schmecken tut es sehr „zart“ – zum einen schmeckt Joghurt mit Kornelkirschen-Ansatz sehr mild, zum anderen ist diese Ziegenmilch einfach lecker!

Natürlich werde ich es wieder versuchen – dann in der Joghurette…

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Joghurt durch Kornelkirschen?!

 

Ich bin total aufgeregt, denn seit 19:00 Uhr läuft der Versuch:
Durch Zweige von Kornelkirschen Joghurt herstellen! 😯

Darauf gestoßen bin ich durch Cooketteria – sie hat es ausprobiert und es hat geklappt – warum sollte es also bei mir schiefgehen?

Bild
Kornelkirsche Quelle

Wer hat je davon gehört, dass die Kornelkirsche der Lactobazillus delbruckii enthält??? In Bulgarien war das eine traditionelle Art, Joghurt zuzubereiten:

However, one of the traditional ways for home-made yogurt starter preparation in Bulgaria is placing a branch of specific plants, such as Cornus mas, which was used most frequently into sheep’s milk, which is boiled and cooled to about 45°C. After maintaining at this temperature, a dense milk coagulum is obtained and used to prepare home-made yogurt. This practice, however, is rarely applied at present.

Das wäre ja… genial! Ohne fremde Starter Joghurt ansetzen! Das will ich jetzt auch ausprobieren!!!

Kornelkirschen waren mir ziemlich unbekannt; letztes Jahr haben wir aber eine gepflanzt im Rahmen der Umgestaltung unseres naturnahen Gartens. Sie ist zwar noch klein un unscheinbar, aber ein Zweigchen von 15 cm abzutrennen ist kein Problem… 😉 . Ich musste also nur kurz in den Garten marschieren.

Dann aber musste ich meinen bestimmt 20 Jahre alten Joghurtbereiter samt einem Glas

  1. suchen
  2. reinigen
  3. testen, ob er noch funktioniert – tut er 😀 !

Normalerweise mache ich Joghurt ja im „stromlosen“ Joghurtbereiter, der kann aber keine Temperatur gleichmäßig halten. Im „Versuchsaufbau“ bei Cooketeria wird die Zubereitung bei gleichbleibender Temperatur beschrieben. Wenn es so geklappt hat, werde ich es auch mit dem stromlosen Modell ausprobieren.

Da ich im Gegensatz zu Cooketteria nicht an Vorzugsmilch komme, habe ich meine Frischmilch auch nicht besonders erhitzt. Gerade so lauwarm -mit einem Thermometer wartete ich ab, bis wieder 38 Grad erreicht war.

Dann wurde das Zweiglein Kornelkirsche in kleine, ca. 3 cm große Stückchen geschnitten und Milch darüber geleert.

und jetzt muss ich nur noch warten – ca. 18 Stunden -laut Cooketteria…

11:00 Uhr, 23.02.2016:

Es klappt!!!

Nach 11 Stunden (vorher habe ich nicht nachgeschaut) ist die Milch, also jetzt eher der Joghurt 😀 stichfest!

Wie sehr stichfest werde ich noch sehen, denn ich lasse ihn jetzt erstmal im Kühlschrank nachreifen und heute Abend setze ich mit diesem Ansatz dann einen Liter Milch an.

Es hat sich oben etwas Molke abgesetzt, was bei Joghurt ja nicht unnormal ist:

Ich habe nur ein bisschen den Löffel abgeschleckt, der Joghurt war auch noch warm – hat aber „ganz normal“ geschmeckt, heute Abend werde ich etwas mehr probieren.

19:00 Uhr, 23.02.2016:

Das Joghurt schmeckt sehr mild, nicht sehr sauer.
Mit fast dem ganzen Glas habe ich nun einen halben Liter Milch geimpft (+ 2 EL Magermilchpulver) und das dann in meinen „stromlosen“ Joghurtbereiter geleert – morgen sehen wir weiter…

14:00 Uhr, 24.02.2016

Heute morgen habe ich den fertigen Joghurt zum Nachreifen in den Kühlschrank gestellt.

Nach wie vor ein sehr milder, wenig saurer, sämiger Joghurt, der in der  oberen Schicht schnittfest, in der unteren etwas weniger fest ist.
Bin sehr begeistert! Wenn ich etwas mehr Säure will, versuche ich ggf. etwas Milchkefir dazu – mal schauen.
Wie man daraus ein leckeres Kokosjoghurt machen kann, hat Cooketteria hier vorgemacht.

Bild

Jetzt wäre es nur noch interessant festzustellen, wie lange (also wieviel Generationen)  man das Joghurt zum Impfen verwenden kann und ab welcher Generation man neu mit Kornelkirschenzweigen ansetzen muss.

Mal schaun, vielleicht probiere ich das aus…

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Fundsache: Labkraut!

Eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, in diesem Sommer in die „Käserei“ einzusteigen – hab dann aber doch nicht die Kurve dazu gekriegt…

Nichtsdestotrotz machte es Spaß, sich wenigstens ein bißchen in die Materie einzulesen.

Bei dieser Gelegenheit bin ich auf verschiedene Labarten gestoßen.
Das Lab dickt die Milch ein, ohne diese zu säuern, es entsteht eine Art Galerte, die dann mit einer Käseharfe geschnitten wird, damit die Molke austreten kann.

Das Bekannteste ist wohl das Kälberlab. Aus der Hobbythek bestellte ich mir mal flüssiges Lab, das aus einem Pilz gewonnen wurde. Beide Arten haben den Nachteil, dass ich sie von irgendwem beziehen muss und nicht „vorrätig“ haben kann.

Beim Stöbern zum Thema Käse stolperte ich dann in einem Mittelalterforum über das echte Labkraut, ein Wiesenkraut, das früher auch häufig in Bauerngärten anzutreffen war.
In diesem Mittelalterforum fand ich folgenden Eintrag von Morgan:

„Eine Bekannte von mir hat mal Milch mit Echtem Labkraut (Galium verum) dickgelegt.
Die Menge war so vier fünf Stängelchen des blühenden Krauts auf einen Liter Frischmilch (also dosiert wie Waldmeister). Sie hat das Kraut kleingeschnitten, mit etwas kochendem Wasser überbrüht und dann das Ganze abgekühlt zur Milch gegeben.
Nach einer halben Stunde sei die Milch richtig dick gewesen, allerdings nicht sauer
Sie schmeckte ziemlich intensiv nach Vanille und Honig und sie hat das Ergebnis dann mit Zucker gesüßt und als Nachtisch verspeist.“

Der englische Chesterkäse wird damit übrigens immer noch gemacht – daher auch seine gelbe Farbe…

Wie auch immer, seither hielt ich Ausschau nach dem Labkraut und heute !!! hab ich es tatsächlich gefunden – und ein bisschen davon ausgegraben und bei uns im Garten eingesetzt!

Jetzt hoffe ich, dass es gut anwächst (die Blüten haben einen seh angenehmen Geruch!) und im nächsten Jahr will ich dann mal Experimente machen…

Hier noch eine weitere interessante Fundsache zum Käsen mit Labkräutern von Dr. Michael Machatschek

EDIT: Einmal bisher ausprobiert, mit Labkraut Milch dickzulegen – hat nicht geklappt (klappt bei mir aber auch nicht mit tierischem oder pflanzlichem Lab…) – keine Ahnung… Muss irgendein grundsätzlicher Fehler sein…

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Milchkefir – Weiterverarbeitung…

Von Creme Fraiche zu leckerem Sahne-Frischkäse…

Die Creme Fraiche aus dem Milchkefir (s.u.) habe ich über Nacht in eine Mullwindel und mit der Mullwindel in ein Sieb zum Abtropfen gegeben.

War außen relativ fest geworden. Eigentlich wollte ich Frischkäsebällchen in Olivenöls mit ein paar Gewürzen einlegen. Doch beim Abschmecken des Frischkäses war er in der „Mitte“, die sich ja spätestens beim Rumrühren vermischt hat :oops: … noch recht feucht, so dass ich den Frischkäse nur würzte und in eine Dose packte:

Generell ist dieser Frischkäse (weil aus Sahne) sehr fetthaltig; ich habe Frischkäse bereits aus 3,5 % selbstgemachtem Joghurt gemacht – der war auch richtig lecker, da braucht´s nicht so viel Fett… Aber ich musste die Creme Fraiche weiterverarbeiten, weil ich sie die nächsten Tage nicht brauchen werde.

Das „Käsetuch“ (also die Mullwindel ;) ) kochte ich im Anschluss in einem Topf mit Natron aus. Dazu gibt es bei den „Hinterwäldlern“,deren Blog ich vor Kurzem entdeckte, einen ganz spannenden Artikel. So ist es wieder einsatzbereit für nächste Käse- oder andere Aktionen :D !

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Milchkefir – Tigran I.

Seit vier Tagen habe ich ja einen neuen Mitbewohner, ein Milchkefirpilz / bzw. -knolle: Nennen wir ihn Tigran I. (ich neige dazu, meinen mikroorganistischen Mitbewohnern Namen zu geben; man fühlt sich gleich viel vertrauter… ;) ).

Tigran kommt usprünglich aus den Weiten des des Kaukasus oder auch Tibet, da ist man sich nicht so schlüssig und er selbst sagt nix dazu; er ist noch etwas „maulfaul“ – vielleicht versteht er mich ja noch nicht so gut…B)

Wie auch immer: Ich bin sehr froh, dass er nicht noch weiteren Platz in meinem Kühlschrank einfordert. Er verlangt ein ruhiges, dunkles Plätzchen bei Zimmertemperatur (zwischen 10 – 25 Grad) und etwas Milch (kann Kuh-, Ziegen-, Kokos-, Sojamilch sein…; frische Kuhmilch vorher abkochen!)
Er sieht übrigens „blumenkohlartig“ aus, vermehrt sich (angeblich alle 14 Tage auf die doppelte Menge, die man entweder verschenken, oder auch entsorgen kann. Irgendwo hab ich sogar gelesen, dass die überflüssige Menge einfach bei einem Shake mit püririert und getrunken wird 8|).

und macht sich dann dann unauffällig an die Arbeit.
Nach 24 Stunden kann man den Kefir „ernten“.
Man seiht die Milch ab, zurück bleiben die Kefirknöllchen, die man wiederum mit Milch ansetzt und zurück auf das gewohnte Plätzchen setzt.
Zu Beachten hierbei ist, dass die Kefirknöllchen nicht mit Metall in Berührung kommen (kein Metallsieb, – löffel).

Er schmeckt so ählnlich wie Buttermilch, also etwas sauer, prickelt dann ziemlich auf der Zunge, weil Alkohol drin ist. Wenn man ihn aber noch ein paar Stunden im Kühlschrank stehen lässt, ist er (bilde ich mir ein) etwas „sanfter“, das Prickeln und die Säure wird etwas weniger.
Er soll ja sehr gesund sein :D !

Interessante Infos u.a. zum Milchkefir, sowie eine Liste von Leuten, die bereit sind, von ihrem überschüssigen Kefir abzugeben, findet ihr hier: kefir.at

Bin gespannt, wie wir uns auf die Dauer vertragen…?!
Und ich liebäugle schon mit seinem wässrigen Verwandten, dem Wasserkefir… Mal schaun:!:

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