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Plunderhörnchen

 

Es gibt so Momente, in denen Hirn und Hand nicht sonderlich gut verknüpft sind... So bei mir gestern morgen um 6:00 Uhr, als ich Marlas Allround-Hefeteig mit langer, kühler Führung ansetzen wollte.

 

EDIT 001.11.2024 Da das Sauerteigforum schon längere Zeit nicht mehr erreichbar ist, hier das Rezept :

ZUTATEN:

500 g Mehl
ca. 65-70 g Zucker
5 g Salz
2-3 g Hefe (Frischhefe)
1 Ei – mittel
50-70 g Butter weich – nicht flüssig – alternativ Sonnenblumenöl, dieses nach u. nach unterkneten
ca. 250 g Milch lauwarm – im Sommer kalt – alternativ Wasser

ZUBEREITUNG:

1. Zutaten nach Reihenfolge im Rezept in eine Schüssel füllen u. verkneten. Der Teig sollte sich am Ende der Knetzeit vom Schüsselboden lösen, glatt u. glänzend sein.Ä

-> Teigtemperatur: ca. 22-24°, max. 26°

-> Knetzeit: ca. 15 Min. gut verkneten.

2. Teigruhe:
Teig in eine ausreichend große und ganz leicht geölte Schüssel geben und ca. 2 Std. bei ca. 22-24° anspringen lassen,

3. danach für ca. 12 Std. kühl stellen bei ca. 7-8°. Steht der Teig wärmer, dann ist er schneller reif.

4. Den Teig vor der Verarbeitung ca. 1-2 Std. bei Raumtemperatur akklimatisieren lassen, dann verarbeiten nach Wunsch.

Hefefeinteig: lange kühle Führung für mehr Aroma/Geschmack und besser Bekömmlichkeit.
2 Std. bei 22-24° – anschließend ca. 12-15 Std. bei ca. 7-10°“

Nun war ich anscheinend noch nicht so ganz wach…, denn ich las zwar:
500 g Mehl, 250 g Milch  –
und leerte in die Schüssel 500 g Mehl (halb Vollkorn, halb 550er), 500 g Milch … plus die anderen Zutaten.

Dann kam mir die Idee, ich könne ja auch für zuhause noch einen Hefekuchen machen, also leerte ich dazu 500 g Mehl, 500 g Milch plus die anderen Zutaten.

Beim Rühren dachte ich dann, irgendwie ist der Teig komisch, viel zu flüssig Geschockt
Dann fiel mein Blick auf meinen Messbecher, mit dem ich die Milch abgemessen habe… und ich verstand, was schiefgelaufen ist…
Also nochmal ein Kilo Mehl dazu – plus die anderen Zutaten… Verlegen

Nun war ich also bei der 4-fachen Menge Teig, wie ursprünglich geplant…

Da ich nun so viel Teig hatte, entschloss ich mich, von einem Viertel, Plunderhörnchen zu machen (falls die nix werden, hätte ich ja noch genug Teig übrig…).

An das Tourieren von Plunderhörnchen habe ich mich bisher noch nie getraut (hier gibt es übrigens eine super Anleitung dazu).

Für die 500 g Mehl brauchte ich 150 Gramm Butter. Um sie etwas geschmeidiger zu machen, arbeitete ich 15 g Mehl mit ein (hätte nie gedacht, dass dies so einen Effekt hat!).

Die ausgerollte Butter legte ich dann in den Teig:

klappte den Teig dann darüber und begann vorsichtig mit dem Ausrollen (die Butter soll sich nicht mit dem Teig verbinden). Das ganze drei Mal mit Entspannungspausen dazwischen (s. Anleitung oben).

Nach der letzten Tour wurde der Teig vorbereiten zum Aufrollen der Hörnchen:

Es gab keine Füllung, denn ich wollte den Eigengeschmack der Plunderhörnchen testen…

Man sieht hier deutlich das „Blättrige“… also scheine ich vom Prinzip her nichts falsch gemacht zu haben…

ABER: Insgesamt war mir der Teig zu trocken, was aber durchaus daran liegen kann, dass meine Zurechnungsfähigkeit während des Knetens nicht ganz vorhanden war und die ein oder andere Zutat nicht oder zu wenig in den Teig fand. Oder ich habe einfach zu wenig Flüssigkeit für das Vollkornmehl zusätzlich dazu gegeben… Sie schmecken meinen „Mitessern“ schon jetzt wirklich gut, doch beim nächsten Mal werde ich das Ganze ohne Vollkornmehl probieren.

Zumindest ist mir jetzt die „Angst“ vorm Tourieren genommen… 😉

 

 

 

 

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Nachgebacken: Tonis Brot vom Plötzblog

 

Ein 100%iges Vollkornbrot – wenn man sich damit nicht kasteien will, dann muss es schon sehr locker sein und ein gutes Aroma haben…

Grund genug, Lutz´ Alm-Rezept nachzubacken, denn seine Brote sind für mich meistens gelingsicher (und wenn nicht, liegt das meistens daran, dass ich das Rezept nicht richtig gelesen habe… 😳  ).

Zunächst einmal gibt es drei Vorteige:

  • einen Roggensauerteig
  • einen Weizensauerteig (dazu nahm ich meine Lievito Madre)
  • und einen festen Hefevorteig.

Es wird also im Vorfeld viel Mehl verquollen und die verschiedenen Sauerteige und auch der Hefevorteig bringen wirklich Aroma in das Brot!
– Den Hefevorteig habe ich mit meinem Wildhefewasser angesetzt. –

Da ich nur ungern „homöopathische“ Mengen backe, vervierfachte ich das Rezept. Mit meiner „neuen alten“ Assistent war das überhaupt kein Problem (eigentlich ist das Rezept ja für fast no-knead konzipiert, aber bei dieser Menge war mir das mit Maschine lieber) – es ist überhaupt jedes Mal eine Freude, mit ihr zu arbeiten. V.a. das Saubermachen ist so unkompliziert… aber ich schweife ab… 😉

Es war schon ein großer Teigbatzen, aber nach der Teigruhe von einer Stunde war der Teig super zu handeln!!!


mit Schattenwurf 😳

Kein Problem, ihn zu wirken, zu teilen und in die Gärkörbchen zu verfrachten.

Der Ofentrieb war super:

Das „gebackene Ergebnis“ ebenfalls:

 

 

Modifikationen meinerseits:

  • Vorteig mit Wildhefewasser
  • Weizensauerteig mit LM
  • ca. 100 g LM in den Hauptteig
  • Lichtkornroggen-Vollkornmehl (sehr fein gemahlen)
  • Weizenvollkornmehl: ebenfals fein gemahlen
  • ca. 150 g Walnüsse zusätzlich

Unterm Strich: Das Brot beim Backen ist gut zu handeln, es ist sehr aromatisch, eigentlich merkt man nicht, dass es ein Vollkornbrot ist:

ABSOLUT EMPFEHLENSWERT!!!

 

 

 

 

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Sauer macht lustig? :-o

 

Es wäre nicht das erste Mal, dass „Unfälle“ zu neuen „Entdeckungen“ – hier wohl zu neuen Geschmacksvariationen – führen…

Es sollte mal wieder das Ochsenbrot (6-Pfünder) werden, außerdem das vor kurzem von Lutz gebloggte Almbrot „Tonis Brot“.

Am Vorabend setzte ich die Sauer- und Vorteige an: Normalerweise mache ich das mit der „Topf-mit-heißem-Wasser-in-Backofen-Methode“ (also einstufige Führung nach Marla). Da dieses Mal aber zu viele Schüsseln in den Backofen mussten, stellte ich die Temperatur auf 35 Grad – und wollte den Ofen vorm zu Bett gehen ausschalten… Geschockt
Spätestens hier könnt ihr euch denken, was passiert ist: Ich vergaß meine lieben Tierchen im Backofen, so dass sich diese bei 35 Grad die ganze Nacht verausgabten… Geschockt
Als ich am nächsten Morgen den Backofen öffnete, verriet mir der Geruch, dass die Essig- und/oder Milchsäurebakterien definitiv gesiegt hatten…

Entsorgen wollte ich das Ganze nicht, deshalb tat ich so, als sei nix passiert und zog mein Programm durch… Mit LM und etwas Schummelhefe, weil ich befürchtete, dass meine MOs recht erschöpft waren… Cool

Die äußeren Werte sind ok (sofern ihr was erkennen könnt, denn mein gescheiter Fotoapparat ist weg und mit dem ollen Ding, was ich jetzt habe, sind weder bei Nähe noch mit/ohne Blitz, Tageslicht oder nicht – gescheite Bilder möglich – trotz Nachbehandlung… Böse )

Ochsenbrot

Tonis Brot (Vollkorn-Roggenmischbrot)

Das Innenleben ist ja auch ok – aber was meint ihr – wie ist der Geschmack??? Ziemlich sauer im Vergleich zu sonst…

Und wie die Reaktion von meinem Herzallerliebsten???
„Hammer, Wahnsinn, so hat das Brot in meiner Kindheit geschmeckt! Du kriegst sonst nie so eine Säure hin – bitte immer so!“ Geschockt

Also insbesondere das Ochsenbrot schmeckt nicht schlecht, aber es ist mir schon etwas zu sauer – ich glaube, da gibt es zwischen meinem HAL und mir in Zukunft „Diskussionsbedarf“… Geschockt Cool

Edit 26.01.2016:
Zu meinem großen Erstaunen wird das Brot von Tag zu Tag weniger sauer! 😯

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Vegane Apfelrosen mit Hefeteig

Wenn ein veganer Gast und Experimentierfreude bei einer Geburtstagsfeier aufeinandertreffen…kommen vegane Apfelrosen dabei heraus 😉

Die Glühweinapfelschnitze habe ich nach dem Rezept von Boulancheriechen hergestellt, hier war ja keine Klippe zu umschiffen.
Beim Teig orientierte ich mich an dem Dreikönigskuchen von Stefanie von Hefe und mehr.
Statt Butter nahm ich Magarine, statt Milch Sojamilch. Das Ei fiel unter den Tisch, stattdessen nahm ich weitere 120g Sojamilch. Da die Magarine aber beim Kneten unglaublich viel Flüssigkeit abgab 😯 würde ich beim nächsten Mal insgesamt weniger Flüssigkeit nehmen.

Rezept:

500 g Mehl Typ 550
150g Lievito madre
220 g Sojamilch (minus 100 g!)
80g Orangensaft
Orangenschale (von 1/4 Orange)
10 g frische Hefe
10 g Salz
100 g Zucker
100 g Magarine

In meine neue (alte) Küchenmaschine – eine Assistent – sollen eigentlich zuerst die flüssigen Zutaten. Stefanie beschreibt das allerdings so:

„Die Hefe in der Milch auflösen und mit Ei, Salz, Mehl, Orangensaft, Orangenschale und dem Lievito madre für 5 min auf langsamer Stufe in der Küchenmaschine kneten.

Dann weiter 8 min auf mittlere Geschwindigkeit kneten. Da Zucker die Glutenentwicklung sehr stört, wird er erst jetzt in kleinen Portionen zum Teig hinzugegeben. Den Zucker in drei Portionen dem Teig hinzufügen. Zwischen den Zugaben jeweils 1 min kneten. Zuletzt die Butter hinzufügen und weiterkneten, bis sie komplett in den Teig eingearbeitet ist. Das Glutennetzwerk ist nun voll entwickelt.“

Daran habe ich mich orientiert – Fakt war jedoch, dass nach dieser Zeit noch nichts von einem Glutennetzwerk vorzufinden war! Der Teig sah eher aus wir ein Rührteig… Ich musste noch etwas Mehl dazu geben und kneten, kneten, kneten… Angeblich kann man mit der langsamsten Stufe der Assistent nix überkneten – wie auch immer: Die genaue Minutenzahl weiß ich nicht mehr, da ich immer wieder „verlängert“ habe, aber es war gut über eine halbe Stunde! Dann aber war die Glutenstruktur wirklich ausgeprägt 😀 ! Der Teig war nun sehr weich und wurde daher gleich nach dem Kneten eine Stunde in den Kühlschrank verfrachtet.

Dann wie üblich, den Teig in ca. 3 – 4 cm breite Streifen schneiden, die gedünsteten Apfelscheiben an die obere Teigkante, die Marzipanstreifen an untere Kante, aufwickeln und in ein Muffinblech setzen (um mir das Einfetten zu sparen, setzte ich die Heferosen zuerst in Papierförmchen und dann ins Blech – war keine gute Idee – das Papier geht seeeeehr schlecht ab…).

So, nun ging es ans Backen – ich dachte, es gäbe keinen großen Unterschied zum „normalen“ Hefeteig, doch der Teig wurde einfach nicht braun!!!

Boulancheriechen gibt ja 30 Minuten Backzeit bei 180 Grad an – da waren die Heferosen noch total weiß und teigig! Nach 30 Minuten pinselte ich die Rosen mit dem entstandenen Glühweinsirup ein – trotz Zucker kein Braunwerden! Nach weiteren 10 Minuten pinselte ich nochmal mit Sojamilch drüber – jetzt kam so langsam Farbe an die Rosen!
Das verstehe ich ehrlich gesagt überhaupt nicht – Brot wird doch auch braun, sogar ohne Zucker…

Vielleicht gibt es ja ein paar Spezialisten, die mir das Teigverhalten – sowohl beim Kneten, als auch beim Backen – genauer erklären können???

Heraus kamen jedenfalls zum Schluss doch noch romantische und sehr wohlschmeckende Heferosen, denen man das „Vegane“ daran überhaupt nicht anmerkt!

Bild

 

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Nachgebacken – Kannelsnurrer

 

Zum Familienbesuch soll ein Kuchen mitgebracht werden. Für mich als erste Option immer frischer Hefekuchen und als Teig dann meistens Marlas Allround-Sauerteig, mit dem sie auch die Kannelsnurrer, die verdrehten Hefeschnecken, macht.

Wie die Schnecken verdreht werden, könnt ihr hier oder hier sehen.

Im Vergleich zu dem ersten Video ist die Füllung, wie bei Marla beschrieben, weniger. Beim nächsten Mal würde ich vielleicht mehr machen.

Beim Backen duftet das ganze Haus nach Zimt – Wahnsinn!!!
Und schmecken tun sie fantastisch!

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Halb-Back- und Normal-Version

 

Für den Heiligen Abend morgen habe ich schon mal das Brot gebacken: Pane Italiano nach dem Rezept von Marla (doppelte Menge).

Wenn man helles Brot einfriert, platzt ja immer die Kruste so extrem ab – das ärgert mich jedes Mal wahnsinnig 👿 !!!

Vor Kurzem hat Dietmar Kappl bei seinen Haback Baguettes die Halbback-Methode erklärt – müsste ja für jedes Brot taugen…

Von den sechs Brotstangen habe ich nun die drei links nur die Hälfte der Zeit gebacken, die rechten komplett.

Bild

Letztere will ich eingefrieren, die anderen kommen bis morgen in den Kühlschrank und dann werden wir sehen, wie sich die Kruste verhält…

Im Gegensatz zu Kappls Beschreibung sehen die Brote von der Krustenfarbe fast identisch aus. Die Halbgebackenen sind nach dem Abkühlen aber viel weicher von der Kruste.

Aber beide haben in der Abkühlphase mit mir „geknistert“ und „fensterten“!!!Bild

Es ging nicht… ohne probieren 😳 …

Der Geschmack ist fantastisch! Jetzt bin ich aber auf die beiden Versionen morgen gespannt…

Edit 24.12.15:
Die Halb-Back-Methode hat super funktioniert – die Krume blieb am Brot!
– Allerdings auch beim komplett eingefrorenen Pane 😳 … Das ist sonst nicht so der Fall! Also kein aussagefähiger Vergleich, sorry!

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Bauern-Ochsenbrot… ;-)

 

Nachdem über Jahre hinweg Marlas Bauernbrot unser „tägliches Brot“ war, ist in letzter Zeit Marlas Ochsenbrot bei uns der Renner!

Das größte Probem an diesem Rezept ist, dass ein gerüttelt Maß an Altbrot als Aromageber reinkommt – bei uns ist aber eigentlich nie Altbrot übrig… Denn im Gegensatz zu gekauftem Brot hält sich das selbstgebackene, insbesondere wenn es mit Sauerteig gemacht ist, locker 14 Tage (in der Theorie, in der Praxis ist es schneller all… 😉 ) – und ist noch sehr gut genießbar!

Aber ich schweife ab…

Jedenfalls habe ich beide Rezepte kombiniert und heraus kam das
„Bauern-Ochsenbrot“:

Ein Brot fehlt, das war beim Fotografieren schon verschenkt…

Rezept (für ein 1,5 kg Brot):

Sauerteig

  • 350 g Roggenvollkornmehl (ich: Lichtkornroggen)
  • 350 g Wasser
  • 35 g Roggen-Anstellgut
    12 -16 Stunden über Nacht

Hefevorteig

  • 155 g Weizenmehl 1050er
  • 155 g Wasser (ich: Hefewasser, dann keine zusätzliche Hefe mehr)
  • 2 g Frischhefe
    12 – 16 Std. bei Zimmertemperatur

Hauptteig:

      • Vorteig, Sauerteig
      • 420 g Roggenmehl 997
      • 140 g Weizenmehl 550 (wer weniger Weizen will die 140 g Weizen mit Roggenmehl (997er) ersetzen
      • 280 g Schwarzbier
      • 100 g Lievito Madre (alternativ: 10 g Hefe)
      • 30 – 32 g Salz
      • optional: Brotgewürze

Alles 6 Minuten auf niedrigster Stufe verkneten, 45 Minuten Teigruhe, anschließend den Teig wirken und einmal stretch and fold und ein Gärkörbchen (für 1,5 kg) legen.
55 – 60 Minuten Gare.

Teig bei 250 Grad einschießen, schwaden und absteigend auf 180 Grad eine Stunde backen.
(Ich nehme immer die doppelte Teigmenge und mache daraus 4 kleine Brote; mein Ofen hat eine Schwadenfunktion; hier stelle 2 Dampfstöße manuell ein, die ich nach dem Einschießen auf das Brot „loslasse“).

 

Das Brot hatte einen irren Ofentrieb! Man sagt das ja der Lievito Madre nach, wenn sie in den Hauptteig kommt… 😯

Das Brot schmeckt frisch super, den gereiften Zustand muss erst noch erreichen…

 

Nachgebacken – Vinschgerl

 

Dass ich ein „Roggenkasperl“ bin, zeigt sich ja in meiner Brotauswahl…

Die Vinschgerl – oder Vinschgauer Fladen – gehören auch zu meiner „Roggenliebe“… 😉

Die Wahl fiel auf das Rezept von Boulangcheriechen, die es an Stefanies von Hefe und mehr anlehnte – da ich es fast genauso nachgebacken habe, hier nur der Link mit ein paar Anmerkungen.

Warum dieses Rezept? Nun, das Roggenmehl ist komplett Vollkornmehl, als Weizenanteil wird Ruchmehl verwendet, welches ich noch bei mir rumstehen habe.
Wenn die Vinschgerl mit Vollkornmehl gebacken werden, halten sie einfach noch länger frisch…
Und es wird Lievito Madre verwendet, die ich sowieso in jedem Rezept „versenke“.

Doch – es gibt Roggenvollkornmehl und Roggenvollkornmehl…
Ich hatte einerseits noch Mehl von meiner Mühle – das ist ziemlich grob gemahlen 😯 ! Hiermit setzte ich den Sauerteig an – diese Tüte war gerade angebrochen. Für die weiteren 640 g des Hauptteigs musste ich eine neue Tüte anbrechen: Hier nahm ich nun den Lichtkornroggen von Bauck, den ich anfangs des Monats in einem Supermarkt in der Nähe entdeckte 😀 !!! Dieser ist heller (das ist mir relativ egal) und viel feiner gemahlen – kommt mir mehr entgegen, denn das Vollkorngebäck soll ja nicht so grob/schwer sein. Der Unterschied ist echt erstaunlich!

Bild
links: Roggenvollkornmehl aus der Mühle, rechts: Lichtkornroggen-Vollkorn

Beim Ansetzen des Sauerteigs nahm ich übrigens die gleiche Menge Wasser wie Mehl (im Gegensatz zum Rezept). Die Wassermenge beim Hauptteig habe ich trotzdem nicht wesentlich reduziert. Der Teig war dennoch gut zu handeln.

Meine Vinschgerl wogen beim Abstechen so ca. 95 Gramm (messe ich schon mit der Waage ab, damit sie einigermaßen gleichgroß und gleich zu backen sind); das Rezept ergab bei mir 23 Teile, die ich auf drei Blechen verteilte.

Für die Stückgare (ca. 70 Minuten) schob ich die drei Bleche in den Ofen und schaltete Ober-/ Unterhitze auf 35 Grad ein. Bewusst vermied ich Heißluft, weil die Vinschgerl nicht durch das Gebläse austrocknen sollten.

Als ich nach 60 Minuten die Bleche herausholte, staunte ich nicht schlecht, dass die Teile auf dem oberen Blech gut gegangen und auch so, wie es sich für Vinschgerl gehört, aufgerissen waren, die anderen beiden Bleche nicht; hier hatte sich nicht so viel getan.

Beim Backen wurde die unterschiedliche Gare ebenfalls deutlich: Die beiden unteren Bleche hatte mehr Ofentrieb, weil sie in der Stückgare noch nicht so weit waren. Die optisch ansprechenderen Vinschgerl des oberen Blech blieben flacher.

Hätte ich jetzt so nicht erwartet, dass bei der mäßigen Geh-Temperatur (35 Grad) das solche Unterschiede in der Gare nach sich zieht 😯 !

Die Vinschgerl sind schon frisch fantastisch, auch fantastisch locker! Sie sollten ja wenigstens einen Tag durchziehen, damit sich das Aroma entfalten kann. Und dann sind sie immer noch locker und schmecken noch besser!!!

Ich habe übrigens 100 g Speck mit in den Teig getan – schmeckt sehr gut, doch sie sind auch ohne, aber mit den leckeren Gewürzen extrem lecker!

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EX-perimente mit OX-enbrot…

Marla hat ihr Ochsenbrot ja für 4 Pfund konzipiert – für ein einzelnes Brot ja auch mehr als genug.

Ein großes Brot ist für den täglichen Bedarf ja nicht soooo wirklich praktisch; ich wollte daher die Menge auf vier kleine Brote verteilen, von daher musste das Ganze hochgerechnet werden; Ergebnis: vier Brote von ca. 800 Gramm –

aus dem Teig eines Brotes habe ich „Oxen-Vischgerl“ gemacht; die schmecken ja nicht schlecht, aber die fantastischen Röstaromen der Brotkruste haben sie in diesem Ausmaß natürlich nicht, sonst wären sie ja total trocken…

Dieses Brot ist momentan mein absolutes Lieblingsbrot – daher auch immer die „Vorratsmassen“… 😉

Ansonsten habe ich – frei nach Günther Weber – das Altbrot bereits zum Sauerteig dazu gegeben…

Teigmenge für ca. 2,5 kg fertig gebackenes Brot:

Quellstück – Altbrot: Stehzeit mind. 4 Std.
(entweder in einer Extraform zur gleichen Zeit mit dem Sauerteig ansetzten, oder 4 Stunden im Voraus ansetzen und dann zum Sauerteig geben)
112,5 g Altbrot getrocknet – grob zerkleinert oder im Mixer zermahlen
225 g Wasser lauwarm

Sauerteig:
562,5 g Roggenmehl VK
562,5 g Wasser
ca.45-90 g ASG

Vorteig: 12 – 15 Std – bei ca. 20° (bei Wildhefe auch wärmer)
187,5 g Weizenmehl 550
187,5 g Hefewasser (alternativ: 187,5 g + 1,5 g Hefe)

Hauptteig:
ST
VT
Quellstück
900 g Roggenmehl 997
225 g Roggenvollkornmehl
37,5 g Salz
ca. 300 g Quark
ca. 375 – 450 g Schwarzbier (ich: 450 g)
ggf. noch Brotgewürz (lasse ich hier, weil das Schwarzbier schon genug Geschmack gibt)
evtl. noch 12-18 g Hefe zur Triebunterstützung des ST

Alle Zutaten vermengen ca. 6 Minuten mit der Maschine gut verkneten – 30-40 Min. Teigruhe – anschließend noch mal kurz kneten und Teig gut rund oder längs wirken.

Teigling vor dem Einschießen mit dem Schluss nach unten in ein (mit einem bemehlten Tuch ausgelegt) ausreichend großes Körbchen, Schüssel od. Seihe ( oder teilen und in vier kleine Gärkörbchen) legen und mit knapper Gare vorsichtig auf Backschieber oder Backpapier kippen und noch ca. 3 – 5 Min. stehen lassen, der Schluss geht so besser auf.
Für eine glänzende Kruste den Teig vor dem Einschießen mit Bier abstreichen, nach dem Backen mit Wasser – oder: falls noch übrig, nochmals mit Bier.

Gehzeit: mit Hefe: ca.60- 80 Minuten – ohne Hefe entsprechend länger ca. 2 Std.

Backen: Ofen mit Backstein oder Backblech gut vorheizen mind. 250° besser wären 270° C ohne Schwaden anbacken, damit sich die Teighaut schnell festigt, nach 3 Min. gut schwaden und nach 10 Min. die Schwaden wieder ablassen – Ofentüre kurz öffnen und Temperatur reduzieren auf 220° – nach weiteren 10 Min. auf 190 – 200° bei dieser Temperatur das Brot ausbacken.
Ofen abschalten, das Brot evtl. mit Wasser abstreichen noch ca. 15 Min. im ausgeschalteten Ofen belassen.

Backzeit der kleinen Brote gesamt: ca. 60-70 Min.

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