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„Käse des armen Mannes“ – Keshek al Foukara

„Käse des armen Mannes“ oder „Kishk/Keshek al Foukara“ ist ein Rezept (vermutlich) ursprünglich aus dem Libanon. Wenn Bauern zu arm waren, um sogar Ziegen zu haben (aus deren Milch man Käse machen konnte), mussten sie sich mit etwas anderem behelfen; in diesem Fall nahmen sie Bulgur, also eine Verarbeitung von Weizenkörnern, als Ersatz.


„Käse“ aus Bulgur
– kann das funktionieren und schmecken?

Ich liebe ja Käse als Milchprodukt, finde aber trotzdem „Alternativen“ aus „Nicht-Milch“ spannend, insbesondere, wenn sie fermentiert sind. Aber aus Bulgur?
Das Prozedere ist nicht schwer, aber zeitaufwendig. Man sollte in den ersten 4 – 6 Wochen keinen Urlaub geplant haben…, aber ich beginne von vorn:

Zubehör:

  • 1 Gefäß, ca. 2 Liter – in meinem Fall ein Steinguttopf

  • einen Kochlöffel
  • ein Stofftuch / Mullwindel
  • Gummi

Zutaten:

  • Eine Packung Bulgur
  • Wasser
  • 1 TL Salz
  • 1/2 TL Knoblauchpulver
  • 1/2 Zwiebelpulver
  • 1/2 TL Kurkuma

Zubereitung:

    • 1 Packung Bulgur (500 g); ich habe den Bulgur etwas im TM zerkleinert, da ich einen „zarten“ Käse wollte
    • Bulgur in das Gefäß schütten, mit Wasser auffüllen, so dass er bedeckt ist und die 24 Stunden (oder wie lange es halt dauert), Wasser nachgießen, bis er vollgesogen ist.  Das Wasser sollte ca 1 – 2 cm über  dem Bulgur stehen.
      Das Gefäß mit einem Stofftuch/ Mullwindel… abdecken – ab jetzt muss das Ganze vier bis sechs Wochen! 1 – 2 x täglich (am besten morgens und abends) gut umgerührt werden!  Die Temperatur darf nicht zu kalt sein; ich habe den Steinguttopf in die Küche gestellt, damit ich das Umrühren nicht vergesse. Zur Zeit der Herstellung waren da so um die 25 Grad. Weniger als 20 Grad sollten es nicht sein.
    •  Nach einer Woche habe ich dann die restlichen Gewürze dazugegeben.
    • Ab der 2. Woche begann es säuerlich zu riechen – die Fermentation hat eingesetzt! Da es sich um eine aerobe Fermentation handelt, kann sich immer ein bisschen Kahmhefe bilden. Das ist aber nicht schlimm; durch das tägliche Rühren hat sie schlechte Karten; anfangs habe ich versucht, sie abzuschöpfen, es war aber so wenig, später habe ich sie einfach untergerührt.
    • Nach 5 Wochen habe ich den Bulgur abgeschüttet und etwas ausgepresst. Auch nochmal mit Salz und Gewürzen abgeschmeckt. Der Bulgur hat jetzt eine angenehme Säure angenommen.

  •  Jetzt wird die Masse zu kleinen Kugeln gerollt (Menge etwa 1 TL)

  • Diese Kugeln kann man anschließend noch durch Sesam, Kräuter, Chili etc. rollen – das sieht super aus und schmeckt bestimmt auch toll, aber ich wollte erstmal die „puristische Version“ ausprobieren.
  • Jetzt versenkt man die Kugeln in Gläser, gibt 1 – 2 aufgeschnittene Knoblauchzehen dazu und übergießt alles mit Olivenöl (es sollte alles mit Öl bedeckt sein!).
  • Ergibt etwa 2,5 „Gurkengläser“.

Die zweite Reifungsphase hat begonnen: Nochmal 4 – 6 Wochen warten! Dieses Mal aber ohne irgendwas tun zu müssen. Die Gläser habe ich zu meinen anderen Fermenten in den Keller gestellt.

Fazit:

Der „Käse des armen Mannes“ – Keshel al Foukara ist ein leckerer Aufstrich, der wie Frischkäse gegessen werden kann. Ich finde es immer schwer, vegane Käse mit echtem Käse zu vergleichen. Es ist ein anderes Produkt, kein „Ersatz“. Ich finde es extrem lecker und ärgere mich im Nachhinein, dass ich nicht doch einen Teil der Bällchen in Kräuter o.ä. gewälzt habe – na ja, beim nächsten Mal!

Der tägliche zeitliche Aufwand ist extrem gering, vielleicht 1 Minute insgesamt, aber ohne das tägliche Rühren wird das Ganze vergammeln. Man sollte sich also überlegen, wann man es ansetzt.

Im Winter ist bei mir die Küche zu kalt, ich werde wohl mindestens bis zum nächsten Frühjahr mit der neuen Charge warten – aber es lohnt sich!

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Salzfermentierte Zwetschgen

Ein ziemlich verrücktes Ferment: Salz-Zwetschgen!

Eine Freundin brachte mir frische Zwetschgen. Und eine Probe von ihren mit 5 % Salz fermentierten, Trockenzwetschgen. Das war im 1. Moment schon sehr salzig, bevor dann die Säure und zum Schluss etwas Süße erschmeckt werden konnte. Sie hatte dieses Rezept aus dem Buch „52 wilde Fermente“ von Alexis Görtz + Jonas Grube .
Echte japanische Umeboschi werden anscheinend mit bis zu 10 % Salz fermentiert 😲!

Wie auch immer, mir waren die 5 % etwas zu salzig. Im Netz fand ich den Blog „So nach Gefühl“, , in dem von 3 % Salz auf die Früchtemasse (entkernt) die Rede war. Normalerweise hat eine Salzlake, die man zu Gemüse kippt, 2 % Salz.

REZEPT + ZUBEREITUNG:
1. (Bio-)Zwetschgen kurz waschen, nicht zu lange – die wilden Hefen auf der Schale werden ja zur Fermentation gebraucht!

2. entsteinen und im Anschluss abwiegen, in eine Schüssel geben

3. Zugabe von 3 % Salz auf die Fruchtgewicht, durchmischen, damit sich das Salz gut verteilt.

4. Eng in ein Bügelglas legen und soviel Fermentiergewichte reinstopfen, wie möglich (oder etwas Vergleichbares). Ziel: Druck mit Gewicht zu erzeugen, damit möglichst schnell Saft austritt, und die Zwetschgen bedeckt.

5. So lange der Saft die Früchte noch nicht vollständig bedeckt, immer mal wieder das Glas drehen/schwenken, damit der bereits ausgetretene Saft die Zwetschgen benetzt.

6. Nach einiger Zeit ggf. weitere Gewichte dazu legen.

MEINE ERFAHRUNG: (Zimmertemperatur ca. 25 Grad)

Ab 2. Tag Bläschen

Ab 3. Tag Flüssigkeit über Früchten


Tag 1


Tag 2


Tag 3

Tag 4:
Abgießen des Fruchtsaftes (diesen NICHT wegwerfen!!!), Früchte halbieren und bei 50 Grad ab in das Dörrgerät.

Dörrzeit bei einer Ebene Früchte: 3 – 4 Tage. Die Früchte sollten schon sehr trocken sein, damit sie beim Aufbewahren nicht Schimmeln.
Außerdem: Wenn sie richtig trocken sind, kommt die Süße im Abgang mehr zur Geltung.

Geschmack:
Wie bei so vielen Fermenten ist das schwierig zu beschreiben. Auch bei meinen Salz-Zwetschgen erreicht zuerst das Salz die Sinne, das dann aber kombiniert wird mit der Säure der Gärung und im Nachgang ergänzt von der Fruchtsüße. Es ist am Ende ein „vollmundiger“ Umami-Geschmack, der sich nur schwer in Worte fassen lässt. Als ich einem Freund zu versuchen gab (ohne vorher viel zu erklären, habe nur ein bisschen vorgewarnt, es könne speziell schmecken), trat zunächst völlige Irritation in sein Gesicht, gefolgt von Überraschung und dem Kommentar: „Ich glaube, daran könnte man sich gewöhnen.“
Mehr kann ich zum Geschmack jetzt auch nicht sagen.

Und was mache ich damit? 

  • Ein spannender, gesunder „Snack“ für zwischendurch!
  • Ist eingeweicht und püriert sicher ein genialer Umami-Geschmacksträger für Soßen
  • Werde ich sehen…

Der fermentierte, süß-sauer-salzige Fruchtsaft ist als Beigabe zu einem Salatdressing lecker – oder man nimmt ihn als Starter für weitere Fermente!
Ich habe damit gleich noch eine  weitere Charge angesetzt, da kam der Fermentationsprozess viel schneller in die Gänge, aber ich habe noch eine Idee für ein anderes Ferment, das ich mit dem Saft ansetze… kommt hier, wenn es fertig ist!

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Feigenessig – ein Versuch…

Edit 22.08.2025

Versuch absolut geglückt! Bin richtig happy, denn heute habe ich den Essig probiert – und war sehr positiv überrascht! Von der Säure her absolut ausreichend, dazu fruchtig; am ehesten vergleichbar mit (selbstgemachtem) Apfelessig, wobei die Fruchtnote eine etwas andere ist.

Ich habe den Essig auf 70 Grad für 30 Minuten erhitzt und dann abgefüllt. Ergab 2 Liter, den nicht erhitzen Rest habe ich benutzt, um die Essigmutter einzutopfen.

Was mich echt völlig überrascht hat, war die Essigmutter 😲! Die war gut 1 cm dick und hat die Oberfläche ja komplett abgedeckt.

Die Frage: „Was mache ich mit der Essigmutter?“, hat sich für mich aber noch nicht ganz geklärt. In den Tiefen des Essiggefäßes dümpelte die „alte“ Apfelessigmutter (s. 1. Bild) unverändert herum. Da sie nicht an Sauerstoff kam, konnte sie nicht wachsen; ich glaube nicht, dass es irgendetwas gebracht hat, dass ich sie in den Topf gab. Vielleicht wurde der Most ein bisschen mit der Flüssigkeit, die dabei war, geimpft.
Folgende Frage stellt sich für mich:
Wenn sich ja doch eine Essigmutter bildet – wieso sollte man „alte“ Essigmütter aufbewahren? Man müsste ihnen „ein Floß“ bauen (s.u.), aber die hier ist jetzt so dick – ob das funktionieren würde? Wenn ich einen neuen Feigenessig ansetze, werde ich wohl eher von dem Essig, in dem die Mutter jetzt schläft, zum Impfen nehmen; in dem sind ein paar Schlieren drin, so dass sich so hoffentlich wieder (schnell) was Eigenes bildet.

Sollte diese Zeilen ein Essigexperte lesen, dann würde ich mich hier über Aufklärung freuen!!!

Hier zusammengefasst nochmal der zeitliche Ablauf:

  • 01.08. Feigen mit Wasser und Zucker angesetzt – und in Unwissenheit, dass das v.a. zu diesem Zeitpunkt, wie überhaupt, nichts bringt, eine alte Essigmutter mit hineingegeben (Bild 1).
  • 08.08. Früchte entfernt
  • 10.08. Essig abgeseiht
  • tägliche Kontrolle im Hinblick auf Kahmhefe (Essigmutter hat sich nach und nach gebildet
  • 22.08. verkostet, für gut befunden, erhitzt und abgefüllt

Edit 17.08.2025

So, mittlerweile hat sich eine stabile neue Essigmutter gebildet:

Bild

Die Essigmutter braucht Sauerstoff. Deswegen – das habe ich mittlerweile gelernt – macht es auch keinen Sinn, eine alte Essigmutter in den Topf zu werfen, sie muss oben schwimmen, um mit der „Luft“ in Kontakt zu sein.
Einer bereits vorhandenen Essigmutter kann man aber „ein Floß“ bauen. HIER -> https://www.youtube.com/watch?time_continue=134&v=YN3eh7-Z61Y&embeds_referring_euri=https%3A%2F%2Fwww.schnutentunker.de%2F Minute 2:13 etwa (es lohnt sich aber, den kompletten Clip zu sehen!)

Edit 10.08.2025

Zuerst habe ich die Kahmhefe immer etwas abgeschöpft, aber das bringt natürlich nicht viel… So habe ich die Flüssigkeit durch Teefilter (Papier) abgeseiht. Danach sah es nochmal kurz nach Kahmhefe aus, aber irgendwie auch anders. Ich schöpfte nur ganz vorsichtig ab, es war bald klar, dass es sich eine Essigmutter bildete 😄! Diese Phase finde ich immer sehr aufregend, da ich nie weiß, ob Essigmutter oder Kahmhefe siegt…

Edit 08.08.2025
Früchte entfernt. Es hat sich Kahmhefe gebildet 😵‍💫!

Edit 05.08.2025

Wider Erwarten klappt die Feigen-Essig-Produktion bis jetzt super! Es erschließt sich mir (bis jetzt!) nicht wirklich, wieso Feigenessig nicht mit Feigen angesetzt, sondern ein fertiger Essig nur mit Feigen aromatisiert wird 🤔?! Mit anderen Früchten macht man das doch auch! Gut, über den endgültigen Geschmack kann ich natürlich noch nix sagen!

Bild

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Neben der diesjährigen Brombeerschwemme, die mich besonders freut, weil die Brombeeren die letzten Jahr etwas schwächelten, hat mich jetzt auch die Feigenschwemme erreicht…

Feigensenf und Feigenmus gibt es schon, jetzt versuche ich es einmal mit Feigenessig – und zwar dergestalt ;), dass ich frische Früchte nehme samt Wasser und Zucker und lasse sie gären – bis sie auf den Boden „fallen“ – ich gehe mal davon aus, dass das bei Feigen auch so ist.

Danach werden sie abgeseiht und die Essigmutter* nimmt ihre Arbeit auf.

Bild

Ich bin sehr skeptisch, ob das funktioniert, v.a. wegen des inhomogenen Innenlebens des Feigen. Ich weiß nicht, ob diese Struktur mehr zu Schimmel neigt, als bspw. Äpfel. Und – im Netz war über diese Art, Feigenessig zu machen, nicht zu finden (hier wurden Feigen zur Aromatisierung immer zu einem fertigen Essig gegeben), was vielleicht dafür spricht, dass es so nicht geht – wer weiß 🤔 – ich lasse mich überraschen und werde berichten…

Rezept für ein 2-Liter-Gefäß (ohne Garantie…😉):

Zutaten:

  • 6 EL Zucker
  • 2 Hände gewaschener, halbierter oder geviertelter Feigen
  • 6 getrocknete Feigen (klein(er) geschnitten)
  • eine Essigmutter*
  • mit Wasser auffüllen

Jetzt muss nur noch ein Tuch über den Topf und dann sollen die Mikroben toben…

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*Erst muss eine Vergärung stattfinden, dass Alkohol entstanden ist.
Eine Zugabe von einem Krümel Hefe, oder etwas Hefewasser oder Wasserkefir-Wasser bringt den Stoffwechsel-Prozess auch in Schwung, bei mir war das eine „spontane“ Sache.

WICHTIG: Essig braucht Luft! Es handelt sich um eine aerobe Gärung! Deswegen ein durchlässiges Tuch, z.B. Mullwindel über den Topf spannen.

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Trocken einkochen – ein Versuch

„Trocken Einkochen“ – hatte noch nie was davon gehört 🤔, bin dann aber im Netz darüber gestolpert…

…über einen Beitrag, in dem TOMATEN 🍅!!! trocken, also ohne Zugabe von Flüssigkeit – eingekocht wurden und danach noch wie Tomaten und nicht vermatscht aussehen…

Konnte ich mir nicht vorstellen und da ich gerade viele kleine Tomätchen hatte, habe ich das kurz mal ausprobiert.

Hier verschiedene Sorten von Cocktail-Tomaten vor dem Einkochen. In jedem Glas habe ich noch etwas Basilikum, Curry-, Olivenkraut dazugegeben.

Links: Mexikan. Honigtomaten, Mitte: Datterinos + Blue Pitts, rechts: Blue Pitts + Dancing with Smurfs

Die drei Gläser habe ich dann mit dem Einkochein- und -aufsatz
für 30 Minuten bei 90 Grad eingekocht.

Und das ist das Ergebnis:

Ich bin wirklich baff! Nur die mexikanischen Honigtomaten sind nicht mehr „ganz, aber die hatten auch alle einen „Regenschaden“.
Ansonsten sind fast alle noch „unversehrt“! 😲

Verkostung:

Ich öffnete das Glas mit den „versehrten“ mexikanischen Honigtomaten: Hammer: die schmecken fast wie frisch geerntet! Bin auf die Haltbarkeit gespannt…

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Kornelkirschen-Birnen-Marmelade

Ich liebe ja unsere Kornelkirsche im Garten! Vor Jahren gepflanzt als Teil einer Hecke mit einheimischen Gewächsen, die aber auch wilde Früchte tragen! Die Kornelkirsche ist die erste im Jahresreigen, die blüht, schon im Februar und daher erste Nahrung für Bienen gibt. Joghurt konnte ich auch mal davon machen (klappt leider seit einigen Jahren nicht mehr 😥) – und jetzt eben Marmelade!

Die Kornelkirsche hat von Anfang an geblüht, aber Früchte habe ich nicht entdeckt; erst so seit 2 – 3 Jahren tut sich da was in einem Umfang, der dann auch lohnt, zu ernten.

Jetzt gibt es aber ein Problem: Die Frucht der Kornelkirche hat einen im Verhältnis zum Fruchtfleisch großen Kern und das Fruchtfleisch hält sich daran tierisch fest 😮. Die Frage stellt sich also, wie man auf verhältnismäßig einfachem Weg zum Fruchtfleisch kommt?!

Mitte August fielen viele Kornelkirschen schon vom Strauch und die restlichen ließen sich ganz leicht abzupfen.

ZUBEREITUNG:

  • Diese Ernte habe ich erstmal eingefroren – zum einen weil wir in Urlaub fuhren…, zum anderen, weil ich mir dachte, dass durch das Eingefrieren die Zellen zerstört werden und die Früchte vielleicht „matschiger“ würden, sich also leichter vom Stein lösen könnten.
  • Jetzt habe ich sie aus dem Gefrierschrank geholt,
  • in den Thermomix gekippt und mit Linkslauf auf 80 Grad aufgetaut und gleichzeitig erhitzt.
  • Nach etwa 25 Minuten schaltete ich im Linkslauf für etwa 1 Minute auf Stufe 5/6 hoch. Danach war das Mark und die Kerne einigermaßen getrennt,
  • so dass diese „Pampe“ noch durch ein grobes Sieb o.ä. gestrichen werden musste. Ich nahm eine Flotte Lotte dazu – das war so semi-schlau, weil nach einiger Zeit die Kerne das „Rührwerk“ blockierten.
  • Ich entfernte dann das Rührwerk und schabte das Mark mit einem Teigspatel durch das Sieb der Flotten Lotte.Klingt jetzt komplizierter, als es wirklich war – und ich hatte eine Ausbeute von ca. 450 g Kornelkirschenmark!

Jetzt hatte ich von unserem Birnenbaum reife Williamsbirnen, diese sollten als „Gegenpart“ geschmacklich die sauere Kornelkirsche ergänzen.

Es waren also mit den pürierten Birnen etwas mehr als 1000 g Fruchtmasse. Da die Kornelkirschen nicht sehr viel Fruchtsaft enthalten und mir das Ganze zu trocken erschien, um eine gute Konzistenz für Marmelade zu erhalten, goss ich so „freihand“ ca. 150 – 200 ml Apfelsaft dazu.

Da hinein kam dann der Gelierzucker (2:1; ich nehme immer welchen mit Pektin als Geliermittel), aufkochen nach Vorgabe und abfüllen 😄!

Die Marmelade schmeckt wirklich super lecker – eine angenehme Säure mit ausgewogener Süße! Da ich noch nie mit Kornelkirschen gearbeitet hatte, wollte ich keine Gewürze drangeben, sondern die Marmelade sehr puristisch halten. Ich bin echt begeistert! Klar, etwas aufwändiger als „normale“ Marmelade, aber es lohnt sich!!! 👍

Hier nochmal die ZUTATEN zusammengefasst:

  • 400 – 500 g Kornelkirschenmark
  • 500 – 600 g reife (nicht mehlige) Birnen
  • 150 – 200 g Apfelsaft
  • 500 g Gelierzucker 2:1
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Feigenmarmelade, vegan – Herbsternte

 

Seit  Ende August  können wir die „Herbstfeigen“ ernten. Erst vereinzelt, jetzt aber doch in etwas größeren Mengen, so dass nach 1 – 2 Mal sammeln, ein Kilogramm zusammenkommt.

Ich liebe ja frische Feigen, aber in der Menge muss ich sie doch verarbeiten – und so habe ich für´s Erste zwei Mal Feigenmarmelade mit gehackten  Walnüsse gemacht – sehr lecker 🤤!

Hier das Rezept:

  • 1 kg frische Feigen
  • 100 g Walnüsse
  • 4-5 EL Zitronensaft
  • 250 ml Rotwein (alternativ kann ich mir Johannisbeernektar gut vorstellen)
  • 1/2 Würfel Kuvertüre (zartbitter, vegan*) oder vegane Zartbitterschokolade
  • 1 Prise Zimt (optional, oder ein anderes Gewürz oder keines…😉)
  • 500 g Gelierzucker 2 : 1 (ich nehme einen Biozucker, der mit Pektin geliert, also vegan ist)

Zubereitung:

    • Die Feigen würfeln.
    • Die Kuvertüre raspeln.
    • Die Walnüsse hacken (ich mache das mit einem Messer mit der Hand, nicht mit einer Maschine, weil hier zu viel „Nussmehl“ anfällt).
    • Die Feigen mit dem Rotwein, dem Zitronensaft, dem Zimt und der Schokolade aufkochen und etwas köcheln lassen, dass die Feigen schon etwas zerfallen.

    • Die Masse pürieren…

    • … und erst JETZT die gehackten Walnüsse und den Gelierzucker unterrühren…

    • Alles aufkochen und dann 3 Minuten köcheln lassen (sich an der Packungsbeschreibung orientieren).

    • Nun die Masse in sterilisierten Gläser abfüllen (geht am besten mit einem Trichter), abkühlen lassen
      beschriften – und genießen!!!


(hier noch nicht beschriftet, weil zu heiß…)

Schmeckt superlecker pur auf Butter, aber auch zu/auf Ziegenkäse!!!

* Dunkle Kuvertüre ist oft vegan, aber nicht immer; manchmal beinhaltet sie Milchpulver.

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Einkochen kleiner Mengen

 

Werbung durch unbezahlte Produktnennung

Wie ihr vielleicht schon bemerkt habt, werbe ich hier normalerweise nicht für Produkte, setze auch keine Links. etc.

Aber jetzt muss ich euch doch etwas vorstellen, weil es mich so begeistert: Eine Einkochhilfe für Töpfe mit 24 cm Durchmesser.

Ich besitze keinen großen Einmachtopf und habe auch aus Platzmangel nicht vor, mir einen zu kaufen. Eingekocht habe ich bisher im Backofen – das klappt auch, aber ich hätte dann doch gern einen genaueren Überblick über die Temperatur (Botulismus und so…)

Hinzu kommt, dass ich meistens eher kleine Mengen einkoche (dafür öfter, wie halt die Ernte so kommt) und da ist das Backofenverfahren doch sehr energieaufwendig. Ich habe auch schon in einem normalen Topf mit Geschirrhandtuch auf Boden und zwischen den Gläsern eingekocht – ja, geht auch irgendwie…

Vor einiger Zeit ist mir dann im Netz das Einkochset von Tescoma Della Casa über den Weg gelaufen – und hat mich gleich elektrisiert – weil es genau für meine Verhältnisse zu passen scheint: Vom Prinzip her ist es eine Topferhöhung für einen Topf mit 24 cm Durchmesser.

Das Set hat drei Teile: Einen Deckel mit integriertem Thermometer, die Topferhöhung, die auch zusammenklappbar ist und eine Unterlage, auf der die Gläser stehen (wie bei einem „normalen“ Einmachtopf auch).

Das Einkochen klappt tadellos, hier mit vier 540 ml Gläsern. Stapeln darf man wohl auch, dann muss ichaber weniger hohe Gläser als 2. Ebene nehmen. Wenn ihr einen höheren Topf habt mit 24 cm Durchmesser, seid ihr da natürlich noch flexibler (dann braucht man vielleicht gar keine Topferhöhung, sondern nur den Einsatz und den Deckel).

In den Topf wird 1 l Wasser eingefüllt, dann die Unterlage reingelegt,

die Gläser darauf gestellt, Deckel drauf und los geht’s!

Nach ca. 4 Minuten waren 90 Grad erreicht (Induktion!),

dann runterregeln und (in diesem Fall 15 Minuten -> Zucchini-Salat) auf der entsprechenden Hitze kochen lassen, fertig!

Im Vergleich zum Backofen: VIEL!!! weniger Zeit, auch dadurch weniger Energie (und wir wollen ja gerade mit Energiesparen  das Klima schützen und Putin ärgern 😜) und weniger Aufwand drumherum! Die Menge, die ich heute einkochte, war die von vier normal großen Zucchinis, die ich über drei bis vier Tage (im stromlosen Gartenkühlschrank) sammelte, also eine für mich übliche Einmachmenge.

Packmaß des Kartons: 25 x 25x 12 cm

Eine Sache wäre dann aber doch noch zu erwähnen: Offiziell heißt es, dass das Set auf ALLE Töpfe mit 24 cm Durchmesser passt. Das stimmt so nicht, da es mittlerweile Töpfe mit Ausguss, konischer Form, ausgewölbtem Rand u.v.m. gibt (beim „alten Schweden“ habe ich nicht einen Topf gesehen, der gepasst hätte!). Damit der Aufsatz gut sitzt, braucht es einen „schnörkellosen“, geraden Topf ohne auffälligen Rand – dann funktioniert das Einkochen aber problemlos!

So, das wollte ich euch doch nicht vorenthalten 🤓!

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Zucchini-Linsen-Salat – einkochen – vegan

Meine Zucchini im Hochbeet fühlt sich sichtbar wohl und produziert fleißig 🫣Früchte…

Viele habe ich schon verschenkt, weil die Verarbeitung ja auch Zeit kostet – und die ist gerade bei mir etwas knapp bemessen…

Doch  jetzt will ich auch mal welche ver“salateln“, und zwar auf eine haltbare Art und Weise. Mir wurden mal gekochte Linsen in Dosen mitgebracht, die ich sonst eigentlich nicht benutze, aber jetzt kommen sie mit dazu, um den Salat noch etwas mit Proteinen anzureichern. Ok, hier die

ZUTATEN:

  • 4 Zucchini (kleine bis mittelgroß)
  • 3 Zwiebeln (für´s Auge am besten Rote)
  • 1 Dose braune Linsen (225 g Abtropfgewicht)
  • 1 Dose Kidneybohnen
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1/2 rote + 1/2 orange Paprika
  • 2 EL Salz
  • 1/2 TL Pfeffer
  • 1/2 TL Senf
  • 2 TL Misopaste (optional)
  • 1/2 TL Curry
  • 1 Prise Cayennepfeffer
  • 100 ml Apfelessig (oder ein anderer Essig der Wahl)
  • 100 ml Gemüsebrühe
  • 50 g Xucker (Xylit) oder normaler Zucker oder ein anderes Süßungsmittel

ZUBEREITUNG :
Am Vorabend: 

  1. Zucchini raspeln, Zwiebeln und Paprika kleinschneiden
  2. mit 2 EL Salz vermischen und bis zum Morgen stehen lassen.
  3. Gläser und Deckel für das Einkochen vorbereiten
  4. Am nächsten Tag: Gemüse im Sieb gut abtropfen lassen
  5. in einen Topf geben, dazu die restlichen Zutaten
  6. kurz aufkochen lasden
  7. 15 Minuten ziehen lassen
  8. Salat auf die Gläser verteilen + gut verschließen
  9. Einkochen: 15 Minuten

Der Zucchini-Linsensalat schmeckt wirklich lecker 🤤 , ist kalorienarm und vegan und eine gute Möglichkeit, die Zucchini-Ernteschwemme einzudämmen… 😉

 

 

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Birnen dörren

Bei unserem Birnenbaum bin ich mir jedes Jahr wieder unsicher, wann ich die Birnen ernten soll. Es fallen schon immer Birnen runter, weil sie durch Wespen angestochen werden. Wenn ich warten würde, bis sie alle total reif sind, würden wir wahrscheinlich keine abkriegen. Außerdem eignen sie sich sowieso zum Nachreifen…

Aber manche haben wir dann doch zu unreif geerntet und die ganzen Wochen im Fahrradschuppen zum Nachreifen in einen Korb gelegt. Ich dachte nicht, dass das nochmals was wird. Doch letzte Woche waren dann die meisten doch noch gelb geworden, wenn auch schon etwas eingetrocknet.

Daher dachte ich, es sei ein Versuch wert, die Birnen 🍐 zu dörren.

Sie wurden geviertelt, das Kerngehäuse entfernt (nicht geschält), in 0,5 cm breite Streifen geschnitten und dann 12-14 Stunden bei 55 Grad getrocknet (unter die Birnen legte ich Backpapier).

Von den 3 Lagen blieb nicht mehr viel übrig, aber das hat eine gute Konsistenz!

Ansonsten freue ich mich, dass ich bis diese Woche immer noch Himbeeren 😍 und Feigen ernten konnte!

Glücklicherweise kam ich noch nicht dazu, den Feigenbaum und die Himbeersträucher zurückzuschneiden… 😉

Tomatenernte und „Einkochen“ – TM

 

So, vor etwa 2 Wochen haben wir unsere restlichen Tomaten geerntet – das Wetter sollte ziemlich nass werden und ich hatte keine Lust auf Braunfäule…

Das Gute an Tomaten ist ja, dass sie problemlos nachreifen!

Ok, zum Haltbarmachen werden natürlich nur die reifen, roten Tomaten verwendet und ich möchte aus ihnen Tomatensoße machen, die dann für Pasta, Pizza o.ä. eingesetzt werden kann.

Dazu entferne ich die Samen und das Geglibber um sie herum. Häuten muss ich die Tomaten mit der TM-Variante nicht.

Das ist übrigens meine Lieblingstomate, weiß gar nicht, wie sie richtig heißt, wir nennen sie nur „Russen“; man findet sie nicht im Verkauf, weil sie recht weich (und aromatisch!!!)  – und samenfest ist!

Wenn ich also alle Kerne entfernt habe, mixe ich die Tomaten mindestens eine Minute auf der Turbostufe. Ziel ist, dass im Prinzip keine Schalenreste mit dem Auge mehr erkannt werden können. Ich salze und pfeffere das die Masse ein bisschen (nicht zu stark, denn durch das Einkochen wird es ja noch intensiver!). Ich will den Geschmack möglichst neutral halten, damit ich sie variabel einsetzen kann.

Dann wird das Ganze 45 Minuten mit offenem Deckel bei 90 Grad gekocht, dann nochmal 15 Minuten auf der Varomastufe (dann sind auch die Schalenreste verkocht!).

In der Zwischenzeit geeignete ausgekochte Gefäße und einen Trichter zur Verfügung halten.
Ich nehme hier Halbliter-Milchflaschen; über die Deckel gieße ich kochendes Wasser, die Flaschen kann man bei 120 Grad 30 Minuten im Backofen auskochen – oder auch mit kochendem Wasser „sterilisieren“.

Wenn die Tomatenmasse eine Stunde gekocht hat, ist sie deutlich weniger geworden – je länger gekocht, desto mehr. Einmal habe ich – versehentlich – ein tolles Tomatenmark fabriziert…

Nach dem Kochen die Masse sofort abfüllen und die Deckel verschließen.

ACHTUNG: Das ist NICHT eingekocht! Das kann man noch zusätzlich machen, um die Haltbarkeit zu Erhöhen!
Meine Erfahrung: Wenn nach dem Abfüllen nach einiger Zeit die Deckel Vakuum gezogen haben, hält sich die Tomatensoße einige Monate (dann ist sie bei uns sowieso all…).
Wenn die Deckel nicht Vakuum gezogen haben (nach innen eingezogen sind), kann man die Gefäße entweder zusätzlich einkochen oder eingefrieren.

Und hier noch ein Bild von der „aktuellen Tomatenlage“: Ihr seht, die werden immer weniger, aber so, dass man sie gut nacheinander essen kann. Durchsichtige Schüsseln erleichtern das „Aufspüren“ der roten Tomaten!

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