E Brezel wie e Schaierdoor…

Prost Naijohr,
e Brezel wie e Schaierdoor,
`n Kuche wie e Offebladd,

do wer´n ma all minanner sadd!

Das ist ein Neujahrsspruch, den ich aus meiner Kindheit – von meinen Großeltern her – noch gut kenne!

Und tatsächlich gab es „damals“ noch Bäcker, die zu Neujahr „Riesenbrezel“ aus süßem Hefeteig, fast so groß wie ein Scheunentor (na ja, mit Kinderaugen betrachtet…) herstellten –
(heute gibt´s keine Bäcker mehr… 😉 ).

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Vor Kurzem habe ich einen interessanten Text zum Thema Gebildbrote im Jahresfestkreis (v.a.) in der Kurpfalz im Netz entdeckt.

Über die Neujahrsbrezel wird da geschrieben, dass sie ein typisches Patengeschenk gewesen sei. Wenn man erfährt, dass die verschränkten Arme der Brezel als Segenssymbol gelten, macht das Patengeschenk Sinn!

„Die ahd „brezitella“ (= Ärmchen) erinnert in ihrer Form an verschränkte Untera­rme (s. Kluge). Diesem alten Segenssymbol begegnet ma auch in der Steinmetzkunst an Brunnen und Torbogenscheiteln (s. Reichwein, a. a. O. S. 29 ff und Mossemann, Schw. Zeitung).“

Die Neujahrsbrezel war „nicht wirklich klein“, denn die Kinder gingen mit einem Kopfkissenbezug ausgerüstet zu ihren Paten, um darin die Brezel heil nach Hause zu bekommen…

Für mich völlig neu war die Tatsache, dass wohl unter dem Ausdruck „´n Kuche wie e Offebladd“ – also ein Kuchen, der die Größe der Kochfläche eines holzgefeuerten Herdes hat, Lebkuchen zu verstehen waren.
Mit diesem zweiten Teil des Neujahrsspruches konnte ich nie etwas anfangen, da es bei uns nur die süße Neujahrsbrezel in großer (oder auch kleinerer) Form, aber keinen typischen Neujahrskuchen gab!

Aus der badischen Kurpfalz, der absoluten Nachbarschaft, aus Schwetzingen, stammen riesige Lebkuchenmodel, das größte 26,5 cm x 33 cm – für etwa 500 g Lebkuchenteig 😯 !!!

Eine Gabe aus Lebkuchenteig – gerade in diesem riesigen Format – macht natürlich Sinn, ist er ja lange haltbar!

Der „lebekuoche“ (mhd) läßt in seinem Bestimmungswort auf das gemein­germanische Wort „hleiba“ (= ungesäuertes Brot) schließen, so daß Lebkuchen als „Brot­kuchen“ (Laibkuchen) zu deuten wäre (s. Kluge). …

Erstaunlich auch, dass diese Lebkuchenmodel bis zum Ausbruch des 2. Weltkriegs in Gebrauch waren, während ich so was gar nicht, auch nicht in der Überlieferung, kenne.
Wahrscheinlich ist dieser Brauch bei uns früher abgebrochen und – weil man ihn nicht mehr richtig nachvollziehen konnte – wurde der „Lebkuche“ in dem Neujahrsspruch zu „Kuche“ verkürzt…

Wie auch immer…
Die Neujahrsbrezel von diesem Jahr hat – zumindest in der ungebackenen Variante ihren Namen 😉 verdient ; von der Größe her – nun ja, ein Kopfkissenbezug zum Heimtragen braucht man nicht nicht 😳 …


etwas dunkel geworden… der 2. Eianstrich hätte nicht sein müssen…

Das Rezept ist die halbe Menge von Steffis Sonntagszopf, für mich immer noch das beste Zopfrezept „wo gibt“… (statt Süßem Starter verwende ich Lievito Madre).
Der lässt sich – direkt aus dem Kühlschrank – auch richtig gut formen!

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ErstverDOpfung…!

Heute hab´ ich zum ersten Mal mein neues „Spielzeug“ ausprobiert…!
Unter dem Weihnachtsbaum lag … ein Dutch Oven, ein Feuertopf von Petromax, ein FT6 (10″)

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Ein Dutch Oven ist ein gußeisener Topf, der zum Kochen, Backen für draußen konzipiert war und wurde v.a. von den Siedlern, die mit ihren Planwagen Amerika durchkreuzten, benutzt. Ein geniales Gerät, denn es hat einen Deckel mit Rand, so dass unter dem Topf und auf dem Topf Glut plaziert werden kann und somit Ober- und Unterhitze entsteht. Das lässt natürlich für das Outdoor-Cooking ganz neue Möglichkeiten entstehen… Insbesondere Eintopf-Schmorgerichte, aber eben auch Brot und Kuchen sind wohl sehr gut machbar.

Heute hab´ ich das Teil zum ersten Mal ausprobiert Bild
…mit einer Spinat-Lachs-Lasagne!

Da es in unserer Familie einen Vegetarier gibt, werde ich wohl meistens eher Untypisches darin kochen…

Die Feuertöpfe von Petromax sind ja schon eingebrannt und man kann eigentlich, wenn man sie mit heißem Wasser (auf keinen Fall Spülmittel!) auswäscht, sofort benutzen. Es roch aber irgendwie komisch, wahrscheinlich nach der Einbrennpaste von Petromax, und so kam mir die Idee, Speisenatron zu verwenden, denn es bindet seltsame  Gerüche…!
Sowohl vor als auch nach dem Essen habe ich es verwendetden Dopf damit gereinigt – perfekt!
– Gußeisen ist offenporig, man soll daher kein Spülmittel verwenden, da sich dies in die Poren setzt und das nächste Essen danach schmeckt. Da kommen mir meine alternativen Reinigungsmittel gerade recht 😀 ! –

Nun ja, für das Knipsen während der Essensvorbereitung hatte ich keine Zeit, aber zunächst musste ohnehin einmal der „Boden“ bereitet werden, damit es losgehen konnte! Wir platzierten den DOpf mit der einen Seite an einer Hauswand, auf der offenen Seite bauten wir noch schnell ein Windschutzmäuerchen, und schon konnte es losgehen…

Da wir überhaupt keine Erfahrung mit Holzkohlenbriketts habe und es da wohl große Unterschiede gibt, haben wir vorsichtshalber nach einer halben Stunde nochmal im Anzündkamin welche vorglühen lassen – wäre aber nicht notwendig gewesen!

So sah die Lasagne nach einer Stunde aus; wir haben nochmal 15 Minuten zugegeben, vielleicht wären weitere 15 Minuten gut gewesen, denn insgesamt war noch relativ viel Flüssigkeit im DOpf – andererseits war das Essen an einer Stelle – noch nicht angebrannt – aber wäre es wohl nach weiteren 15 Minuten gewesen…

Das Rezept (orientiert habe ich mich hieran; habe es auf den FT 6 „hochgeschätzt“…

1 kg frischen Spinat
8 Lachsfilets (6 hätten auch ausgereicht)
1 l Bechamel-Soße
Lasagnenudeln (1 Packung)
1 Packung Reibekäse

Spinat putzen, grob hacken, kurz blanchieren (ist vielleicht nicht notwendig)
Lachsfilets mit Zitronensaft betreufeln, etwas salzen
Zubereitung der Bechamel-Soße:
1 Zwiebel klein würfeln, mit 2 EL Butter glasig dünsten*
2 gehäufte EL Mehl dazugeben, mit der flüssigen Butter verrühren, so dass es eine „Pampe“ gibt (so viel Mehl verwenden, dass keine flüssige Butter mehr vorhanden ist)
1/2 l Milch und 1/2 Gemüse- / oder Fleischbrühe dazu geben, aufkochen lassen, damit die Soße etwas eindickt, abschmecken nach Bedarf

* in eine „normale“ Bechamel-Soße gehören keine Zwiebeln; in diesem Fall dienten sie der Würze; ich würde beim nächsten Mal noch Käse mit in die Soße geben.

Jetzt geht´s an die Schichtung im Feuertopf:

  • Mit Bechamelsoße den Boden gut bedecken
  • Lasagnenudelblätter (entsprechend des Topfes brechen)
  • Spinat
  • Lachs
  • usw.

Abschließen mit Spinat und Lachs, darüber den Käse verteilen.

Ca. 75 Min. im DOpf köcheln lassen (14 Briketts oben, 7 unten).

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Du kriegst dein Fett weg…

Sodareiniger gegen Fett

(super geeignet für Herd, bzw. Küche)

1 EL Waschsoda
1/2 l warmes / heißes Wasser

Waschsoda in das Wasser geben, gut durchrühren, bis sich das Soda im Wasser aufgelöst hat. Wenn die Mischung erkaltet ist, in eine leere Sprühflasche umfüllen. Sprühflasche beschriften!!!

Waschsoda (Na2Co3 – und es muss Waschsoda, nicht Backsoda sein!) gibt´s für wenig Geld im Drogeriemarkt!

Mit diesem Reiniger habe ich schon erfolgreich meinen fettverspritzten Herd gereinigt – funktioniert super!

Zitrusreiniger (gegen Kalk)

Mein Hausfreund der Wasserkefir fordert ja täglich seine Zitronenscheiben;

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diese sind ja nur 24 Stunden in besagtem Gebräu und so überlegte ich mir, sie weiterzuverwenden, um Zitrusreiniger mit Essig herzustellen…

Ich folge dabei diesem „Rezept“ – letzten Endes werden nur Schalen von Zitrusfrüchten (also auch Orangen-, Grapefruit-, Mandarinenschalen) mit Essigessenz (1 Teil) und Wasser (4 Teile) übergossen und zwei Wochen in einem Schraubdeckelglas stehen lassen.

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Dann absieben und in eine Sprühflasche schütten.
Sprühflasche beschriften!

Es riecht jetzt – nach drei Tagen – schon supergut! Durch die konservierende Kraft des Essigs soll das Ganze „ewig“ haltbar sein.

Einsatzgebiete von Zitrusreiniger (es ist ja ein Essigreiniger mit Zitrusduft):
Bad, Küche – überall, wo Kalkflecken verschwinden sollen.

Erfahrungen kann ich noch nicht mitteilen, die Schalen „baden“ noch in Essigwasser.

Generell gilt: Soda gegen Fett und Essig / Zitronensäure gegen Kalk!

Achtung: Soda greift auf Dauer Aluminium an, Essig greift auf die Dauer Gummi(-dichtungen) an.

 

 

 

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Badesalz…

Die letzten Tage waren wir auf einem ganz besonderen Weihnachtsmarkt: in Deidesheim an der Weinstraße…

Im Gegensatz zu vielen anderen Weihnachstmärkten dominiert hier das Kunsthandwerk! Und beim Umstreifen der Buden fielen sie mir ins Auge: Vier Flakons aus Keramik, wunderschön bunt – Farbe, die man in dieser trüben Jahreszeit einfach braucht… 😉 !

www.etniko-online.de

Da ich sowieso wieder ein bisschen Kosmetik machen wollte – Badesalz stand da ganz oben auf meiner Liste, weil sehr einfach zu machen und alle Zutaten vorhanden waren –  „schlug“ ich zu…

Und zuhause angekommen bastelte ich mir ein Rezept zusammen:

RINGELBLUMEN-BADESALZ

  • 500 g Badesalz grob (ich hatte zwei verschiedene Marken; eines davon in einem undurchsichtigen Beutel – hier war feines Badesalz drin – das löst sich im Wasser schneller auf, macht aber optisch nicht so sehr viel her)
  • 50 g Natron

beide Zutaten in eine Lock-Lock-Dose schütten (ersatzweise eine feste Plastiktüte)

  • 35 g Öl (z.B. Ringelblumen-, Mandel-, Raps- oder, wie in meinem Fall, selbstangesetztes Blumen-/Kräuteröl)

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  • ca. 15 Tropfen Orangenöl (andere Öle alternativ möglich, z.B. Rosenöl)
  • ca 15 Tropfen Bergamotteöl

die Öle vermischen und nach und nach zur Salz-/Natronmischung geben, immer wieder zwischendrin durchschütteln (Deckel auf die Dose… 😉 )

  • 3 EL getrocknete Ringelblumen dazugeben – durchschütteln
  • 75 g Milchpulver dazugeben – durchschütteln
  • Wer mag, kann für die Optik noch etwas Lebensmittelfarbe – in diesem Fall z.B. orange ?! – dazugeben

Das Ganze einen halben Tag in der Dose und durchziehen lassen und immer wieder schütteln – et voilá:

Für ein Vollbad eine Tasse des Badesalzes im Badewasser auflösen und das Bad genießen!

Zwei Flakons wurden abgefüllt und warten nun darauf, an Weihnachten verschenkt zu werden…

Übrigens: Ringelblume wirkt entspannend!

Edit: Dezember 2015
Beim nächsten Mal werde ich die Blumenanteile weglassen! Das Badesalz ist recht ölhaltig (Wanne putzen ist grundsätzlich danach angesagt) und in Kombination mit den Blüten ist es nicht so ganz angenehm, die Wanne wieder sauber zu kriegen… Sieht dann halt nicht mehr so nett aus.

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Bäckereisterben!

Wieder ein Film über das Bäckereisterben: Backen wir´s noch? Bäckermeister kontra Backshops! Und eine Onlinepetition dagegen!

Wenn täglich in Deutschland eine Bäckerei zumacht, dann kann man sich in etwa ausrechnen, wie lange es noch traditionelle Handwerksbäckereien geben wird…!

In Frankreich gab es in den 1980er Jahren ebenfalls einen Niedergang „des Baguettes“, auch hier gab es die Konkurrenz zur Fabrikware.

„Vor Jahren noch drohte die Liebe der Franzosen zu ihrem Baguette zu erlöschen. 1978 wurde erstmals die staatliche Brotpreisbindung aufgeweicht, 1987 ganz abgeschafft. Supermärkte boten daraufhin Billigbrot an. Die Industrie lieferte Teiglinge gefroren an Pseudobäckereien, deren Angestellte keine Bäcker mehr sein mussten. Das Baguette schmeckte häufiger fade. Bei den Billigpreisen konnte das Bäckerhandwerk nicht mithalten. Tausende Bäcker mussten ihren Laden dichtmachen. Mit ihnen verschwand auch die Qualität des Brotes.“

In Frankreich gingen Müller und Bäcker das Problem an und es entstand eine Brotverordnung, die die Reinheit des Baguettes definiert:
„Denn seit damals regelt die Brotverordnung 13-09-1993 die Reinheit eines Baguettes von höherer Qualität: Es darf den Namen „Baguette de tradition française“ tragen. Aber: So ein Spitzenbaguette darf nicht eingefroren gewesen sein, es muss vor Ort gebacken werden. Die Zutaten dürfen nur Mehl, Wasser, Salz und Hefe sein. Als Zusatzstoffe sind höchstens Spuren von Bohnenmehl, Sojamehl und Weizenmalzmehl erlaubt. Auge und Gaumen erkennen sofort: Der Unterschied zwischen einem Supermarkt- und einem Traditionsbaguette ist ein himmelweiter.“

Dieses Gesetz hat das Ruder noch einmal herumgeworfen:
„Weil das Baguette de tradition mehr Zuwendung verlangt als ein Baguette classique, ist es teurer: In Städten kostet es schon mal bis zu 1,35 Euro statt 90 Cent. Dennoch verlangen inzwischen mehr und mehr Franzosen in ihrer Bäckerei lieber „Une tradition, s´il vous plaît“ statt „une baguette“. Auch die Regierung legt sich für das Bäckerhandwerk ins Zeug – mit einem Gesetz. Seit 1998 darf sich nur noch der Laden „Boulangerie“ (Bäckerei) nennen, in dem der Bäcker den Teig selbst knetet, Brot backt, keine Tiefkühlware verwendet und die frische Ware dort verkauft. Et voilà, all das führte dazu, dass das rasante Bäckereisterben gebremst wurde.“ http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/franzosen-vertrauen-baecker-mehr-als-massenware–73749370.html

Für Deutschland wäre das vielleicht auch eine Möglichkeit – aber dazu müssen die drei Gruppen an einem Strang ziehen: Müller / Bäcker, der Staat und halt eben auch der Verbraucher!!!

Momentan gibt es eine Onlinepetition, bei der das Vorgehen nach französischem Vorbild gefordert wird. Bisher haben 166 Menschen unterschrieben – 119 834 Unterschriften braucht sie noch… in den nächsten 61 Tagen!!!

 

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Adventsschnuggeleien

Die Adventszeit hat ja begonnen und viele schauen schon in die gefüllten Dosen ihrer Weihnachtsbäckereien!

Noch bin ich in der glücklichen Lage, von der Verwandtschaft mit „Weihnachtsgutsle“ eingedeckt zu werden – was mich seeeehr freut, denn ich HASSE das Plätzchen-Ausstechen und das diffizile Verzieren 👿 !
Was für andere eine medidative Übung sein mag, schürt bei mir mein Agressionspotential…!

Wenn ich also überhaupt Weihnachtgebäck backe, dann garantiert nix zum Ausstechen!!!

Dieses Wochenende habe ich  – endlich – den Stollen hochgeholt,

den ich nach Steffis Rezept gebacken hatte. Der war schon merklich angeknabbert, da er nicht schnell genug im Keller landete und ich anfangs täglich versuchen musste, ob er immer noch so gut schmeckt, wie am Backtag 😳 …

Wie auch immer, es war klar, dass dieser Stollen Weihnachten nicht erleben würde und so stöberte ich nochmals bei Stefanie und entdeckte ihr Rezept für Stollenkonfekt!!!
S-T-O-L-L-E-N-K-O-N-F-E-K-T !!!

Wenn das so gut schmeckt wie ihr Stollen – wovon ich ausging – dann musste ich schleunigst loslegen… Und man muss garantiert nichts ausstechen 🙂 !

Es hat alles sehr gut geklappt (ich habe zusätzlich zum Rezept noch einen EL kühlschrankkalte Lievito Madre zugegeben; außerdem nur von meinem selbstgemachten Orangeat – kein Zitronat) – und in frischem Zustand sind diese verführerischen Teilchen schon wieder super lecker!!!

Aber: sie sind etwas süßer als der Stollen, da im Verhältnis zu diesem ja mehr Zucker drumherum ist!

Das einzig Nervige war die „In- die-Butter-tunk-“ und Zuckern-Aktion…
Ich habe unterm Strich ca. 400 g Butter (für die doppelte Menge des Rezeptes) in einem kleinen Topf geschmolzen, immer so 4 – 5 Teilchen reingeworfen, umgedreht und dann in einer flachen Schüssel mit Zucker gewälzt. Da sich in der Schüssel der Zucker mit dem Fett verbindet muss man immer wieder Zucker nachschütten und es bleibt zum Schluss viel verklebter Zucker übrig 😕  – das fand ich nicht so toll, habe aber auch keine Idee, wie man das verändern könnte…?!

Aber jetzt habe ich eine große Dose voll Stollenkonfekt, mit dem ich meine Lieben und Freunde und Bekannte beglücken kann… 😆

Edit 09.12.2014: Mir ist das Stollenkonfekt durch die doppelte Zuckeraktion etwas zu süß – beim nächsten Mal werde ich nach dem Buttern nur Puderzucker verwenden… 😉

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Woher kommt nochmal … der Adventskranz???

Ich finde es immer wieder faszinierend, wie viele Weihnachtsbräuche wir Deutschen haben 😯 !!! Fragt man unsere europäischen Nachbarn, so findet man natürlich auch Etliches, aber bei uns scheint es doch geballt zu sein, wenn man ihnen Glauben schenken darf!

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Der Klassiker, mit dem der Advent beginnt, ist der Adventskranz, eine Erfindung aus dem „hohen Norden“, aus Hamburg, und noch gar nicht so alt: Im 19. Jahrhundert, als die Industrialisierung die Verarmung großer Teile der Land-  und Stadtbevölkerung mit sich brachte, wollte der evangelische Pfarrer Johann Friedrich Wichern der Verwahrlosung vieler Kinder nicht tatenlos zusehen und gründete 1839 das „Rauhe Haus“, eine Art „Waisenhaus“. Die Kinder, die dort wohnten, hatten zumeist noch Eltern hatten, die sich aber nicht um sie kümmern konnten, da Eltern und Kinder eigentlich gezwungen waren, arbeiten zu gehen, um zu überleben.

Wichern bot den Eltern an, ihre Kinder bei ihm wohnen zu lassen. Er kümmerte sich um ihre Schul – und Ausbildung, sowie Kost und Logis, damit sie später einmal aus dem Teufelskreis von Armut und fehlender Bildung ausbrechen könnten…

Diesen Kindern wollte er das Warten auf Weihnachten erleichtern, damit sie sehen und zählen konnten, wieviele Tage Weihnachten noch entfernt sei. Er entwickelte einen Riesenkranz als Leuchter, ein „Mordsdrumm“, gebunden auf einem Wagenrad… Auf diesem befestigte er vier große weiße Kerzen für die Adventssonntage und kleine rote Kerzen für die Wochentage dazwischen. Tannengrün gab es hierbei noch nicht.

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Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Adventskranz

So konnten die Kinder die Tage vom 1. Advent bis Weihnachten abzählen – Adventskranz und Adventskalender zugleich!

Ab 1860 kann man nachweisen, dass der Adventskranz mit Tannengrün angefertigt wird.

Erst 1925 tauchte ein Adventskranz in einer katholischen Kirche in Köln auf!

Der Adventskranz ist also wirklich kein uralter Brauch und doch nicht mehr aus unserem Weihnachtsschmuck wegzudenken…

Und wie heißt das Wort mit den 4 z? Richtig: Azvenzkranzkerzen… 😳

(s. auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Adventskranz
http://www.derweg.org/feste/weihnachten/wichernadventskranz.html )
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Frühstück bei Stefanie!

Stefanies Blog Hefe und mehr wird sechs Jahre alt und sie lädt uns ein zu einem „Geburtstagsblogevent“ :


Frühstück bei Stefanie - Geburtstags-Blogevent mit Gewinnspiel (letzte Einsendung 07.12.14)

Eigentlich hat sie sich nur Brot oder Brötchen gewünscht, aber was schnuckeliges Süßes ist vielleicht auch nicht verkehrt?

Ich bringe dir Gefüllte Kartoffelhörnchen mit!

Das Ursprungsrezept steht in einer Sammlung alter Rezepte aus meinem Heimatort – aber: Backpulver hat auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel und das Rezept ist mit Backpulver… 😕 – und auf meine Nachfrage soll es ja mit Hefe oder Sauerteig sein 😯 !

Ich habe mich dabei fast komplett an Lutz´ Apfelkuchen-mit-Kartoffelteig-Rezept einlang gehangelt und etwas auf das Originalrezept geschielt…

– Diesen Apfelkuchen haben wir gebacken, als er bei uns am Backhaus seinen Backkurs gegeben hat – ich hatte noch nie einen so samtenen Hefeteig in der Hand… und bei mir war das alles ganz anders… Teig mit Kartoffeln ist wirklich tricky… Der erste Versuch ( da hatte ich mehr Abweichungen von Lutz´ Rezept) war für die Tonne 😳 . Doch auch mit den fast identischen Angaben hörte ich mich mehrfach rufen Karl, mei Drobbe, awwer vun de Starke! – Der Teig war in unserem Backkurs gaaaanz anders, und musste nicht so ausdauernd gepampert werden, wie bei mir… 😐 ! Über eine Stunde Gare, dabei mindestens 3 Mal stretch and fold… und immer sah er noch nicht so aus, wie in meiner Erinnerung…

Wie auch immer – zum Schluss hat es doch irgendwie geklappt und ich freue mich, liebe Stefanie, dir die Kartoffelhörnchen mitbringen zu können!!!

Rezept: Gefüllte Kartoffelhörnchen

Vorteig:
100 g Mehl 550er
100 g Hefewasser (alternativ: 100 g Wasser und 6 g Hefe)über Nacht stehen lassen (Das Hefewasser braucht etwas länger als normale Hefe!).

Teig:
Vorteig
210 g Mehl 550
140 g gekochte, gepellte und zerdrückte Kartoffeln*
1 Ei
4 g Salz
1 EL Lievito Madre
etwas abgeriebene Zitronenschale
40 g Zucker
45 g Butter
1 Ei mit etwas Milch vermischt zum Bestreichen

Marmelade (z.B. Zwetschgenmarmelade, bzw. Latwerg)

Puderzucker zum Bestäuben

  • Vorteig, Mehl, Kartoffeln, Ei, Salz 8 Min. verkneten,
  • Butter dazugeben, weitere 5 Minuten kneten,
  • den Zucker dazugeben und weitere 3 Minuten kneten (da ich das mit dem Handrührgerät machen, kann ich keine wirklichen Knetstufen angeben).

Als ich anfing, die Zutaten zu verkneten, konnte ich mir kaum vorstellen, einmal eine homogene Teigmasse zu erhalten. Ich war mir auch sicher, ich müsse noch etwas Schüttflüssigkeit dazugeben… Aber die Kartoffeln geben nach einer gewissen Zeit ihre Feuchtigkeit in den Teig ab und man braucht tatsächlich keine zusätzliche Flüssigkeit!

  • Den Teig eine gute Stunde gehen lassen, dazwischen 3 – 4 mal stretch and fold (mindestens 10 Minuten nach dem letzten Stretch and Fold warten, bevor man den Teig ausrollt, damit er sich nochmal entspannen kann).
  • Den Teig zu einer runden Teigplatte ausrollen – 10 Minuten ruhen lassen.

  • Teigplatte in 12 gleichgroße Stücke schneiden, die untere, breitere Hälfte mit Marmelade bestreichen, aufrollen und auf ein eingefettes Backblech setzen (oder auf Backpapier).
  • Stückgare: noch einmal 30 Minuten (?).
  • Bei 180 Grad ca. 30 Minuten backen.

Bei dir, liebe Steffi, landen die Kartoffelhörnchen auf dem Frühstückstisch – in der Pfalz, aus der mein Ursprungsrezept stammt, könnte man die „Grumbeer-Hernle“ auch zum Mittagessen, zusammen mit einer deftigen „Quer-durch-den-Garten-Suppe“ essen 😯 !
Das tut man hier so, Kuchen und Suppe…
Ich kann´s nicht ändern, und es schmeckt gut 😉 !

Und jetzt nehme ich mal Platz und lasse mich überraschen, was sonst noch so mitgebracht wird 😎 ?!

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