Archiv (Tag): Backen

Vollkorn-Frühstücksbrötchen

Da es nächste Woche mit der Nahrungsumstellung losgeht, habe ich heute schon mal Vollkornbrötchen ausprobiert, damit etwas im Tiefkühler ist, wenn es ernst wird.

Dazu habe ich Lutz´ Morgenbrötchen-Rezept umgebaut:
Alle Vollkornmehle, die im Hause waren, sollten rein…
Weizenvollkorn, Dinkelvollkorn, Roggenvollkorn und Buchweizenvollkorn

Von diesen vier Mehlen hat Buchweizen kein Gluten, Roggen bildet kein Klebergerüst aus und Dinkel ist ein Sensibelchen… Von daher war ich sehr gespannt, was bei meinem Experiment rauskommt… ❓

Rezept:

  • 100 g WVK-Mehl
  •  80 g BWVK-Mehl
  • 100 g DVK-Mehl
  • 110 g RVK-Mehl
  •   40 g geschälte Hanfnüsschen (hab´ich beim Stöbern im Schrank entdeckt 😉 ).
  • 165 g Wasser
  • 165 g Milch
  •     4 g Frischhefe (mein Hefewasser war noch nicht wieder einsatzbereit;  ansonsten hätte ich das Wasser durch das Hefewasser ersetzt)
  • 1 EL Lievito Madre
  •     8 g Salz
  •     8 g Olivenöl
  • Weizenvollkornmehl zum Bestreuen

Die Zutaten habe ich 15 Minuten mit dem Handrührgerät verknetet. Am Anfang sieht diese Masse zum Davonlaufen aus…Nach 10 Minuten merkt man dann aber, dass sich doch so was wie ein Klebergerüst entwickelt…

Insgesamt bleibt der Teig aber sehr klebrig…

Der Teig kommt dann über Nacht in den Kühlschrank (mit Wildhefe hätte ich ihn in den Keller gestellt).

    • Am nächsten Morgen den Teig aus dem Kälteschlaf befreien 😉 ,
    • in ca. 90 g schwere Teiglinge abstechen und schleifen (dieser Teig ist immer noch recht klebrig, man kann keine „wilden Formexperimente“ machen, daher hab ich nur zügig Kugeln geformt),

    • die Kugeln setzte ich nicht mit dem „Kopf“ nach unten auf das Backpapier, weil der Teig zu klebrig war;
    • 45 Minuten Stückgare (in der Zwischenzeit den Ofen aufheizen)
    • vor dem Einschießen mit Weizenvollkornmehl bestreuen und einschneiden (ein mittiger Schnitt)

  • und dann 10 Minuten bei 230  Grad (mit Schwaden), 10 Minuten bei 200 Grad backen; die letzten 5 Minuten bei leicht geöffneter Ofentür (Kochlöffel !).

Bewertung:

  • Die Formgebung… bei meinen Brötchen immer „individüll“… 😳 habe meistens wieder nicht „beherzt“ genug eingeschnitten – was bei dem klebrigen Teig auch nicht ganz einfach ist.
  • Größe: Auf den Fotos 80 g – ergab 10 recht kleine Brötchen.
    Beim nächsten Mal 90 g für den Teigling nehmen – dann hätte ich auch keine 10, sondern 9 Brötchen, die definitiv einfacher… 😉
  • Ofentrieb: sehr erfreulich bei einem Vollkornbrötchen
  • Geschmack: Die Brötchen haben einen v.a. durch den Buchweizen interessanten Eigengeschmack, herzhaft! Käse oder Wurst dazu – super!
    Für süße Aufstriche nur bedingt geeignet.

 

   Send article as PDF   
Tags:

Sieben Wochen ohne…

BildAm Aschermittwoch beginnt ja die Fastenzeit – in der ev. Kirche gilt seit vielen Jahren das Motto „Sieben Wochen ohne…“.

Mal völlig unabhängig davon, ob man dieser Aktion eine geistliche Dimension beimisst, finde ich es immer sehr beeindruckend, in dieser Zeit zu versuchen, auf etwas zu verzichten, das selbstverständlich zu unserem Alltag dazu gehört – ohne es zwingend zu müssen…!
Zu sehen, ob ich von irgendwas zu sehr eingenommen werde, so dass ich nicht mehr frei bin („Woran du dein Herz ist, das ist dein Gott“. Luther).

-Mich würde mal interessieren, ob und was ihr für Erfahrungen mit Fasten gemacht hat ?!

Ich glaube, es gibt niemand, dem da gar nichts einfällt 😎 !

Bei mir wird es dieses Jahr – einerseits aus dietätischen Gründen – andererseits auch, weil dies immer einer Herausforderung für mich ist, nichts Süßes (Zucker, Honig, Sirups, Fruchtzucker…) geben und nur noch Vollkornprodukte…

Um genügend „vollkornige“ Brotvariationen zuhause zu haben, versuchte ich mich heute schon mal an einem Roggen-Weizenmischbrot 70 : 30.

Dabei hangelte ich mich einerseits an Marlas Bauernbrot und andererseits an Marlas Roggenvollkornbrot (Variante 2) entlang. Heraus kam folgendes Rezept:

Vollkornbauer

Roggensauerteig:
260 g Roggenvollkornmehl
260 g Wasser
25 g Anstellgut
über Nacht im Backofen bei fallender Temperatur – > Topf mit heißem Wasser in den Backofen dazu stellen

Weizensauerteig (ich hab es mit Lievito Madre -LM –  angesetzt, da diese gerade fitter war, als mein Weizenanstellgut):
155 g Weizenvollkonrmehl
155 g Wasser
15 g Weizenanstellgut (oder LM)
über Nacht im Backofen bei fallender Temperatur – > Topf mit heißem Wasser in den Backofen dazu stellen

Quellstück:
260 g Roggenvollkernmehl
50 g Leinsamen
310 g Wasser
3 TL Salz
bei Zimmertemperatur über Nacht quellen lassen

Hauptteig:
Roggensauerteig + Weizensauerteig+Quellstück
260 g Roggenvollkornmehl
230 g Weizenvollkornmehl
180g Hefewasser (alternativ: 10 g Hefe)
1 Hand voll Walnüsse
Brotgewürz (optional)

  • 8 Minuten verkneten
  • 30 Minuten Teigruhe (bei 28 -30 Grad -> Backofenlampe)
  • Teig wirken und 2 Laibe formen und in mit Geschirrtüchern ausgelegte und mit Roggenvollkornmehl bemehlte Gärkörbchen geben
  • Gare: 60 Minuten
  • Backen: 60 Minuten bei fallender Temperatur (250 Grad – 180 Grad)

   Send article as PDF   

Bauernbrot mit Wildhefe

Unser „tägliches Brot“ ist meistens das Bauernbrot von Marla aus dem Sauerteigforum. Und heute war es wieder soweit, der Vorrat hatte sich erschöpft – das geht gar nicht… 😯 😉

Heute früh habe ich den Sauerteig angesetzt, samt den Weizenvorteig – den mit Wildhefe, heißt: ich habe die komplette Schüttflüssigkeit mit Hefewasser ersetzt (Gefäß links: Sauerteig, rechts: Hefevorteig mit Wildhefe):

Sowohl Sauerteig, wie auch Wildhefe, habe ich dann mit einem Topf heißem Wasser in den Backofen gepackt und nach 11 Stunden (sonst wär´s zu spät geworden) rausgeholt. Die Hefewasser-Mehlgemisch hat sich vom Volumen mehr als verdoppelt!

Im Hauptteig habe ich dann die Hälfte der Schüttflüssigkeit mit Hefewasser ersetzt. Außerdem gab ich in den Hauptzeit noch einen EL Lievito Madre. – Teigmenge: 3 kg.

Die Brote hatten einen super Ofentrieb und lachen uns an 🙂 !

   Send article as PDF   
Tags:

Konventionelle Hefe… und Alternativen

Seit genau einem Jahr experimentiere ich ja mit Wildhefe, also Hefewasser.

Der eigentliche Grund dafür war, römische Mostbrötchen (Mustea) mit einem möglichst „authentischen“ Triebmittel herzustellen. Dass die Arbeit mit Wildhefe sehr gut klappt und ich insofern ein Stückchen unabhängiger von „außen“ bin, fand ich klasse – über die Umweltaspekte habe ich mir vor einem Jahr nicht viele Gedanken gemacht.

Der Umweltaspekt bei konventioneller Hefe ist allerdings nicht ohne…

In der Broschüre Backhefe – natürlich rein, S. 14 (Hrg: Wissensforum Backwaren) steht folgendes:

„Ein sehr gut geeignetes Nährmedium für die Hefeherstellung ist Melasse, ein Nebenprodukt der Zuckerherstellung. Melasse besteht zu etwa 50 Prozent aus Zucker. Daneben enthält sie den aufkonzentrierten Rest der pflanzlichen Inhaltsstoffe der Zuckerrübe. Damit wird ein Großteil des oben genannten Nährstoffbedarfs der Hefe abgedeckt.
Die noch fehlenden Nährstoffe werden in Form von reinen Chemikalien zugesetzt: Ammoniakwasser und Phosphorsäure (bzw. entsprechende Salze) sowie eventuell weitere Mineralsalze und Vitamine. Diese Chemikalien sind die von der Hefe bevorzugten Nährstoffquellen. Sie liegen in der gebrauchsfertigen Hefe natürlich nicht mehr vor, sondern sind von der Hefe vollständig in wertvolle Eiweißstoffe und Nukleinsäuren umgewandelt worden.“ (Der Herausgeber erscheint mir nicht unbedingt „öko-verdächtig“?!)

In Schrot + Korn 12/97 (eindeutig ökoverdächtig… 😉 ) kann man folgende Zeilen lesen:

„Als Nährmedium für die Hefepilze dient Melasse, ein Abfallprodukt der Weißzucker-Gewinnung. Da im Verlauf des Herstellungsprozesses etliche Chemikalien wie Schwefelsäure, Ammoniak, Phosphate und synthetische Öle zum Einsatz gelangen, die nicht vollständig von der Hefe verbraucht werden, wandern pro Kilogramm Hefe bis zu 380 Kilogramm schwer abbaubare Stoffe ins Klärwasser. Bisher wurde bei der konventionellen Hefeherstellung zwar noch nicht auf gentechnisch veränderte Hefestämme zurückgegriffen, die entsprechenden Patente liegen jedoch in den Schubladen bereit. Außerdem: Die zugesetzten Enzyme werden meist schon jetzt von genmanipulierten Organismen produziert.“

Aus Transgen.de; 01.02.2012
„Gentechnik

Hefe wird intensiv gentechnisch bearbeitet, doch gentechnisch veränderte Hefen befinden sich in aller Regel noch im Entwicklungs- und Experimentierstadium. Dabei geht es etwa um folgende Ziele:

Bäckerhefe: Verkürzung der Gehzeit des Hefeteiges, Verbesserung der Teigstabilität“…

„Zulassung: In Großbritannien wurden vor einigen Jahren zwei gentechnisch veränderte Hefen zugelassen: eine Bäckerhefe (kürzere Gehzeit) und eine Bierhefe (Diätbier). Beide Hefen wurden nicht in größerem Umfang kommerziell eingesetzt. Erforderliche Zulassungsanträge für die EU oder andere Länder wurden nicht gestellt. Gentechnisch veränderte Hefen sind derzeit in den EU-Ländern nicht auf dem Markt.

In den USA, Kanada, Moldawien und Südafrika sind gv-Hefen zugelassen, die bei der Weinherstellung eingesetzt werden.“

Ich muss gestehen, dass ich schon schockiert war, wie konventionelle Hefe hergestellt wird und welche Auswirkungen das auf die Umwelt hat. Selbst wenn ich (im Verhältnis zu Bäckern und Brauern) nur sehr wenig Hefe verbrauche, stellt sich mir die Frage, ob ich durch meinen Kauf das Herstellen von konventioneller Hefe unterstüzten will…!

Mittlerweile gibt es in Bioläden zwei alternative Bio-Hefesorten: eine von Rapunzel und eine von BIOREAL, beide auf Getreidebasis, die umweltschonend hergestellt werden (dazu ein weiterer Artikel aus Schrot und Korn). Die nutzen nur nichts, wenn ich spontan Hefe brauche und „im Kaff“, also nicht in der Nähe eines Bioladens wohne. Angeblich sollen sie auch bei längerer Lagerung ihre Triebfähigkeit etwas verlieren…

Ich werde, wenn mir der nächste Bioladen über den Weg läuft, garantiert mal Biohefe mitnehmen und ausprobieren. Aber als ständig greifbare Alternative muss mein Wil(d)fried Hefewasser herhalten – und, bei „guter“, also richtiger Führung funktioniert der ja genauso gut wie konventionelle Hefe… 🙂

   Send article as PDF   
Tags:

E Brezel wie e Schaierdoor…

Prost Naijohr,
e Brezel wie e Schaierdoor,
`n Kuche wie e Offebladd,

do wer´n ma all minanner sadd!

Das ist ein Neujahrsspruch, den ich aus meiner Kindheit – von meinen Großeltern her – noch gut kenne!

Und tatsächlich gab es „damals“ noch Bäcker, die zu Neujahr „Riesenbrezel“ aus süßem Hefeteig, fast so groß wie ein Scheunentor (na ja, mit Kinderaugen betrachtet…) herstellten –
(heute gibt´s keine Bäcker mehr… 😉 ).

Bild

Vor Kurzem habe ich einen interessanten Text zum Thema Gebildbrote im Jahresfestkreis (v.a.) in der Kurpfalz im Netz entdeckt.

Über die Neujahrsbrezel wird da geschrieben, dass sie ein typisches Patengeschenk gewesen sei. Wenn man erfährt, dass die verschränkten Arme der Brezel als Segenssymbol gelten, macht das Patengeschenk Sinn!

„Die ahd „brezitella“ (= Ärmchen) erinnert in ihrer Form an verschränkte Untera­rme (s. Kluge). Diesem alten Segenssymbol begegnet ma auch in der Steinmetzkunst an Brunnen und Torbogenscheiteln (s. Reichwein, a. a. O. S. 29 ff und Mossemann, Schw. Zeitung).“

Die Neujahrsbrezel war „nicht wirklich klein“, denn die Kinder gingen mit einem Kopfkissenbezug ausgerüstet zu ihren Paten, um darin die Brezel heil nach Hause zu bekommen…

Für mich völlig neu war die Tatsache, dass wohl unter dem Ausdruck „´n Kuche wie e Offebladd“ – also ein Kuchen, der die Größe der Kochfläche eines holzgefeuerten Herdes hat, Lebkuchen zu verstehen waren.
Mit diesem zweiten Teil des Neujahrsspruches konnte ich nie etwas anfangen, da es bei uns nur die süße Neujahrsbrezel in großer (oder auch kleinerer) Form, aber keinen typischen Neujahrskuchen gab!

Aus der badischen Kurpfalz, der absoluten Nachbarschaft, aus Schwetzingen, stammen riesige Lebkuchenmodel, das größte 26,5 cm x 33 cm – für etwa 500 g Lebkuchenteig 😯 !!!

Eine Gabe aus Lebkuchenteig – gerade in diesem riesigen Format – macht natürlich Sinn, ist er ja lange haltbar!

Der „lebekuoche“ (mhd) läßt in seinem Bestimmungswort auf das gemein­germanische Wort „hleiba“ (= ungesäuertes Brot) schließen, so daß Lebkuchen als „Brot­kuchen“ (Laibkuchen) zu deuten wäre (s. Kluge). …

Erstaunlich auch, dass diese Lebkuchenmodel bis zum Ausbruch des 2. Weltkriegs in Gebrauch waren, während ich so was gar nicht, auch nicht in der Überlieferung, kenne.
Wahrscheinlich ist dieser Brauch bei uns früher abgebrochen und – weil man ihn nicht mehr richtig nachvollziehen konnte – wurde der „Lebkuche“ in dem Neujahrsspruch zu „Kuche“ verkürzt…

Wie auch immer…
Die Neujahrsbrezel von diesem Jahr hat – zumindest in der ungebackenen Variante ihren Namen 😉 verdient ; von der Größe her – nun ja, ein Kopfkissenbezug zum Heimtragen braucht man nicht nicht 😳 …


etwas dunkel geworden… der 2. Eianstrich hätte nicht sein müssen…

Das Rezept ist die halbe Menge von Steffis Sonntagszopf, für mich immer noch das beste Zopfrezept „wo gibt“… (statt Süßem Starter verwende ich Lievito Madre).
Der lässt sich – direkt aus dem Kühlschrank – auch richtig gut formen!

   Send article as PDF   
Tags:
Kategorien:

Bäckereisterben!

Wieder ein Film über das Bäckereisterben: Backen wir´s noch? Bäckermeister kontra Backshops! Und eine Onlinepetition dagegen!

Wenn täglich in Deutschland eine Bäckerei zumacht, dann kann man sich in etwa ausrechnen, wie lange es noch traditionelle Handwerksbäckereien geben wird…!

In Frankreich gab es in den 1980er Jahren ebenfalls einen Niedergang „des Baguettes“, auch hier gab es die Konkurrenz zur Fabrikware.

„Vor Jahren noch drohte die Liebe der Franzosen zu ihrem Baguette zu erlöschen. 1978 wurde erstmals die staatliche Brotpreisbindung aufgeweicht, 1987 ganz abgeschafft. Supermärkte boten daraufhin Billigbrot an. Die Industrie lieferte Teiglinge gefroren an Pseudobäckereien, deren Angestellte keine Bäcker mehr sein mussten. Das Baguette schmeckte häufiger fade. Bei den Billigpreisen konnte das Bäckerhandwerk nicht mithalten. Tausende Bäcker mussten ihren Laden dichtmachen. Mit ihnen verschwand auch die Qualität des Brotes.“

In Frankreich gingen Müller und Bäcker das Problem an und es entstand eine Brotverordnung, die die Reinheit des Baguettes definiert:
„Denn seit damals regelt die Brotverordnung 13-09-1993 die Reinheit eines Baguettes von höherer Qualität: Es darf den Namen „Baguette de tradition française“ tragen. Aber: So ein Spitzenbaguette darf nicht eingefroren gewesen sein, es muss vor Ort gebacken werden. Die Zutaten dürfen nur Mehl, Wasser, Salz und Hefe sein. Als Zusatzstoffe sind höchstens Spuren von Bohnenmehl, Sojamehl und Weizenmalzmehl erlaubt. Auge und Gaumen erkennen sofort: Der Unterschied zwischen einem Supermarkt- und einem Traditionsbaguette ist ein himmelweiter.“

Dieses Gesetz hat das Ruder noch einmal herumgeworfen:
„Weil das Baguette de tradition mehr Zuwendung verlangt als ein Baguette classique, ist es teurer: In Städten kostet es schon mal bis zu 1,35 Euro statt 90 Cent. Dennoch verlangen inzwischen mehr und mehr Franzosen in ihrer Bäckerei lieber „Une tradition, s´il vous plaît“ statt „une baguette“. Auch die Regierung legt sich für das Bäckerhandwerk ins Zeug – mit einem Gesetz. Seit 1998 darf sich nur noch der Laden „Boulangerie“ (Bäckerei) nennen, in dem der Bäcker den Teig selbst knetet, Brot backt, keine Tiefkühlware verwendet und die frische Ware dort verkauft. Et voilà, all das führte dazu, dass das rasante Bäckereisterben gebremst wurde.“ http://www.badische-zeitung.de/wirtschaft-3/franzosen-vertrauen-baecker-mehr-als-massenware–73749370.html

Für Deutschland wäre das vielleicht auch eine Möglichkeit – aber dazu müssen die drei Gruppen an einem Strang ziehen: Müller / Bäcker, der Staat und halt eben auch der Verbraucher!!!

Momentan gibt es eine Onlinepetition, bei der das Vorgehen nach französischem Vorbild gefordert wird. Bisher haben 166 Menschen unterschrieben – 119 834 Unterschriften braucht sie noch… in den nächsten 61 Tagen!!!

 

   Send article as PDF   
Tags:

Adventsschnuggeleien

Die Adventszeit hat ja begonnen und viele schauen schon in die gefüllten Dosen ihrer Weihnachtsbäckereien!

Noch bin ich in der glücklichen Lage, von der Verwandtschaft mit „Weihnachtsgutsle“ eingedeckt zu werden – was mich seeeehr freut, denn ich HASSE das Plätzchen-Ausstechen und das diffizile Verzieren 👿 !
Was für andere eine medidative Übung sein mag, schürt bei mir mein Agressionspotential…!

Wenn ich also überhaupt Weihnachtgebäck backe, dann garantiert nix zum Ausstechen!!!

Dieses Wochenende habe ich  – endlich – den Stollen hochgeholt,

den ich nach Steffis Rezept gebacken hatte. Der war schon merklich angeknabbert, da er nicht schnell genug im Keller landete und ich anfangs täglich versuchen musste, ob er immer noch so gut schmeckt, wie am Backtag 😳 …

Wie auch immer, es war klar, dass dieser Stollen Weihnachten nicht erleben würde und so stöberte ich nochmals bei Stefanie und entdeckte ihr Rezept für Stollenkonfekt!!!
S-T-O-L-L-E-N-K-O-N-F-E-K-T !!!

Wenn das so gut schmeckt wie ihr Stollen – wovon ich ausging – dann musste ich schleunigst loslegen… Und man muss garantiert nichts ausstechen 🙂 !

Es hat alles sehr gut geklappt (ich habe zusätzlich zum Rezept noch einen EL kühlschrankkalte Lievito Madre zugegeben; außerdem nur von meinem selbstgemachten Orangeat – kein Zitronat) – und in frischem Zustand sind diese verführerischen Teilchen schon wieder super lecker!!!

Aber: sie sind etwas süßer als der Stollen, da im Verhältnis zu diesem ja mehr Zucker drumherum ist!

Das einzig Nervige war die „In- die-Butter-tunk-“ und Zuckern-Aktion…
Ich habe unterm Strich ca. 400 g Butter (für die doppelte Menge des Rezeptes) in einem kleinen Topf geschmolzen, immer so 4 – 5 Teilchen reingeworfen, umgedreht und dann in einer flachen Schüssel mit Zucker gewälzt. Da sich in der Schüssel der Zucker mit dem Fett verbindet muss man immer wieder Zucker nachschütten und es bleibt zum Schluss viel verklebter Zucker übrig 😕  – das fand ich nicht so toll, habe aber auch keine Idee, wie man das verändern könnte…?!

Aber jetzt habe ich eine große Dose voll Stollenkonfekt, mit dem ich meine Lieben und Freunde und Bekannte beglücken kann… 😆

Edit 09.12.2014: Mir ist das Stollenkonfekt durch die doppelte Zuckeraktion etwas zu süß – beim nächsten Mal werde ich nach dem Buttern nur Puderzucker verwenden… 😉

   Send article as PDF   
Tags:
Kategorie:

Frühstück bei Stefanie!

Stefanies Blog Hefe und mehr wird sechs Jahre alt und sie lädt uns ein zu einem „Geburtstagsblogevent“ :


Frühstück bei Stefanie - Geburtstags-Blogevent mit Gewinnspiel (letzte Einsendung 07.12.14)

Eigentlich hat sie sich nur Brot oder Brötchen gewünscht, aber was schnuckeliges Süßes ist vielleicht auch nicht verkehrt?

Ich bringe dir Gefüllte Kartoffelhörnchen mit!

Das Ursprungsrezept steht in einer Sammlung alter Rezepte aus meinem Heimatort – aber: Backpulver hat auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel und das Rezept ist mit Backpulver… 😕 – und auf meine Nachfrage soll es ja mit Hefe oder Sauerteig sein 😯 !

Ich habe mich dabei fast komplett an Lutz´ Apfelkuchen-mit-Kartoffelteig-Rezept einlang gehangelt und etwas auf das Originalrezept geschielt…

– Diesen Apfelkuchen haben wir gebacken, als er bei uns am Backhaus seinen Backkurs gegeben hat – ich hatte noch nie einen so samtenen Hefeteig in der Hand… und bei mir war das alles ganz anders… Teig mit Kartoffeln ist wirklich tricky… Der erste Versuch ( da hatte ich mehr Abweichungen von Lutz´ Rezept) war für die Tonne 😳 . Doch auch mit den fast identischen Angaben hörte ich mich mehrfach rufen Karl, mei Drobbe, awwer vun de Starke! – Der Teig war in unserem Backkurs gaaaanz anders, und musste nicht so ausdauernd gepampert werden, wie bei mir… 😐 ! Über eine Stunde Gare, dabei mindestens 3 Mal stretch and fold… und immer sah er noch nicht so aus, wie in meiner Erinnerung…

Wie auch immer – zum Schluss hat es doch irgendwie geklappt und ich freue mich, liebe Stefanie, dir die Kartoffelhörnchen mitbringen zu können!!!

Rezept: Gefüllte Kartoffelhörnchen

Vorteig:
100 g Mehl 550er
100 g Hefewasser (alternativ: 100 g Wasser und 6 g Hefe)über Nacht stehen lassen (Das Hefewasser braucht etwas länger als normale Hefe!).

Teig:
Vorteig
210 g Mehl 550
140 g gekochte, gepellte und zerdrückte Kartoffeln*
1 Ei
4 g Salz
1 EL Lievito Madre
etwas abgeriebene Zitronenschale
40 g Zucker
45 g Butter
1 Ei mit etwas Milch vermischt zum Bestreichen

Marmelade (z.B. Zwetschgenmarmelade, bzw. Latwerg)

Puderzucker zum Bestäuben

  • Vorteig, Mehl, Kartoffeln, Ei, Salz 8 Min. verkneten,
  • Butter dazugeben, weitere 5 Minuten kneten,
  • den Zucker dazugeben und weitere 3 Minuten kneten (da ich das mit dem Handrührgerät machen, kann ich keine wirklichen Knetstufen angeben).

Als ich anfing, die Zutaten zu verkneten, konnte ich mir kaum vorstellen, einmal eine homogene Teigmasse zu erhalten. Ich war mir auch sicher, ich müsse noch etwas Schüttflüssigkeit dazugeben… Aber die Kartoffeln geben nach einer gewissen Zeit ihre Feuchtigkeit in den Teig ab und man braucht tatsächlich keine zusätzliche Flüssigkeit!

  • Den Teig eine gute Stunde gehen lassen, dazwischen 3 – 4 mal stretch and fold (mindestens 10 Minuten nach dem letzten Stretch and Fold warten, bevor man den Teig ausrollt, damit er sich nochmal entspannen kann).
  • Den Teig zu einer runden Teigplatte ausrollen – 10 Minuten ruhen lassen.

  • Teigplatte in 12 gleichgroße Stücke schneiden, die untere, breitere Hälfte mit Marmelade bestreichen, aufrollen und auf ein eingefettes Backblech setzen (oder auf Backpapier).
  • Stückgare: noch einmal 30 Minuten (?).
  • Bei 180 Grad ca. 30 Minuten backen.

Bei dir, liebe Steffi, landen die Kartoffelhörnchen auf dem Frühstückstisch – in der Pfalz, aus der mein Ursprungsrezept stammt, könnte man die „Grumbeer-Hernle“ auch zum Mittagessen, zusammen mit einer deftigen „Quer-durch-den-Garten-Suppe“ essen 😯 !
Das tut man hier so, Kuchen und Suppe…
Ich kann´s nicht ändern, und es schmeckt gut 😉 !

Und jetzt nehme ich mal Platz und lasse mich überraschen, was sonst noch so mitgebracht wird 😎 ?!

   Send article as PDF   
Tags:
Kategorie:

Dresdner Buchteln vom Plötzblog mit Vanillesoße

Eigentlich war ich auf der Suche nach einem Rezept für
Steffis Blog- Geburtstagsevent

Und natürlich habe ich da auch auf dem Plötzblog gestöbert. Dabei stolperte ich über seine Dresdner Buchteln und war sofort fasziniert von diesem Rezept!


Buchteln fertig gebacken und mit flüssiger Butter bestrichen


mit Zimtzucker bestreut

Zugegebener Maßen nix für´s Frühstück, aber zum Mittag heute war es genau passend! Dazu leckere, selbstgemachte Vanillesoße… hmmm!

Die Buchteln sind unglaublich flauschig- fluffig! Super!

Da ich an Lutz Rezept außer einem EL Lievito Madre zusätzlich nichts verändert habe, hier nur der Link, aber die Vanillesoße stelle ich hier ein, die war nämlich auch super lecker!!!

Vanillesoße, selbstgemacht

1/2 Liter Milch
1/2 Vanilleschote

Vanilleschote aufschlitzen, Mark herauskratzen, in die Milch geben.
Milch mit Mark und Schale aufkochen.

1 großes Eigelb (oder 2 kleine)
80 g Zucker
schaumig schlagen.

1 EL Speisestärke unter die Eier-/Zuckermasse rühren

Wenn die Milch mit der Vanilleschote aufgekocht ist, vom Herd ziehen; die Vanilleschoten entfernen, dann die Ei- /Zucker- /Stärkemasse in die Milch rühren, etwas ruhen lassen -fertisch!!!

Kann warm, aber auch kalt genossen werden.

   Send article as PDF   
Tags:
Kategorie: